Krankheit, kurzfristige Kündigungen oder familiäre Notfälle – all diese Faktoren können schnell den reibungslosen Betrieb gefährden. Während spontane Ausfälle für das Team und den Betrieb eine erhebliche Belastung darstellen, leidet im schlimmsten Fall auch die Qualität des Service und schlussendlich der Umsatz. So müssen die verbleibenden Mitarbeitenden zusätzliche Aufgaben übernehmen, was zu Überlastung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von weiteren Ausfällen führen kann. Dabei bemerkt der Gast jede Verzögerung, jede Stresssituation und jede Unachtsamkeit sofort und strafft dies im schlimmsten Fall ab. David Padilla, Gründer der HR-Software Kenjo, erklärt, wie sich Personallücken effizient überbrücken lassen, ohne dass der Betrieb darunter leidet.
Belastbare Strategien für Personalausfälle
Da gerade in Stoßzeiten oder bei unerwarteten Notfällen oft jede Hand zählt, ist eine vorausschauende Planung unerlässlich. Um also flexibel auf Personalausfälle reagieren zu können, braucht es eine durchdachte und vorausschauende Strategie. Dabei spielen flexible Arbeitsmodelle, ein intelligentes Schichtplanungssystem und Notfalllösungen eine Schlüsselrolle. Eine belastbare Strategie sollte dabei also intern auf mehreren Säulen aufgebaut sein und stets darauf abzielen, dem Betrieb schnelle und unkomplizierte Lösungen zu ermöglichen. Denn kurzfristige Änderungen erschweren die Verwaltung von Arbeitszeiten und die Einhaltung von Arbeitszeitgesetzen, was HR-Admins vor Herausforderungen stellt. Der Arbeitsalltag muss daher so gestaltet werden, dass auf spontane Ausfälle ohne großen Mehraufwand reagiert werden kann – sei es durch eine zentrale Übersicht über verfügbare Kräfte, ein System, das Mitarbeitende sofort über Änderungen informiert, oder durch gezielte Anreize, die kurzfristige Einsätze attraktiv machen.
Digitale Tools für Flexibilität und Effizienz
In einem dynamischen Umfeld wie dem Gastgewerbe ist Flexibilität das A und O. Digitale Tools setzen genau hier an und können auch bei kurzfristigen Ausfällen helfen, den Betrieb am Laufen zu halten. Die Implementierung solcher Lösungen ermöglicht dabei eine Übersicht über verfügbare Mitarbeitende aller Unternehmensbereiche sowie -standorte, erlaubt eine sofortige Anpassung und sorgt für eine klare Kommunikation im Team. Insbesondere in der Schicht- und Dienstplanung können dabei direkte Verbesserungen für die Belegschaft und HR-Beauftrage gleichermaßen erzielt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine automatisierte Planung per Handy, Computer oder Tablet: Hierbei werden Schichten anhand der Verfügbarkeiten der Mitarbeitenden erstellt, was Planungsfehler minimiert, Schichtlücken erst gar nicht aufkommen lässt und eine höhere Flexibilität gewährleistet. Die Planung ist dabei natürlich auch schon digital Wochen oder sogar Monate im Voraus möglich, lässt sich eben aber flexibel und transparent anpassen. Ein intelligentes Alert-System erkennt dann wiederum frühzeitig potenzielle Engpässe oder etwaige Probleme bei der Planung – beispielsweise bei Feiertagen, drohenden Überstunden oder sich ändernden Verfügbarkeiten, sendet automatisierte Benachrichtigungen an die Führungskräfte sowie das Team und mobilisiert schnellen Ersatz, um die Lücken zu schließen. Ist intern ein gut funktionierender Schichtplan gefunden worden, kann dieser ganz einfach digital kopiert werden. Funktionen wie automatische Erinnerungen, Echtzeit-Updates via Push-Benachrichtigungen beispielsweise bei einem Schichtwechsel und die Möglichkeit, direktes Feedback zu geben, sparen dann zusätzlich im Betrieb Zeit, reduzieren Fehlerquellen und steigern die Effizienz der Arbeitsprozesse.
Förderprogramme und Arbeitsmodelle als Unterstützung
Neben den technischen Hilfsmitteln spielen Fördermöglichkeiten und flexible Arbeitsmodelle eine wichtige Rolle, um Mitarbeitende zu motivieren, kurzfristig einzuspringen. Saisonarbeitskräfte oder befristet Beschäftigte bieten zusätzliche Kapazitäten, um Personalengpässe abzufedern. Lohnzuschüsse oder Bonusprogramme für kurzfristige Einsätze können die Bereitschaft der Mitarbeitenden, bei Engpässen einzuspringen, deutlich erhöhen. Regelmäßige Check-ins und Schulungen helfen dann dabei, das Team auf mögliche Lücken vorzubereiten.
Flexible Arbeitszeitmodelle sind ein weiterer Schlüssel, um auf Personalausfälle reagieren zu können. Wenn Mitarbeitende ihre Arbeitszeiten an persönliche Bedürfnisse anpassen und via Wunschtag-Funktion angeben können, steigt nicht nur ihre Zufriedenheit, sondern auch ihre Bereitschaft, bei kurzfristigen Änderungen flexibel zu reagieren. Diese Modelle schaffen nicht nur Entlastung im Team, sondern verbessern auch die Bindung der Mitarbeitenden an den Betrieb.
Langfristige Strategie für Personalausfälle: Best Practices
Eine belastbare Strategie für das Personal sollte jedoch nicht nur auf kurzfristige Ausfälle reagieren, sondern langfristig darauf ausgerichtet sein, den Betrieb kontinuierlich zu stabilisieren. Schulungsprogramme, regelmäßige Evaluierungen und offene Kommunikation sind hier entscheidende Faktoren. Best Practices aus der Branche zeigen, dass Betriebe, die auf kontinuierliche Weiterentwicklung und Flexibilität setzen, weniger unter Personalausfällen leiden. Wenn Mitarbeitende in verschiedenen Arbeitsbereichen geschult werden, können sie flexibler eingesetzt werden. Regelmäßige Feedback-Runden und digitale Tools tragen dazu bei, ein motiviertes und engagiertes Team zu formen, das in Notfällen schnell reagiert und den Betrieb aufrechterhält.
Fazit: Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg
Plötzliche Personalausfälle werden im Gastgewerbe nie ganz vermeidbar sein. Aber mit einer durchdachten und digital-unterstützten Strategie lässt sich der Betrieb selbst in schwierigen Situationen aufrechterhalten. Flexibilität, vorausschauende Planung und der Einsatz digitaler Tools schaffen die Grundlage für ein stabiles Team, das auch bei kurzfristigen Ausfällen effektiv agieren kann. Gastronomiebetriebe und Hotels, die auf diese Strategien setzen, sichern nicht nur den reibungslosen Ablauf, sondern stärken auch langfristig die Mitarbeiterbindung und den Service für ihre Gäste.