Erfolgreiche Events im gastronomischen Betrieb veranstalten, auch ohne den sportlichen Erfolg der deutschen Nationalelf. Gastronomen können bei der Planung vorab Risiken eines wirtschaftlichen Misserfolgs, beispielsweise durch das richtige Kommunikationskonzept und die richtige Locationwahl, vermeiden oder minimieren. Screen Visions erklärt, warum Public Viewings leben.
Public Viewing bietet viele Möglichkeiten
Public Viewings haben nach wie vor ihre Berechtigung: Für die Fanmeilen – die großen Public Viewings – mit Kapazitäten von über 20.000 Besuchern bis hin zu mehreren hunderttausend Besuchern gilt: Vor allem im Land oder der Stadt, in der das Turnier stattfindet oder in den erfolgreich im Turnier spielenden Ländern ab der K.O.-Runde, sind Public Viewings sehr erfolgreich. Bei dieser WM hat es wunderbare Bilder von gut besuchten Public Viewings aus Russland, Frankreich oder England gegeben. Und trotz des mäßigen Abschneidens des deutschen Kaders ziehen Gastronomen dank guter Organisation positive Bilanz.
So beispielsweise Frank Isenthal, Veranstalter des Public Viewings in der Kulturbrauerei Berlin: „Das Public Viewing zur FIFA WM 2018 war wirtschaftlich erfolgreicher als das Public Viewing vor vier Jahren zur WM in Brasilien. Grund dafür war, dass wir die hohen Personalkosten für den Sicherheitsdienst, den wir für Deutschlandspiele benötigen, sparten und trotzdem gute Besucherzahlen und Gastro-Umsätze hatten. Demnach hatten wir wesentlich weniger Ausgaben und nicht so drastische Einbußen bei den Einnahmen.“
Der wirtschaftliche Erfolg hängt längst nicht nur mit dem Sieg erstklassiger Mannschaften bis in die Finalrunde ab. Auch kleine, regionale Events können zum profitablen Umsatzbringer für Gastronomen, die auf eine übersichtlichere Besucherzahl ausgerichtet sind, werden. Gregor Schmidt, Unit Media Manager bei Screen Visions, erklärt: „Die FIFA WM 2018 war vielleicht ein bereinigendes Ereignis. Public Viewings mit einem stimmigen Konzept und einer passenden Location werden weiterhin stattfinden, andere gab es vielleicht zum letzten Mal. Aber es ist eben auch eine Chance für neue Veranstaltungskonzepte.“
6 Public Viewing Tipps für Gastronomen: Chancen nutzen und Risiken vermeiden
1. Grundsätzlich gilt es, das Risiko wirtschaftlicher Misserfolge zu minimieren. Risikofaktoren können beispielsweise schlechtes sportliches Abschneiden der Landesmannschaft, schlechtes Wetter oder ungünstige Anstoßzeiten sein.
2. Welches Potenzial bietet der eigene gastronomische Betrieb als Location für Public Viewings? Die Location sollte bekannt, gelebt, gut erreichbar sein und sollte vor allem nicht für viel Geld künstlich geschaffen werden müssen, sondern existieren, leicht zu kontrollieren und Flair haben. Im Vorteil sind die Locations, die auch für Laufpublikum gut erreichbar sind. So wird ein spannendes Spiel, bei dem man gern verweilt, zum Mitnahmeeffekt und gegebenenfalls zu einer Begleitunterhaltung, die zusätzliche Gäste anlockt. Die Zeiten, wo man sich eigens für eine zentral auf einem dafür vorgesehenen Veranstaltungsgelände zum Public Viewing bewegt, sind wahrscheinlich endgültig vorbei.
3. Die Chancen durch ein Public Viewing Angebot können oft sehr vielfältig sein. Gastronomen sollten ihre Zielgruppe genau definieren und Veranstaltungen, die auf großes Interesse stoßen könnten, abfragen, sodass zusätzliche Angebote entstehen können. Oft lassen sich auch Verknüpfung mit anderen erfolgreichen Veranstaltungen, die das ganze Set-Up mitfinanzieren, herstellen. So hat sich zum Beispiel in Nürnberg der PSD Fan Park organisiert, der neben Fußball an spielfreien Wochenend-Tagen noch das Latin Festival, das Hip Hop Garden Festival und die Super Sommer Sause veranstaltete, mit insgesamt mehreren Zehntausend Besuchern. Dieses, auch für Sponsoren interessante Konzept nennt sich „Event Sommer“.
4. Qualität ist wichtig für eine erfolgreiche Veranstaltung mit Wiederholungsbedarf: Eine für die Location unterdimensionierte, vielleicht veraltete und von schlechter Qualität vom Veranstalter gestellte LED-Videowand lockt heutzutage keine Gäste mehr an. Da sind die Wohnzimmer vieler Gäste mittlerweile moderner ausgerüstet. Gutes, großes Bild, guter Ton und dazu ein professioneller Gastro-Service sind unverzichtbar für den Erfolg eines Public Viewings.
5. Kontinuität macht zukunftsfähig: Immer wieder veranstalten, verbessern, erneuern. Eine Location muss gelernt werden.
6. Public Viewings bewerben: Dabei ist wichtig, dass beispielsweise nicht nur die Spiele der Deutschen Mannschaft beworben werden, sondern international gedacht werden sollte. Das bedeutet: Auch die Spiele anderer Nationen müssen aktiv beworben werden. So ist es fast egal, wer spielt und die Public Viewings werden gut besucht.