Suche
Anzeige

Stromkosten auf Rekordniveau: Wie kann sich die Gastronomie wehren?

Deutschlands Strompreise explodieren. Die Kosten für eine Megawattstunde haben aktuell nicht nur der Höchststand seit zwölf Jahren erreicht, vielmehr hat sich die Summe seit März 2020 auch verdoppelt. Zwar können sich Verbraucher fälschlicherweise zu viel gezahlte Beiträge zurückholen, für Laien ist dies jedoch kaum umsetzbar. Meist scheitern sie bereits an der Intransparenz entsprechender Rechnungen. Das bedeutet: Wer bei Forderungen der Versorger keine böse Überraschung erleben und nur die Summen bezahlen möchte, die angemessen sind, sollte die Finger von den üblichen Wechselportalen lassen, empfiehlt unser Gastautor Tobias Hirt.
vchal | iStockphoto
Anzeige

Entwicklungen, die verwundern, wenn der Blick auf die vom Versorger nicht beeinflussbaren Preisbestandteile fällt. Zwischen 2017 und 2019 sind diese im Durchschnitt um einen Cent gesunken. Was sich erst einmal nach wenig anhört, entspricht an die 1.500 Euro für ebenjenen 36-monatigen Zeitraum. Zwar können sich Verbraucher fälschlicherweise zu viel gezahlte Beiträge zurückholen, für Laien ist dies jedoch kaum umsetzbar. Meist scheitern sie bereits an der Intransparenz entsprechender Rechnungen. Das bedeutet: Wer bei Forderungen der Versorger keine böse Überraschung erleben und nur die Summen bezahlen möchte, die angemessen sind, sollte die Finger von den üblichen Wechselportalen lassen. Statt den reinen Energiepreisen finden sich hier ausschließlich Endpreise.

Wie viele Stromrechnungen sind falsch? Und wie erkennen Kunden, ob sie betroffen sind?

Aufgrund eigener Erfahrungen gehen Experten wie die Veneko GmbH, ein auf Energie spezialisiertes Legal-Tech-Unternehmen, davon aus, dass an die 60 Prozent aller Strom- und Gasrechnungen Fehler aufweisen. Ob und in welchem Ausmaß Verbraucher betroffen sind, lässt sich anhand eines einfachen Umstands abschätzen: Wer schon einmal über Preissenkungen beziehungsweise -erhöhungen seitens des Versorgers informiert wurde, besitzt einen Vertrag, indem mit Endpreisen abgerechnet wird. Die Folge? Verbraucher zahlen im Zweifel zu viel. Zwar dürfen Anbieter Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben, diese müssen jedoch im Verhältnis stehen. Denn alles darüber hinaus gilt als sogenannte versteckte Margenerhöhung. Ein solches Vorgehen treibt nicht nur die Stromkosten nach oben, sondern ist auch rechtswidrig1. Trotz juristisch eindeutiger Lage geben nicht alle Anbieter die Senkungen bei bundeseinheitlichen Preisbestandteilen an ihre Kunden weiter.

Wie können Kunden bei einer falschen Stromrechnung vorgehen?

Für Unternehmer und Co. ist es so gut wie unmöglich, unzulässige Margenerhöhungen zu erkennen. Unter anderem hängt dies mit der Komplexität des Strompreises zusammen. Aufgrund der fixen und variablen Faktoren können Laien nicht exakt nachvollziehen, ob eigene Rechnungen im richtigen Verhältnis zu vermeintlichen Preiserhöhungen stehen. Wem entsprechendes Know-how fehlt, der findet Hilfe bei externen Dienstleistern wie der Veneko GmbH. Das Berliner Unternehmen prüft die Stromrechnungen der vergangenen vier Jahre, erstellt eine detaillierte Analyse auf Grundlage des jeweiligen Tarifs sowie der Realkostenentwicklung und unterstützt Verbraucher und Unternehmen bei der Durchsetzung eigener Rückforderungen. Dass sich eine solche Expertenprüfung lohnen kann, zeigen die Zahlen: Je nach Fall können sich entsprechende Rückforderungen auf vierstellige Summen belaufen.

Wer kann bei dem vorliegenden Marktverhalten helfen?

Während sich private Haushalte in einem solchen Kontext auf die Verbraucherzentralen verlassen können, sieht es für das Gastronomiegewerbe ganz anders aus. Hier gilt das Motto „Jeder kämpft für sich allein“. Weder die Bundesnetzagentur noch die Verbraucherzentrale weisen für Unternehmer eine Zuständigkeit auf. Um sein Recht auf korrekte Stromrechnungen durchzusetzen, bietet sich Betrieben nur der Weg der Eigenprüfung, das Hinzuziehen eines Anwalts oder eines mit Expertise ausgestatteten Legal-Tech-Unternehmens.

Hilft es, den Anbieter regelmäßig zu wechseln?

Verbrauchern ist mit einem Stromanbieter-wechsel-dich-Spiel nur wenig geholfen. Vielmehr sind die Kunden dem vorliegenden Markt und der damit einhergehenden Börsenpreissituation vollständig ausgeliefert. Statt sich von einem in den anderen Billigtarif zu retten, sollten sich Kunden auf seriöse Anbieter verlassen können. Wer trotzdem einen neuen Versorger in Betracht zieht, sollte antizyklisch denken. Denn zum Jahresende, der Wechselhochzeit, sind Preise logischerweise am höchsten.

Zur Webseite des Unternehmens

Weitere Artikel zum Thema

SuitePad GmbH
Die Möglichkeiten, die digitale Technologien wie das SuitePad bieten, helfen effizienter und gastfreundlicher zu agieren. In Zeiten von Corona zudem möglichst ohne großen menschlichen Kontakt, denn grade Business-Reisende haben klare Vorstellungen von einem „guten“ Businesshotel[...]
Hunde im Hotelcongerdesign | Pixabay
Viele Hundebesitzer möchten ihren Urlaub und damit die schönste Zeit im Jahr nicht ohne ihre vierbeinigen Lieblinge antreten. Das macht die Erlaubnis von Haustieren für Hotelbetreiber zum lukrativen Geschäftsmodell. Hoteliers, die auch die Zielgruppe Hund[...]
25hours Hotels
Zum Start des urbanen Sommers hat im Zürcher Westen eine Gärtnerei eröffnet, mit dem Anspruch, das grüne Wohnzimmer des Quartiers zu werden. Der wilde Gärtner im 25hours Hotel bietet neben Pflanzenverkauf, Beratung und Kursangeboten auch[...]
Terroa | iStockphoto
Im ersten Quartal 2021 zeigt sich, dass die Assetklasse Hotel nach wie vor unter der anhaltenden Corona-Krise zu leiden hat. Insgesamt lag das Investmentvolumen bei gut 520 Mio. EUR, was einem Rückgang um über 50[...]
Guestline
Der Start ins Jahr 2024 begann mit einer Herausforderung für Hoteliers und Gastronomen, denn am 1. Januar wurde die Mehrwertsteuer für Speisen von 7 Prozent wieder auf 19 Prozent angehoben. Gastronomen und Hoteliers stehen nun[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.