Herr Dr. Glaeser, die digitalen Angebote der METRO für Ihre Kunden wurden komplett neu strukturiert – wo liegen die Veränderungen im Gegensatz zu den Lösungen der zentralen Plattform DISH?
Volker Glaeser: Über Dish haben wir bisher Einzellösungen angeboten. Jetzt führen wir – sozusagen – zwei digitale Blumensträuße ein, die unsere digitalen Dish-Produkte übersichtlich bündeln: Das Starter- und das Professional-Abo. Unsere Kunden haben sich diese Form der integrierten Lösungen gewünscht. Beide Pakete fassen die wichtigsten Werkzeuge zusammen, die ich als Gastronom heute benötige, beispielsweise eine Webseite, eine Online-Reservierung und ein Check-In Tool für Gäste. Das Starter-Paket ist kostenfrei, ab dem 1. Dezember zahlen Nutzer eine Aktivierungsgebühr von 69 Euro. Das Professional-Abo gibt es in Deutschland ab 34,90 Euro, bei einer Aktivierungsgebühr von 49 Euro. Es bietet umfangreichere Werkzeuge wie beispielsweise einen visuellen Tisch-Planer. Dieser Planer bildet in der Online-Reservierung auf dem Bildschirm anschaulich die Tische im Restaurant ab und erleichtert so die Arbeit von Gastronomen enorm.
Welche Angebote sind neu?
Volker Glaeser: Neben dem visuellen Tisch-Planer, der im Professional-Abo brandneu ist, haben wir auch Dish Check-In in die Abos aufgenommen. Dieses Check-In Tool, das bei Gastronomen sehr beliebt ist, haben wir noch einmal deutlich optimiert. Beispielsweise kann ich als Gast meine persönlichen Daten speichern lassen, so dass ich beim nächsten Besuch in meinem Lieblingsrestaurant nicht alles wieder neu eingeben lassen muss. Übrigens können weitere Services wie Dish Weblisting in beiden Paketen hinzugebucht werden. Dieses nützliche Tool gibt Gastronomen im Handumdrehen Sichtbarkeit in mehr als 40 Online-Portalen: Daten wie Adresse oder Telefonnummer müssen nur einmal eingegeben werden, und sofort ist das Restaurant überall gelistet.
Herr Kruppe, welche Produkte werden von den Gastronomiebetrieben besonders gut angenommen und warum?
Tim Kruppe: Besonders nachgefragt ist unser Website-Builder. Ohne digitale Sichtbarkeit, sprich Internetpräsenz, geht es heute gar nicht mehr. Unser Produkt kommt sehr gut an, weil es den Nerv unserer Kunden trifft: Unser Produkt ist sehr günstig, aktuell sogar noch kostenfrei, und benötigt kein technisches Vorwissen. Viele Gastronomen haben hierfür bei anderen Anbietern richtig viel Geld ausgegeben. Die Zahlen sprechen für sich: Über 23.000 Selbstständige in Deutschland haben bereits unseren Website-Builder genutzt. International sind es über 180.000. Zahlen, die zeigen, dass wir einen Nerv der Zeit getroffen haben.
Das gilt auch für unser Reservierungstool, das wir kostenfrei anbieten. Bereits 7.000 Restaurants nutzen es bereits. Ein weiterer Pluspunkt unseres Tools: Die No-Show-Rate minimiert sich, denn durch die getätigte digitale Reservierung erhalten die Gäste einen digitalen Reminder. Das führt zu einer höheren Verbindlichkeit.
Bemerken Sie eine gestiegene Nachfrage nach digitalen Lösungen, bedingt durch das Jahr 2020 und die mit Corona einhergehenden Einschränkungen und Auswirkungen?
