Suche

Übertragungswege- und gefahren des Coronavirus im Gastgewerbe

Die Gastronomien und Hotels dürfen wieder öffnen, doch was bleibt ist die Unsicherheit bei Gästen und Gastgebern bezüglich der Infektionswege. Können Besteck oder Gläser als Übertrager fungieren, wie sieht es mit Lebensmitteln aus Risikogebieten aus? Fragen und Antworten des Bundesinstitutes für Risikobewertung.
Ubertragungswege des Coronavirus in der Gastronomieandresr, iStockphoto
Anzeige

Ist eine Infektion über Lebensmittel oder Gegenstände möglich?

Nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung gibt es keinen Fall einer Infektion über kontaminierte Lebensmittel. Auch für eine Übertragung des Virus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen oder über kontaminierte Oberflächen, wodurch nachfolgend Infektionen beim Menschen aufgetreten wären, gibt es derzeit keine belastbaren Belege. Allerdings sind Übertragungen durch Schmierinfektionen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, theoretisch denkbar und können nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich.

Können importierte Waren aus stark betroffenen Regionen Quelle für eine Infektion sein?

Aufgrund der bisher ermittelten Übertragungswege und der relativ geringen Umweltstabilität

von Coronaviren ist es nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie Lebensmittel, kosmetische Mittel oder Bedarfsgegenstände und Spielwaren, Werkzeuge, Computer, Kleidung oder Schuhe Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten. 

Kann Geschirr oder Besteck als Überträger fungieren?

Grundsätzlich können Coronaviren durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Besteck oder Geschirr gelangen und auf diesen festen Oberflächen eine Zeit lang überleben. Eine Schmierinfektion erscheint dann möglich, wenn das Virus über das Besteck oder über die Hände auf die Schleimhäute der Nase der Augen oder des Mund- und Rachenraumes übertragen wird. Dem BfR sind jedoch bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 über diesen Übertragungsweg bekannt.

Können Coronaviren durch Spülen mit der Hand inaktiviert werden? Warum ist die Reinigung im Geschirrspüler sinnvoller?

Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht (Lipidschicht) umhüllt ist, reagieren

Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Wenngleich für SARS-CoV-2 hierfür noch keine spezifischen Daten vorliegen, ist es wahrscheinlich, dass durch diese Substanzen die Virusoberfläche beschädigt und das Virus inaktiviert wird. Das gilt insbesondere auch dann, wenn im Geschirrspüler das Geschirr mit 60 Grad Celsius oder höherer Temperatur gereinigt und getrocknet wird. 

Können die Viren über Gläser oder Tassen in der Gastronomie übertragen werden?

Dem BfR ist eine derartige Infektionskette bisher nicht zur Kenntnis gelangt. Beim derzeitigen Ausbruch mit SARS-CoV-2 spielt der oral-alimentäre Übertragungsweg (über die Speiseröhre und den Magen) nach dem derzeitigen Stand des Wissens keine Rolle. Die hauptsächliche Übertragung erfolgt über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und bei anderen Menschen über die Schleimhäute des Atemtraktes, und ggf. des Auges, der Nase, oder des Mundes, aufgenommen werden. 

Eine Virus-Kontamination von Trinkgefäßen, wie zum Beispiel Trinkgläsern, in der Gastronomie müsste durch die Benutzung durch eine infizierte Person geschehen, wobei das Virus über die Hände oder den Speichel auf das Glas gelangt. Eine Übertragung auf eine andere Person durch Schleimhaut-Kontakt mit dem Glas könnte dann – theoretisch – erfolgen, wenn ein solches Gefäß zwischendurch nicht ausreichend gereinigt wurde. Allerdings sind Infektionen mit SARS-CoV-2 über diesen Übertragungsweg bisher nicht nachgewiesen worden.

Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht (Lipidschicht) umhüllt ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Wenngleich für SARS-CoV-2 hierfür noch keine spezifischen Daten vorliegen, ist es wahrscheinlich, dass durch diese Substanzen die Virusoberfläche beschädigt und das Virus inaktiviert wird.

Quelle: Bundesinstitutes für Risikobewertung, hier finden Sie die vollständigen FAQs

Weitere Artikel zum Thema

Pixelkult | Pixabay
Neues Jahr, neues Glück - so heißt es immer. Doch der andauernde Lockdown macht die Situation nicht einfacher. Umso wichtiger ist eine hohe Reichweite auf Social Media. Michael Noel, Gründer und Geschäftsführer der HN Performance[...]
undefined | iStockphoto
Der neue Alltag im Gastgewerbe ist inzwischen eingekehrt. Gästedaten-Erfassung und Maske werden zur Gewohnheit, das Abstandhalten geht in Fleisch und Blut über. Um die bestehenden Vorsichtsmaßnahmen zu etablieren und zu erleichtern, gibt es zahlreiche kleine[...]
Spectra
Paul Schimweg
Während die Pandemie das gesamte Land weiterhin fest im Griff hat und nachdem die gesamte Kultur- und Veranstaltungsbranche in Gänze zum Erliegen gekommen ist, blickt man am Südstrand in Wyk auf Föhr zuversichtlich in den[...]
AsiaVision | iStockphoto
Die normale Speisekarte in Papierform wird derzeit nur noch selten genutzt – digitale Speisekarten erobern das Land weitläufig. Was beachtet werden muss und welchen Mehrwert die Speisekarte in digitaler Form bieten kann.[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.