Suche

„Das Produkt ist nicht lieferbar“ – Warum sich der Großhandel mit neuen Produkten so schwer tut .

Eines der größten Food Festivals ist die Eat&Style, die 4x im Jahr in vier verschiedenen Städten in Deutschland stattfindet. Die Vielfalt der dort gezeigten neuen Foodideen und Konzepte ist beeindruckend. Genauso wie die Begeisterung, mit der die Gründer ihre Ideen vortragen. Doch die Ernüchterung folgt, wenn es um den Bezug der Ware geht.
IDIFPIC
Anzeige

Noch nie gab es so viele Innovationen im Food Markt. Die Kreativität der Gründer scheint grenzenlos und der Glaube von Investoren an das Potential in diesem Segment ist ungebrochen. Die meisten Food Startups beginnen ihre Produkte im Direktvertrieb anzubieten. Ein Online-Shop ist schnell aufgesetzt und der Versand schnell organisiert. Das gilt zumindest für nicht kühlpflichtige Produkte.

Polpinha ist ein gefrorenes Fruchtpüree aus Brasilien (Foto: IDIFPIC) > Jetzt kostenlos testen

Doch dabei haben viele Gründer die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn was für den Endverbraucher funktionieren kann, ist für die Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung ein no go. 88% der Gastronomen lehnen laut einer Umfrage von DerProfitester eine Bestellung in einem Online-Shop ab. Über 60% geben an, ein Produkt solange nicht beziehen zu wollen, bis es bei einem ihrer gewohnten Händler verfügbar ist. Eigentlich eine gute Nachricht für den Großhandel. Umso erstaunlicher, dass es nur sehr wenige Produkte bis zu einer Listung schaffen und der Großhandel bis heute von der anhaltenden Dynamik im Food Markt überfordert scheint. Zwar haben viele Händler Programme aufgesetzt, die helfen sollen, die eigenen Prozesse an die neuen Herausforderungen anzupassen, doch die Mühlen malen langsam.

Solino Kaffee ist 100% made in Ethiopia (Foto: IDIFPIC) > Jetzt kostenlos testen

Bei vielen Händlern und Großhändlern bleibt der Einkäufer das zentrale Nadelöhr. Damit sich der ganze Listungsaufwand lohnt, müssen neue Produkte Abverkaufsziele erreichen. Nichts scheut der Einkäufer mehr, als einen Ladenhüter zu erwischen. Und wer kann schon voraussagen, ob das ajurvedische Erfrischungsgetränk den Nerv der Zeit in ganz Deutschland trifft. Hinzu kommt der Irrglaube vieler Manufakturen und Startups, eine Listung sei gleichbedeutend mit Abverkauf. Wer nicht selber für Nachfrage sorgt und Platzierungen im stationären Handel prüft, wird eine Enttäuschung erleben.

Ein Großhändler bezieht nun zum ersten Mal die Verwender neuer Produkte in die Listungsentscheidung mit ein. Dafür werden die Produkte zunächst von Gastronomen in der Praxis verkostet und die Meinungen bei der Listungsentscheidung berücksichtig. Für die Verkostung können sich alle bewerben, die im Gastgewerbe tätig sind.

Hier geht es zu den Verkostungsmustern!

Weitere Artikel zum Thema

5 Tipps, wie Sie Wespen von Ihren Gästen fernhalten können.MichaelGaida | Pixabay
Der Sommer ist schon lange da, scheint ewig zu dauern und beschert der Außengastronomie Rekordumsätze. Einziger Wehmutstropfen: Kaum stehen Essen und Getränke auf dem Tisch, kommen die gestreiften Begleiter dazu und versuchen, sich Ihren Teil[...]
Petra Fiedler
Um nachhaltig den #restartgastro zu schaffen darf die Corona-Pandemie nicht als Schreckgespenst in den Köpfen allgegenwärtig sein, die Gefahren dürfen aber auch nicht ausgeblendet werden. Das Gastgewerbe muss lernen, sich mit dem Auslöser der Pandemie[...]
Morton Xiong | Unsplash
Immer mehr Menschen verzichten auf den Konsum alkoholischer Getränke – ob aus gesundheitlichen Gründen oder bedingt durch eine bewusste Lebenseinstellung. Während sich das Getränkeangebot vor einigen Jahren noch auf Wasser, Cola, Fanta und Sprite beschränkte,[...]
Ridofranz | iStockphoto
Die Gastronomiebetriebe dürfen in allen Bundesländern schon wieder Gäste empfangen – unter Beachtung der vorgeschriebenen Regeln zu Hygiene und Abstand. Aber gibt es für die Betriebe überhaupt eine Chance, unter diesen Umständen gewinnbringend zu arbeiten?[...]
Die Qualität des Wasser spiegelt sich im Kaffeegeschmack wider.Korovin | iStockphoto.com
Wasseroptimierung ist das Stichwort, wenn es um maximale Kaffee-Qualität im eigenen Betrieb geht. „Eine Tasse Kaffee besteht etwa zu 98 Prozent aus Wasser. Es wäre schon seltsam, wenn die Qualität des Wassers beim Aroma keine[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.