Hotelbetriebe sind von der großen Nachfrage, gerade was deutsche Zielgebiete anbelangt, positiv beeindruckt. Viele Hotels an der Nord- und Ostseeküste, aber auch in anderen Teilen Deutschlands sind bereits seit Monaten ausgebucht und stoßen an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Eine Vielzahl von Gästen, die in diesem Sommer normalerweise ins Ausland gereist wäre, bucht in diesem Jahr ihren Urlaub im Inland. Zu groß ist bei vielen die Angst vor Ansteckung mit der Delta-Variante oder etwaiger Quarantäne nach Fernreisen in Risikogebiete.
Aufgrund fehlender Ressourcen in der deutschen Hotellerie bringen die zunehmenden Buchungen jedoch nicht nur Grund zur Freude, sondern auch einige Herausforderungen mit sich. Die Branche hatte im vergangenen Jahr mit einer Welle von Kündigungen zu kämpfen, da zahlreiche Hotelangestellte sich für eine Umorientierung entschieden und ihre Betriebe verließen. Laut Branchenverband DEHOGA beklagen 42,4 Prozent der Betriebe den Wechsel von Beschäftigten in andere Branchen.1 Vielen Angestellten, darunter insbesondere auch Saisonarbeitern, bereitete die ungewisse Zukunft der Tourismusindustrie Sorge. Lange Zeit war unklar, wann und ob überhaupt wieder geöffnet werden kann. Aus diesem Grund konnten sich die Hoteliers nicht früh genug um Personal kümmern – diese Planungsunsicherheit wird ihnen jedoch nun zum Verhängnis. Erschwerend hinzu kommt, dass es nach einer Erhebung des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) im letzten Jahr deutlich weniger Auszubildende als üblich gab.
Dringender Bedarf zur Rekrutierung
Es wurde schnell deutlich, dass mit Sicht auf Rückkehr zur Normalität dringender Bedarf zur Rekrutierung besteht. Dies erweist sich immer noch als äußerst schwierig: Die Anzahl von Bewerbungen hält sich in Grenzen und Hoteliers erleben immer öfter, dass die Bewerbenden nicht zu den vereinbarten Vorstellungsterminen erscheinen. Nach den Turbulenzen der letzten 16 Monate ist es verständlich, dass die Nerven blank liegen und Arbeitssuchende sich gut überlegen und abwägen, in welcher Branche sie nach einer neuen Beschäftigung Ausschau halten. Wenn die Bewerberzahlen nicht bald steigen, sehen sich viele Hoteliers aufgrund des Personalmangels gezwungen, ihre Kapazitäten einzuschränken, um die Qualität ihres Service aufrechtzuerhalten.
Flexibles Arbeitsmodell mit interaktivem Dienstplanungsprogramm ermöglichen
Wie kann man also in der jetzigen Situation zwischen Öffnung und Ungewissheit über erneute Restriktionen und Angst vor einer vierten Welle trotzdem potenzielle Jobanwärter von der Hotellerie und seinem eigenen Betrieb überzeugen? Florian Berr, Sales Director Germany von Planday, liefert eine Antwort: „Bei Schichtarbeit in einem Hotelbetrieb haben die Mitarbeitenden natürlich nicht die Möglichkeit, zu Hause oder aus der Ferne zu arbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass dadurch kein flexibles Arbeitsmodell geschaffen werden kann, welches auf die Bedürfnisse und Wünsche eines jeden Angestellten eingeht. Indem Hoteliers ein digitales und interaktives Dienstplanungsprogramm nutzen und ihren Team-Mitgliedern zur Verfügung stellen, schaffen sie ein modernes Arbeitsmodell, welches sich durch Anpassungsfähigkeit bei der Schichtplanung auszeichnet. Auf diese Weise können Mitarbeitende ihre Verfügbarkeiten festlegen und Schichten untereinander tauschen, damit der Betrieb nicht durch kurzfristige Änderungen und Notfälle beeinträchtigt wird. Solch ein flexibles und modernes Arbeitsmodell sollte nicht erst beim Bewerbungsgespräch, sondern bereits in der Stellenanzeige deutlich erklärt werden, um besonders auch Arbeitssuchende anzusprechen, bei denen die Hauptverantwortung für Kinderbetreuung oder anderen Verpflichtungen liegt.“
Des Weiteren sollte, um attraktiv und verheißungsvoll zu wirken, die zu besetzende Stelle in der Hotellerie niemals als ein einfacher Job oder „Lückenfüller“, sondern immer als eine Karrieremöglichkeit deklariert werden. Von Anfang an sollten die Bewerbenden das Gefühl haben, dass ihre Fähigkeiten gefördert werden und sie sich innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln können – wie in jeder anderen Branche ebenfalls.
Auch hier kann ein flexibles Arbeitsmodell wieder von Vorteil sein: Die Angestellten sollten sich im Unternehmen ebenso in anderen Bereichen, in denen sie sich fortbilden möchten, einbringen können. Dies kann beispielsweise die Übernahme des Social-Media-Kanals oder die Einbindung in weitere Marketingaktivitäten des Betriebes sein. Der Schlüssel zur Bekämpfung des Personalmangels liegt darin, den Jobanwärtern deutlich zu machen, dass sie auch in der Hotellerie ein flexibles und modernes Arbeitsmodell erwarten können, und somit auf lange Sicht gesehen nicht austauschbar sind.