Tim Kruppe: Definitiv! Allein das Thema Gästeregistrierung kam durch Corona auf. Wie macht man das am besten im laufenden Betrieb: Papier und Stift – oder doch lieber digital? Digitale Lösungen haben viele Vorteile: Keine haptischen Listen, die geführt, eingesammelt, archiviert werden müssen. Alle Kundendaten sind gesichert und werden danach DSGVO-konform vernichtet, es gibt weniger Zeitaufwand für das Personal, da die Gäste das Listenführen durch das digitale Check-in und Check-out übernehmen. Also hat Hospitality Digital, die digitale Unit der METRO, eine kostenfreie Lösung entwickelt. Digitale Reservierungen werden jetzt noch stärker nachgefragt. In Zeiten reduzierter Plätze denken Gastronomen nach, wie sie die Tische abends zwei Mal besetzen können. Wir gehen auf den Winter zu, irgendwann werden die Außengastronomie-Plätze nur noch von Hartgesottenen genutzt. Auch hier kann ein digitales Tool helfen – zum Beispiel, in dem der Gastronom durch die Nutzung Erwartungsmanagement in Richtung Gast betreibt.
Wo liegt der Unterschied zwischen dem Starter-Abo und dem Professional-Abo?
Volker Glaeser: Das Starter-Abo ist die Grundausstattung, das Professional-Abo bietet mehr Funktionalitäten für alle Restaurateure, die bereits mehrere Prozesse digitalisieren und über das Internet verwalten oder anbieten möchten. Das Professional-Abo bietet beispielsweise Mehrsprachigkeit und automatische Text-Generierung für die Webseite und den visuellen Tisch-Planer kombiniert an.
Das Starter-Abo ist kostenfrei und kostet ab 1.12. lediglich eine Aktivierungsgebühr, das Professional-Abo mit 34,90 Euro im Monat (zzgl. Aktivierungsgebühr von einmalig 49 €) ist in Anbetracht der Leistungen durchaus erschwinglich. In welchem Moment sollten Gastronomen die Profi-Variante wählen?
Tim Kruppe: Gastronomen, die die ersten digitale Schritte gehen wollen, können mit dem Starter-Abo beginnen. Gastronomen, die schon digital unterwegs sind, sollten das Professional-Abo ausprobieren. Am besten erkläre ich das anhand des Reservierungstools, das in beiden Abos angeboten wird. Beim Professional-Abo sind der grafische Tischplan und der SMS-Service beim Reservierungstool inklusive. Wenn Restaurants viele Reservierungen haben, ist der grafische Tischplan oft eine enorme Hilfe, um die Tische bestmöglich auszulasten. Und auch der SMS-Service ist sehr hilfreich. Denn die Erinnerung an den Gast, dass er einen Tisch reserviert hat, führt zu einer geringeren No-Show-Rate.
Welche Wünsche werden seitens der Anwender an Sie herangetragen und wie gehen Sie damit um, wenn zum Beispiel ein bestimmtes Feature immer wieder an Sie herangetragen wird?
Tim Kruppe: Wir freuen uns, wenn unsere Kunden Anregungen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge haben! Der Dialog zu unseren Gastronomen ist immens wichtig. Unser Ziel ist es, sie bei der Digitalisierung zu unterstützen. Daher müssen wir wissen, was sie wirklich brauchen! Wir haben klare Prozesse und kurze Wege bei METRO. Wenn Ideen an uns herangetragen werden, können wir diese in der Regel umsetzen. Wir haben das Glück, dass die Software von Hospitality Digital, HD, entwickelt wird. HD betreibt und betreut die Plattform DISH und ist im stetigen Austausch mit vielen Gastronomen. Das ist der zweite Weg, auf dem uns Anwendungswünsche und Vorschläge für neue Tools erreichen. Das Tischplan-Tool, das wir gerade live geschaltet haben, ist zum Beispiel genau durch so einen Prozess entstanden: Der Kundenwunsch ist an uns herangetragen worden, wir haben das Tool entwickelt und jetzt profitiert der Gastronom.
Digitale Anwendungen haben 2020 durch die Pandemie einen enormen Schub erhalten – was planen Sie für 2021?
Volker Glaeser: Unsere Pipeline mit weiteren nützlichen Produkten, die Gastronomen helfen, ihr Geschäft besser und effizienter zu betreiben, ist voll. Wir werden beispielsweise unseren Service, der Pick-up und Belieferung über die Webseiten unterstützt, massiv ausbauen. Und wir arbeiten an einem ganz einfach zu bedienenden Kassensystem, das über das Smartphone gesteuert werden kann.