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Serviced Apartments: Das krisensichere Model für Nutzer, Entwickler und Investoren?

Höhere Flächeneffizienz und Profitabilität durch geringere Personal- und Fixkosten aufgrund von Verzicht auf Gastronomie, Meeting- und Spa-Bereiche, sorgten in den letzten Jahren für ein starkes Wachstum von Serviced-Apartment-Anbietern. Theresa Hirche, Consultant Investment & Letting bei Christie & Co, hat sich dem Trend angenommen.
Christie & Co

Die meisten Konzepte korrespondieren mit den Bedürfnissen einer mobilen Welt und einhergehenden Trends wie unabhängigem Wohnen und Arbeiten auf Zeit. Darüber hinaus stellten Serviced Apartments mit ihrer autarken und flexiblen Versorgung gerade während der Pandemie eine attraktive Alternative zu Hotels dar. Während Hotels geschlossen waren oder mit geringen Auslastungen zu kämpfen hatten, boten Serviced Apartments für Betreiber und Eigentümer eine stabile Einkommensquelle.

Die steigende Nachfrage und der Erfolg neuer Konzepte in diesem Segment wecken bei institutionellen und privaten Investoren sowie Private-Equity Fonds immer stärkeres Interesse, denn diese funktionieren alleinstehend, aber auch in Form von Dual-Brand-Entwicklungen und in Mischnutzungen. Hier lassen sich oftmals Synergien zwischen Serviced-Apartments und weiteren Nutzungen wie Hotel, Büro und Gastronomie umsetzen.

Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 40.000 Einheiten in über 750 Häusern, Anzahl stark steigend. Zu den etablierteren Anbietern Deutschlands zählen unter anderem Adina Hotels, smartments oder etwa Adagio Aparthotels, allerdings haben in den letzten Jahren neue Player wie Numa und Limehome kräftig Marktanteile gewonnen. Doch auch weitere „New Kids on the Block“ wie Stayery, Charly Group und Poha House bauen die Portfolien aus und eröffnen erfolgreich neue Projekte. Auch die irische Staycity will weiterwachsen, genauso wie Lively, The Base und andere.

Große Hotelgruppen beobachten diese Marktentwicklung schon länger. So versucht Marriott zum Beispiel ihre im Ausland bereits erfolgreiche Long-Stay Marke Residence Inn im Zuge von diversen Dual-Brand Projekten auch in Deutschland zu etablieren. Im Münchner Werksviertel direkt am Ostbahnhof eröffnete so zum Beispiel 2019 das Moxy & Residence Inn mit 75 Serviced-Apartments und 146 Zimmern. Dasselbe Konzept wurde 2021 mit 44 Apartments und 220 Zimmern in den Hamburger Kühnehöfen umgesetzt. Auch Accor setzt bei der Expansion seiner Serviced Apartment Marke Adagio vermehrt auf Dual-Brand Konzepte, so zum Beispiel das 2019 eröffnete City Gate in Bremen. Das Adagio sowie das Ibis budget addressieren unterschiedliche Zielgruppen. Es können Langzeit-Gäste gleichermaßen angesprochen werden wie Stadtreisende und Gäste mit kurzer Aufenthaltsdauer.

Theresa Hirche, Consultant Investment & Letting bei Christie & Co – fasst zusammen: „Das Segment der Serviced-Apartments hat die Feuertaufe der Pandemie bestanden und sich auf dem Markt etabliert. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf nach temporärem Wohnen aufgrund flexiblerer Arbeitsplätze auch in Zukunft für eine hohe Nachfrage in diesem Segment sorgen wird. Hippe Konzepte am Puls der Zeit, ein hohes Maß an Digitalisierung und standortunabhängiges, individuelles Wohnen entsprechen den Bedürfnissen der modernen Nutzer. Es bleibt abzuwarten, welche Betreiber und welche bestehenden Konzepte sich langfristig am Markt durchsetzen können.“

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