Suche

Bundesweiter Warntag: Mitteilungen auf alle Smartphones – welche Rolle spielt der Datenschutz?

Regelmäßig testen Bund und Länder sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden ihre Warnmittel. Neben bereits etablierten Kanälen wie Radio und Fernsehen, Warn-Apps und Anzeigetafeln wird am 8. Dezember erstmals jeder Handynutzer direkt über sein Endgerät informiert. Aber welche Rolle spielt der Datenschutz hierbei und wie funktioniert der sogenannte Cell Broadcast?
Maksim Goncharenok, Pexels

Was ist Cell Broadcast?

Tatsächlich gibt es den auch SMS-CB genannten Cell Broadcast bereits seit 1999. Der Mobilfunkdienst versendet Textnachrichten an alle in einer Funkzelle eingeloggten Endgeräte. Dabei verarbeitet keine App, sondern das Betriebssystem die Nachricht und neben dem Erscheinen auf dem Bildschirm wird auch ein akustischer Warnton abgegeben. Verschiedene Länder nutzen dieses Warnsystem bereits seit Jahren, so gibt es den EU-Alert in den Niederlanden bereits seit 2012, In Rumänien und Griechenland seit 2019 und in Italien seit 2021. Einziger greifbarer Nachteil ist die fehlende Netzabdeckung in manchen Teilen des Landes, da die Nachricht nur zugestellt werden kann, wenn das Handynetz funktioniert. Auf die Schnelligkeit der Verbindung kommt es hingegen nicht an, da ausschließlich Textnachrichten übermittelt werden.

Warum ist Cell Broadcast kein Problem für den Datenschutz?

Im Gegensatz zu einer App werden beim Cell Broadcast Daten nur in eine Richtung übermittelt – nämlich von einem Funkmast an die in der Funkzelle eingeloggten Endgeräte. Bettina Gayk, Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW, führt aus: „Es fließen keine Daten vom Endgerät ab. Der Sender sendet seine Texte, ohne den Empfänger zu kennen oder ihn erkennen zu können.“ Es werden also keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet.

Wer darf Warnmeldungen über Cell Broadcast versenden?

Zuständig für das Versenden von Warnmeldungen ist auf Bundesebene das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BKK. Auf Länderebene zeichnen sich die Innenministerien und auf Kommunenebene die für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden verantwortlich.

Gesetzlich verankert ist das Cell Broadcasting in der„Technischen Richtlinie DE-Alert“, auch „Mobilfunk-Warn-Verordnung“, die Ende 2021 verabschiedet wurde.

Allgemeine Informationen zum Warntag

Der nächste bundesweite Warntag findet am 8. Dezember ab 11 Uhr statt. Eine Probewarnung in Textform wird an alle Multilplikatoren (TV, Funk, Apps) gesendet, die für die Verbreitung in der Bevölkerung sorgen. Parallel können auch örtlich nutzbare Warnsysteme wie Lautsprecherwagen und Sirenen zum Einsatz kommen. Diese Warntage dienen zur Erprobung des Ernstfalles und sollen die Funktionsfähigkeit der Systeme sicherstellen. Weitere Informationen in verschiedenen Sprachen findet ihr auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Weitere Artikel zum Thema

HOGA im Überblick | Unsere ausgesuchte Sammlung der relevanten Links der letzten 7 Tagerawpixel | Pixabay
Hotels stehen diese Woche im Mittelpunkt: Auf der einen Seite etablieren sich Hotels als Ausgeh-Location, auf der anderen Seite sind die einst von der Masse abgehobenen Boutique-Hotels mittlerweile kein Zeichen mehr für Individualismus. Außerdem werben[...]
geralt, Pixabay
Am 12. Januar 2023 hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil darüber entschieden, das Auskunftsrecht nach Artikel 15 DSGVO noch zu verschärfen. Unternehmen sollten ihre internen Prozesse zur Handlung bei Auskunftsersuchen überprüfen und ggf. anpassen,[...]
TheDigitalArtist, Pixabay
Der Oktober ist da – und damit der European Cyber Security Month, der bereits 2012 ins Leben gerufen wurde, um für den umsichtigen und verantwortungsbewussten Umgang im Cyber-Raum zu sensibilisieren. Dies gilt natürlich auch im[...]
Nordwood-Themes, Unsplash
Viele Webseiten-Betreiber nutzen Videos, um ihre Dienstleistungen zu bewerben oder Mitarbeiter vorzustellen. Das bewegte Bild beeindruckt die virtuellen Besucher und lässt den Internetauftritt lebendig werden. Doch gilt es, einige Regeln zur datenschutzkonformen Einbindung zu beachten.[...]
Christina Morillo, Pexels
Wer im Unternehmen die Daten von Mitarbeiter:innen verarbeitet, gilt laut DSGVO als „Verantwortlicher“ und muss die betroffenen Personen proaktiv über die Verarbeitung ihrer Daten aufklären. Nur so können die Beschäftigten ihre Rechte angemessen wahrnehmen und[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.