Gastronomie und Hotellerie unterliegen durch den Umgang mit Lebensmitteln strengen Regeln und Anforderungen an Hygiene und Infektionsschutz. „Gerade in der Gastronomie wurden Maßnahmen zum COVID-19 Infektionsschutz schon frühzeitig, überaus kreativ und vorbildlich umgesetzt, trotz der damit verbundenen finanziellen und personellen Mehraufwände“, so Sonja Sieger, Lead-Auditorin und Hygienefachkraft bei TÜV Hessen.
Durch das Siegel gewinnen Gastronomie und Hotellerie die Sicherheit, dass Betriebe ihrer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Kunden gerecht werden und die erforderlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz professionell umsetzen. Der Prüfkatalog von TÜV Hessen basiert auf den zum Zeitpunkt der Prüfung geltenden gesetzlichen Regelungen des Bundes und der Länder zum Infektionsschutz (IfSG).
Zum Prüfablauf
Das Qualtitätssiegel „Geprüfter Infektionsschutz“ beginnt mit einer Dokumentenprüfung (nicht vor Ort), der sich ein Begehungstermin im Betrieb anschließt. Ein TÜV Hessen Experte prüft anhand einer Checkliste und transparenten Kriterien, ob die zutreffenden Schutz- und Hygiene-anforderungen wirksam umgesetzt werden. Unternehmen erhalten eine Kurz-Checkliste zur Vorprüfung.
Konkret überprüft werden zum Beispiel Unternehmensstrukturen, Führungsverantwortung und die Umsetzungsqualität der Schutz- und Hygienemaßnahmen. Der Betrieb erhält abschließend einen Prüfbericht mit den relevanten Ergebnissen und Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen zur Optimierung der Hygiene und des Infektionsschutzes. Wurden alle Anforderungen wirksam umgesetzt, wird eine Konformitätsbescheinigung – und das „TÜV Hessen Qualitätssiegel Geprüfter Infektionsschutz“ ausgestellt.
Ein Zeichen für Transparenz
Der Q-Siegel-Aufkleber an Tür oder Fenster informiert Kunden und Gäste schon vor dem Betreten, dass das Hotel bzw. die Gaststätte den Infektionsschutz und die Hygiene ernst nimmt. Das schafft Vertrauen und Transparenz bei Mitarbeitern, Kunden und Partnern. Denn durch die externe Prüfung eines Dritten gewinnt ein Betrieb Sicherheit über sein Schutz- und Hygienekonzept und leistet einen wichtigen Beitrag für Gesundheit und Eindämmung übertragbarer Infektionskrankheiten. Das Q-Siegel „Geprüfter Infektionsschutz“ wird für zwölf Monate ausgestellt. Im Falle einer behördlichen Schließung innerhalb der Laufzeit wird die Konformitätsbescheinigung und damit verbundene Gültigkeit des Siegels um diesen Zeitraum verlängert.
Blick in die Zukunft: Mehr Schutz bei regionalen Ausbrüchen
Es zeichnet sich ab, dass COVID-19 die Welt noch einige Zeit beschäftigen wird. Gefährden Mutationen den Impferfolg nicht, ist damit zu rechnen, dass die pandemische Situation in Deutschland und Europa ausläuft. Dennoch ist zu erwarten, dass auch in Zukunft regional begrenzte Ausbrüche folgen. Gerade bei diesen zu erwartenden regionalen Ausbrüchen gewinnt der geprüfte Infektionsschutz an Bedeutung. Während der Pandemie waren Bund und Länder in der Pflicht mit Anforderungen und Regeln für Gesundheitsschutz zu sorgen. Im Falle der nationalen Rücknahme der Pandemie ist das nicht mehr der Fall, d.h. Betriebe sind zunehmend auf sich gestellt. Die Überprüfung der Umsetzung eines wirksamen Infektionsschutzes durch den TÜV Hessen kann gerade zu dieser Zeit eine hilfreiche Unterstützung darstellen.
Fazit
Gastronomie und Hotellerie haben Kreativität und Verantwortungsbewusstsein bewiesen und zeitnah professionelle Hygienekonzepte entwickelt, um den Schutz von Mitarbeitern und Kunden in der Corona-Pandemie sicherzustellen. Mit dem Q-Siegel gewinnen Hotels und Gaststätten Sicherheit über die wirksame Umsetzung der Maßnahmen und damit eine wertvolle Bestätigung, die außerdem für Werbung und Außenkommunikation hilfreich sein kann.