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Streaming wird auch nach Corona bleiben

Die Corona-Pandemie hat Distanz zum obersten Gebot gemacht – mit weitreichenden Folgen für Veranstaltungsorte. Konferenz- und Tagungsräume in Hotels und Gasthäusern blieben über Monate hin leer. Digitale Streaming-Events füllten diese Lücke. Auch nach der Corona-Pandemie werden Streaming-Events bleiben. Doch für das Gastgewerbe bringt dies auch Chancen mit sich. Egon Huschitt, Inhaber der Attention Media Agency, greift auf seinen umfangreichen Erfahrungsschatz aus der Medienwelt zurück und wagt eine Trendprognose.
Attention Media Agency

Warum werden Streaming-Events bleiben?

Die Corona-Pandemie hat Millionen von Menschen dazu gezwungen digitale Alternativen zu persönlichen Begegnungen zu nutzen. Was dabei deutlich wurde: Es funktioniert auch ohne Präsenz. Viele Meetings, Gesprächskreise und Konferenzen erfordern keine Anwesenheit. Zwar leidet das persönliche Erlebnis im digitalen Raum, jedoch nicht in dem Umfang, der Präsenzveranstaltungen stets notwendig machen würde. Insbesondere für Unternehmen bieten digitale Veranstaltungen die Möglichkeit Reise- und Übernachtungskosten zu sparen. Aus diesem Grund werden sie voraussichtlich auch in Zukunft vermehrt auf Streaming-Veranstaltungen setzen. Mit wachsendem Klima-Bewusstsein hinterfragen immer mehr Bürger Reisetätigkeiten mit dem Flugzeug oder Pkw. Auch das Öko-Denken unterstützt die Tendenz zur Distanz-Veranstaltung.

Wie kann das Gastgewerbe auf diese Trends reagieren?

Weil der Bedarf an Kommunikation nicht sinken, sondern sich lediglich verlagern wird, kann das Gastgewerbe sich auf seine Kernkompetenz besinnen: Hochwertige und professionelle Dienstleistungen für Menschen mit einer Reihe unterschiedlicher Interessen anzubieten. Dies bedeutet auch, dass Veranstaltungsräume technisch aufgerüstet werden, sodass Streaming-Events, Aufnahmen für Videobotschaften oder digitale Konferenzen ohne großen Aufwand umgesetzt werden können. Das Gastgewerbe wird zum Epizentrum der Kommunikation, aus welchem Botschaften gesendet werden.

Auf welche Weise kann das Gastgewerbe digitale Formate ermöglichen?

Ob Konferenz- oder Tagungsräume – Eventflächen können um modernes Equipment für Livestreamings ergänzt werden um rasch sendebereit zu sein. Eine Option ist dabei, die vollständige Kamera-, Ton- und Lichttechnik stationär zu verbauen und mit einem hochwertigen Regiesystem auszustatten. Bei einer anderen Variante wird lediglich ein bestimmter Teil an technischem Equipment verbaut – beispielsweise die Lichttechnik oder die Verkabelung für das Livestreaming-Equipment. Dabei werden einerseits Ressourcen und Zeit gespart, wenn eine Online-Veranstaltung geplant und durchgeführt werden soll. Andererseits eröffnen sich weitere Möglichkeiten: Mit einer fest installierten Lichttechnik haben Sie in Ihren Räumen stets professionelles Licht, das gute Bildaufnahmen garantiert.

Was geschieht, wenn Technik im Haus verbaut ist?

Egal ob Komplettpaket oder Misch-Lösung – sobald Technik im Haus ist, muss diese gesteuert werden. Bei kleinen Setups können Videos selbst gedreht werden, insbesondere wenn das richtige Licht die Sprecher in Szene setzt. Bei mehr Equipment lohnt es sich mit Partnern zu arbeiten, die die Regie übernehmen und das hausinterne Filmstudio betreiben. Als Medienproduktionsagentur haben wir gute Erfahrungen mit unseren Partnern gemacht – wir sind flexibel abrufbar und können punktuelle Events, Konferenzen und digitale Diskussionen unterstützen, wenn es nötig ist. Den Rest der Zeit bleibt die Technik beim Gastgeber. Wir sparen Zeit und unser Partner ist stets „ready to shoot“.

Ist das nicht unfassbar teuer?

Die Kosten für ein Inhouse-Studio können natürlich steigen – müssen sie aber nicht. Je nachdem was benötigt wird, können punktuelle Anschaffungen im Wert einiger Hundert Euro reichen. Wer das volle Technikprogramm haben will, muss natürlich tiefer in die Tasche greifen. Gute Erfahrungen haben wir mit individuellen Konzepten gemacht. Unsere Kunden wissen in der Regel am besten, was sie wollen und dies gilt es umzusetzen. Jedes Unternehmen hat andere Bedürfnisse und andere Ressourcen. Während manche nur gelegentlich Videos und Streams mit kleinen Gruppen produzieren, wollen andere am liebsten die ganze Welt erreichen und laden regelmäßig prominente Gäste ein.

Warum reicht keine Zoom-Konferenz?

Videokonferenz-Programme wie Zoom oder Microsoft Teams erfreuen sich seit Beginn der Corona-Pandemie größter Beliebtheit. Der Grund: Es ist einfach. Man setzt sich vor den eigenen Laptop oder die Webcam und kann Diskussionen mit einer Vielzahl von Menschen führen. Allerdings: Die Videokonferenz-Programme erreichen nicht den professionellen Standard, den beispielsweise Unternehmen suchen. Die visuelle Individualisierung und Anpassung an eine Corporate Identity ist beispielsweise nicht möglich. Ungünstige Winkel, Schatten im Gesicht, dunkles Licht und eine verschwommene Bildqualität tragen zudem zu einer unprofessionellen Wirkung bei.

Wie kann man Streams umsetzen?

Event-Streams bieten eine Vielzahl an Vertriebsmöglichkeiten an. Sie können auf sozialen Medien wie Facebook streamen, spezielle Plattformen wie Twitch wählen oder spezielle Formate für ausgewählte Gäste umsetzen. Man kann sowohl öffentlich als auch für eine Nische streamen.

Fazit:
Hybride und digitale Veranstaltungen werden bleiben. Ob aus Nachhaltigkeits- oder Kostengründen – die Nachfrage an dynamischen Veranstaltungsmodellen, Konferenzen und digitalen Diskussionsräumen wird aller Voraussicht nach nicht sinken. Wer auf dieser Welle mitschwimmen möchte, sollte ein Angebot auf diese Nachfrage bieten – persönlich, individualisiert und modern.

Über den Autor:

(Foto: Egon Huschitt)

Egon Huschitt, ist seit 25 Jahren Unternehmer, Berater und Journalist. Er unterstützt Unternehmen und Institutionen bei der digitalen Transformation, produziert Reportagen und Dokumentationen. Als Berater für Konzeption, Entwicklung und Platzierung von Medienformaten und -inhalten, sowie für effiziente Vertriebsstrategien unterstützt er Kunden dabei, das Maximum aus ihrer Kommunikation zu holen. Mit der Attention Media Agency setzt er Livestreams und digitale Veranstaltungen um, u.a. für S-Kreditpartner, den WWF, die Eisenbahngewerkschaft EVG sowie diverse Wirtschaftsverbände.

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