Während die Gäste mit dem kostenlos zur Verfügung gestellten E-Smart oder E-Mountainbike die Umgebung erkunden können, wird der im Haus benötigte elektronische Strom zu 70 Prozent selbst über Blockheizkraftwerke hergestellt. Der Rest wird komplett aus der Wasserkraft des Inns geliefert. Wir haben mit Johannes Lichtmannegger über Auslöser, Kosten und Erfolge gesprochen.
Seit wann setzen Sie auf regenerative Ideen und mit welchem Projekt hat die Umstellung begonnen?
Schon 2013 haben wir das erste Blockheizkraftwerk eingebaut, mittlerweile liefern zwei BHKWs etwa 370.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Hinzu kam eine Photovoltaik-Anlage, die jährlich 60.000 Kilowattstunden Strom ergänzt. Somit erstellen wir 70 Prozent des benötigten Stroms selbst. Solarthermie zur Beheizung von Frei- und Hallenbad ersparen bis zu 14.000 Liter Heizöl jährlich.
Was war der Auslöser für die Umstellung?
Wir hinterfragten damals alles, was im „Rehlegg“ so los ist. Als allererstes haben wir auf regionale Produkte umgestellt. Wir wollten unseren Gästen kein Fleisch aus Großzüchtereien mehr anbieten und dann ergab ein Projekt das andere. Wir haben im gleichen Jahr begonnen, das Hotel ohne Chemie zu reinigen und weitere Effizienzmaßnahmen geplant.
Viele Gastwirte schrecken vor den Kosten zurück. Zu Recht?
Ein Beispiel zu den Kosten: 90.000 Euro kostete uns das erste BHKW. Im ersten Jahr hatten wir Einsparungen von 70.000 Euro! Allerdings ist Vorsicht geboten bei den verschiedenen Anbietern, hier sollte unbedingt auf Referenzen geachtet werden. Das BHKW von 2013 läuft immer noch mit dem ersten Motor. 47.000 Betriebsstunden und mehr als 1.500.000 kWh Strom sowie 3.000.000 kWh Wärme hat uns die Maschine bis jetzt gebracht – besser geht´s ja wohl nicht!
Welchen Tipp haben Sie für „Einsteiger“ bei regenerativen Energien?
Einsteiger sollten auf jeden Fall mit einem Betrieb zusammenarbeiten, der aus der Praxis kommt. Wir haben einen Betrieb an unserer Seite, der seit 20 Jahren Solaranlagen und seit 10 Jahren Blockheizkraftwerke verbaut. Das heißt, es muss jemand sein, der sowohl Heizungstechniker ist, als auch Elektriker oder Regeltechniker – sonst wird es schwierig. Energie-Berater sind oft Theoretiker, hier sollte man sich genauestens informieren.
Was ist PrimaKlima?
PrimaKlima ist ein gemeinnütziger Verein zum Schutz des Klimas, der seit 1991 über 15 Millionen Bäume gepflanzt hat. So konnten bereits über 470.000 Tonnen CO2 eingebunden werden. Bei ihrem neuen Flüssiggas-Angebot arbeitet Primagas mit PrimaKlima zusammen. Durch einen Aufschlag pro Tonne für die Kompensation wird praktisch klimaneutrales Gas verwendet. Unterstützt wird die Wiederaufforstung des Thüringer Waldes.