Suche

66 % der Angestellten im Gastgewerbe wollen kündigen

Das Gastgewerbe hat ein Fachkräfteproblem – Zehntausende sind während der Pandemie abgewandert, laut einer Studie der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten vom Oktober 2022 möchte jede:r Dritte die Branche verlassen. Dies bestätigt auch die „State of the Frontline Workforce” Studie des Workforce Management Software-Anbieters Quinyx. In dieser wurden im März 2023 2.000 Personen aus dem Einzelhandel, der Logistik und dem Gastgewerbe zu ihrer aktuellen Arbeitssituation befragt.
Shangyou Shi, Unsplash
Anzeige

Laut der „State of the Frontline Workforce” Trendstudie 2023 haben 66 % der Angestellten im Gastgewerbe im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, zu kündigen – damit liegt der Berufszweig 13 % über dem Durchschnitt aller befragten Branchen. Die Gründe für den Kündigungswunsch: eine fehlende Work-Life-Balance (71 %), kein Vorankommen in der Karriere (66 %) sowie Stress bei der Arbeit (65 %).

Dieser Stress wiederum resultiert laut Angabe der Befragten aus mangelnder Flexibilität in der Dienstplanung (78 %), der Angst, nicht für die Lebenshaltungskosten aufkommen zu können (71 %) sowie zu vieler Arbeitsstunden (65 %).

85 % sind zudem im vergangenen Jahr krank zur Arbeit gekommen, da sie das Gefühl hatten, für Aufgaben zuständig zu sein, die keine andere Person übernehmen kann, bzw. weil Personal fehlt – auch hier ist das Gastgewerbe Spitzenreiter.

Bei der Frage, was das Engagement der Mitarbeitenden steigern würde, antworteten die meisten: weniger Stress (64 %), eine höhere Bezahlung (62 %) sowie eine bessere Kommunikation zwischen Management und Personal (61 %).

Doch was tun, wenn die Fachkräfte nun mal fehlen und auch nicht so schnell zu ersetzen sind? Maximilian Thost, Country Manager DACH bei Quinyx kennt ein paar Stellschrauben, die einige Probleme reduzieren können: „Sehr auffällig in unserer Studie war, dass sich Angestellte im Gastgewerbe zwar wertgeschätzt fühlen (79 %), aber dennoch unter hohem Stress (88 %), wenig Flexibilität und einer schlechten Work-Life-Balance leiden. All diese Punkte lassen sich mit Hilfe der Digitalisierung (z. B. durch die Nutzung von Dienstplanungs- oder Unternehmens-Apps) drastisch verbessern. Viele Unternehmen setzen zwar schon auf digitale Tools, die Hälfte aller Befragten nutzt aber vier Apps oder mehr, was zu noch mehr Stress und Kommunikationsproblemen führen kann.”

Weitere Artikel zum Thema

Selina Schrader
Früher hieß es immer, dass Lehrjahre keine Herrenjahre seien. Aber das war eigentlich nur eine Ausrede dafür, für wenig Geld gute Leistungen zu erwarten. Dabei sind die Auszubildenden die Zukunft einer jeden Branche und die[...]
AndreyPopov, iStockphoto
Arbeiteten im Jahr vor der Pandemie 2,5 Millionen Menschen in der Gastronomie, sind es heute nur noch knapp über 2 Millionen – ein Verlust von über 15 Prozent. Um ein neues Problem handelt es sich[...]
42 GmbH
Erfassen, dokumentieren und für Kontrollen verfügbar halten – die drei wichtigsten Schritte bei der gesetzlich vorgegebenen Arbeitszeiterfassung. Mit Hilfe einer durchdachten Personalsoftware können Restaurants und Hotels ihre Personalverwaltung rechtlich sicher und effizient aufstellen.[...]
Gary Barnes, Pexels
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ihre eServices im Bereich der Arbeitsmarktzulassung deutlich erweitert. Seit dem 18. Juli 2024 können Anträge für Ferienbeschäftigungen gemäß § 14 Absatz 2 Beschäftigungsverordnung (BeschV) sowie für Praktika nach §[...]
Surprising_SnapShots, Pixabay
Personalexperte Bernhard Patter sieht in der oft kritisierten Generation eher junge Menschen, die die Branche mit frischen Ideen und Ansprüchen herausfordert sowie gleichzeitig neue Chancen eröffnet.[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.