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Diese drei Trends im digitalen Marketing wurden durch die Corona-Krise beschleunigt

Die aktuelle Pandemie hat uns gezeigt, dass die Bürger bereit sind, ihre vertrauten Dienstleister vor Ort zu unterstützen – auch im Lockdown. Aber viele Restaurants wurden kalt erwischt: Sie waren es gewohnt, mit der üblichen Laufkundschaft Umsatz zu generieren. Zudem waren sie digital nicht gut aufgestellt. Doch nicht erst seit der Corona-Krise gilt: Lokale Unternehmer müssen auch online auf sich aufmerksam machen und neue digitale Angebote schaffen, um zu überleben. Welche digitalen Trends für Restaurants und Hotels in diesem Corona-Jahr rasant an Bedeutung gewonnen haben, weiß Patrick Hünemohr, Geschäftsführer von Greven Medien.
Patrick Hünemohr

Welche Entwicklungen im digitalen Marketing für Restaurants und Hotels hat die Corona-Krise beschleunigt?

Spätestens mit Corona haben alle Skeptiker verstanden, dass man sich über den digitalen Kanal einen Eindruck vom Unternehmen, seinen Services und Bewertungen von anderen Besuchern machen kann. Wer bis dahin noch immer über keine Webseite, Zimmerbestellmöglichkeit, Webshop oder Lieferservice verfügte, der wurde komplett überrollt und hat potenzielle Kunden an Wettbewerber verloren!

Daher lohnt es sich für Unternehmer, potenzielle Kunden über neue Kommunikationskanäle anzusprechen, die bisher noch nicht bedient wurden, wie Social Media, E-Mail oder auch Messenger-Marketing. Über Social Media können zum Beispiel Fotos von kulinarischen Highlights gezeigt werden oder sogar in einer Liveübertragung Kochkurse mit Kunden abgehalten werden. Und wer nicht selber kochen will, kann sich das Gericht auch nach Hause bringen lassen.

Welche Informationen muss ein Hotel oder Restaurant gerade während der Corona-Krise online für potenzielle Gäste zur Verfügung stellen?

Die Corona-Krise hat die Notwendigkeit gezeigt, dass aktuelle Informationen im Netz über das Hotel und die Gastronomie zu finden sind. Dies gelingt mühelos über ein kostenloses Google My Business-Profil. Am wichtigsten für die User sind natürlich die Öffnungszeiten und neue Services wie zum Beispiel Lieferdienste. Gerade jetzt gewinnen auch die Hygienekonzepte an Bedeutung: Beweise, wie diese umgesetzt werden, schaffen Vertrauen und werden von Nutzern extrem nachgefragt. Das sehen wir bei den Hotel-Webseiten, die wir betreuen. Gute Homepages beantworten das Thema schon auf der Startseite und schaffen damit auch Vertrauen bei den Besuchern, dass sie das Thema proaktiv aufgreifen und für Transparenz sorgen. Oftmals sind Nutzer auch dankbar für Informationen, die nochmal erklären, mit wie vielen Menschen man sich treffen kann – hier ist der Betrieb schneller als die politische Bühne.

Darüber hinaus können Tischbestellungen und Zimmerreservierungen direkt vom Google My Business-Eintrag auf die Buchungsplattform weitergeleitet werden. So verliert man den Interessenten nicht mehr, sondern behält ihn direkt in der Klickstrecke. Wie man ganz einfach zu seinem Google My Business-Eintrag kommt, habe ich Schritt für Schritt in meinem neuen Buch „Lokal Digital Unschlagbar“ in Kapitel 7 beschrieben.

Welche Tricks gibt es, um im Netz mit seinen aktuellen Infos gut sichtbar zu sein?

Ein Trick, der sofort wirken kann, macht die Öffnungszeiten für Suchmaschinen schnell auffindbar und lesbar. Über die Website Schema.org kann ein Code-Schnipsel für die eigene Website generiert werden (mein Buch Seite 31).

Als zweiten Trick kann man auf die Öffnungszeiten des Restaurants zeitlich – und vor allem lokal begrenzt – Google Adwords buchen. Das kann für die Mittagskarte beispielsweise von 9 bis 12 Uhr sehr gut klappen und erzeugt aufgrund des geringen lokalen Wettbewerbs nur minimale Kosten. Als Beispiel: Wenn der Klick nur 30 Cent kostet und jeder dritte Klick für eine Order sorgt, dann kostet die Werbung für das Mittagsmenü nur 90 Cent. Ein fairer Preis und günstiger als jeder Flyer!

Welche Formen des digitalen Marketings eignen sich besonders für Gaststätten- und Hotel-Betreiber? Was dürfen sie nicht verpassen?

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie sollten es vor allem digitale Maßnahmen sein, die sicherstellen, dass die Betriebe ihre durch Auflagen reduzierten Kapazitäten optimal auslasten können. Das heißt: Es müssen aktuelle Informationen her – zu Öffnungszeiten und Hygiene. Und viele Beweise in Form von Bildern oder Videos, die das unterstreichen. Gute Social Media-Kommunikation kann sehr schnell wirken. E-Mail- und Messenger-Marketing helfen, die Bestandskunden optimal zu reaktivieren.

Da es um Existenzen geht, müssen digitale Kanäle wegbrechende Umsätze über alternatives Geschäft ausgleichen. Das sind der Lieferservice, die Tageskarte mit Gerichten zum Abholen, der Kochkurs zu einem überschaubaren Preis oder die Abendveranstaltung mit der Weinhandlung um die Ecke, bei der beide Geschäfte ihre Kontakte zusammenbringen und so Kunden gewinnen können.

Infos zum Interviewpartner:

Patrick Hünemohr ist seit über 30 Jahren in der digitalen Welt zu Hause. Stets den aktuellen Entwicklungen und neuen Möglichkeiten im Internet folgend, ist er seit nunmehr 20 Jahren Geschäftsführer der Kölner Greven Unternehmensgruppe und auf lokales Marketing spezialisiert. Mit großem Erfahrungsschatz und viel Inspiration beraten er und seine Mitarbeiter in bisher mehr als 5.000 Digitalprojekten kleine und mittelständische Unternehmen auf ihrem Weg zur erfolgreichen Onlinepräsenz. Sein Expertenwissen gibt er in zahlreichen Vorträgen und Fachartikeln weiter. In seinem neuen Buch „Lokal Digital Unschlagbar“ fasst er die wichtigsten Tipps und Tricks zusammen und zeigt anhand praxisnaher Beispiele, dass es für lokale Firmen notwendig ist, digital aufgestellt zu sein.

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