Es ist eine Binsenwahrheit, dass der Zweck die Auswahl des richtigen Werkzeugs bestimmt. So eignet sich zum Aufschneiden von Wurst oder Brot ein Messer mit einer langen Klinge, das für diese Aufgabe aber keine Spitze benötigt. Durch den Verzicht darauf wird das Risiko eines Stiches ausgeschlossen. Um Kräuter zu schneiden, sollte das Küchenpersonal dagegen kein kleines Gemüsemesser, sondern das große Kochmesser auswählen. Damit schneidet man nicht nur schneller und präziser, sondern auch sicherer, da die breite Klinge Verletzungen der materialhaltenden Finger minimiert.
Messer wollen gepflegt werden
Ebenso wie man ein Fahrzeug regelmäßig warten lässt, verlangt auch das Handwerkszeug Messer kontinuierliche Pflege. Dazu zählt zuallererst eine Reinigung von Hand, um die empfindliche Schneide nicht durch Reinigungschemikalien oder den harten Wasserstrahl der Spülmaschine zu beschädigen oder abzustumpfen. Die Verwendung eines Abziehgerätes oder eines Wetzstahls erhält nach dem Schleifen für eine gewisse Zeit die guten Schneideeigenschaften – Voraussetzung für sicheres Schneiden ohne großen Kraftaufwand. Der Wetzstahl, bei dem es nötig ist, den Winkel zwischen Messer und Stahl möglichst genau einzuhalten, wird heutzutage – besonders von Profis, die praktisch den ganzen Tag mit dem Messer arbeiten – durch das Abziehgerät ersetzt. Es ist einhändig bedienbar und gewährleistet einen stets gleichen Abziehwinkel. Ein Messer wird immer von der Spitze zum Griff hin geschliffen, damit die Geometrie der Klinge erhalten bleibt. Dadurch wird die Klinge nicht zu spitz und kann eine unter
Umständen notwendige PSA nicht durchdringen.
Transport und Lagerung
Für den gefahrlosen Transport von Messern gibt es spezielle Transportkörbe. Bastler kommen auf „Sparlösungen“ (siehe Foto 3), die aber auch ihren Dienst erfüllen können. Am Arbeitsplatz legt man die Messer nicht einfach auf den Tisch und schon gar nicht unter das Schneidgut, sondern nutzt geeignete Ablegeeinrichtungen – im Laden zum Beispiel ein erhöhtes Schneidbrett, unter das das Messer nach dem Schneiden geschoben wird. Damit hat man es immer griffbereit, aber sicher verwahrt. Nach Arbeitsende wird es im Messerkorb oder einer Messerhalterung gelagert.
Das Ende eines Messerlebens
Irgendwann ist auch das bestgepflegte Messer verschlissen. Wohin nun damit? Höchst gefährlich ist es, diese Messer einfach in den Müll zu werfen. Die bessere Lösung: Man sammelt die nicht mehr zu gebrauchenden Messer in einem ausrangierten Reinigungsmittelbehälter. Ist er voll, wird er verschlossen und in den Metallabfall gegeben.
Spezialmesser und andere Schneidewerkzeuge
Neben den klassischen Messern gibt es auch Spezialmesser, mit denen zum Beispiel Folien, Paketbänder, Kartons oder Schnüre geschnitten werden. Die meisten dieser Messer sind aus Sicherheitsgründen so gestaltet, dass entweder die Klinge verdeckt ist, um Verletzungen durch die Geometrie des Zuführschlitzes zu verhindern, oder die Klinge nach Ende des Schnitts blitzschnell in den Messergriff zurückgezogen wird. Müssen zum Beispiel Plastikverpackungen oder Papier geschnitten werden, kann das auch eine Schere erledigen. Besonders sicher sind sogenannte Sicherheitsscheren, bei denen die Spitze so weit abgerundet und die Schneide so gestaltet ist, dass ein Stich oder Schnitt quasi unmöglich ist.
Fazit
Es gibt praktisch für jede Schneideaufgabe – vom Sägen von Fleischknochen bis zum Zerschneiden von Papier – geeignete Werkzeuge, deren geschickte Auswahl und Handhabung Schnitt- oder Stichverletzungen wirkungsvoll verhindern.
Weitere Informationen gibt es auf der Themenseite des BGN.