Die Frühlingssonne zieht deutschlandweit die Menschen ins Freie. Bei noch hohen Inzidenzen sitzen nach wie vor viele lieber draußen als drinnen. Kalte Morgenstunden und Abende gibt es aber immer noch. Damit die Gäste auch bei niedrigen Temperaturen kommen und länger bleiben, nutzen immer mehr Gastronomen in München und Umgebung das akkubetriebene Heizkissen „heatme“ auf ihren Terrassen. So zum Beispiel Peter Wörner, Inhaber des traditionsreichen Café Woerner’s auf dem Münchner Marienplatz, und Stefan Zink, Inhaber der Restaurants Postillon und Egern51, zwei Anlaufstellen für kulinarische Highlights in Rottach-Egern am Tegernsee. Ebenso wie Van-Giang Chang, der in seinen beiden Chang-Restaurants in Solln und Grünwald traditionelle Kochkunst des Fernen Ostens mit einer innovativen internationalen Küche verbindet.
„Die Heizkissen verlängern unsere Terrassensaison“, sagt Stefan Zink, der im Spätsommer 2020 die ersten 30 Heizkissen heatme für das „Postillon“ angeschafft hat und im Frühjahr 2021 weitere 24 Stück für das „Egern51“. „Die Gäste bleiben länger sitzen und unsere Stammgäste sind begeistert“, erzählt er. „Erst einmal ist es ein Überraschungseffekt. Dann sind viele begeistert, und wenn sie wiederkommen, heißt es: Kann ich das Kissen wiederhaben?“
Trend aus den Niederlanden – Heizkissen als Alternative zum Heizpilz
Hersteller der akkubetriebenen heatme-Heizkissen ist das Unternehmen Moonich aus Sauerlach bei München. „Draußen fühlen die Leute sich sicherer, das wird sicher auch noch länger so bleiben“, sagt Lars Keussen, Gründer und Geschäftsführer der Moonich GmbH. Die Heizkissen betrachtet er als Alternative zu gasbetriebenen Heizpilzen, die nicht mehr eingesetzt werden sollen, da sie durch den fossilen Brennstoff Gas klimaschädliche Treibhausgase produzieren und viel Wärme in die Luft abgeben. „Es gibt aber noch einiges an Aufklärungsbedarf“, weiß Keussen auch. „In den Niederlanden ist man schon weiter.“
In dem Nachbarland sind akkubetriebene Heizkissen vielerorts schon Teil des Straßenbildes. Mehrere Kommunen, darunter die Städte Nijmegen, Den Haag und Bloemendaal, haben Förderprogramme entwickelt, um den Einsatz der innovativen umweltschonenden Heizlösung voranzutreiben und Gastronomen zu unterstützen. So werden beispielsweise die Anschaffungskosten mit einem Zuschuss finanziert.
Überzeugende Ökobilanz
Dass Heizkissen eine optimale Heizlösung für die Außengastronomie sind, hat die Studie „Ökobilanz von Heizvarianten im Gastronomie-Außenbereich“ von 2020 der Stadt Zürich ergeben. Darin wurden fünf verschiedene Heizlösungen für Terrassen auf ihren Umweltfußabdruck in Bezug auf die Umweltbelastung sowie den CO2-Fußabdruck hin untersucht. Das Fazit: „Wenn im Außenbereich von Gastronomiebetrieben geheizt werden soll, dann mit Elektrostrahlern, die mit zertifiziertem Ökostrom betrieben sind, oder mit Sitzkissen.“
Sehr niedriger Energieverbrauch
Energiesparend sind heatme-Heizkissen noch dazu. Eine integrierte Sensorautomatik schaltet die Heizfunktion beim Setzen automatisch ein und nach dem Aufstehen innerhalb weniger Augenblicke wieder aus. Der Energieverbrauch liegt bei nur 30 bis 40 Watt je Stunde. Das heißt, mit 40 Watt gerechnet, können acht Sitzplätze mit nur 320 Watt eine Stunde lang beheizt werden. Und was von den Hotel-, Café- und Restaurantgästen besonders geschätzt wird: Die Wärme kommt dort an, wo sie gewünscht wird, direkt am Körper, anstatt in der Luft zu verpuffen.
„Wir wollen aber auch einen Beitrag dazu leisten, dass Gastronomen die Einbußen aus den vergangen Jahren wieder wettmachen können und ihre Betriebe die Pandemie überstehen“, ergänzt Keussen. Morgens und abends, aber auch im Frühjahr und bis in den November hinein können Betreiberinnen und Betreiber von Cafés, Restaurants, Bars und Hotels mit den Heizkissen ihre Außengastronomie attraktiver machen.
Soviel Komfort wie möglich
Van-Giang Chang, Inhaber der Chang-Restaurants in Grünwald bei München, wollte seinen Gästen mehr Komfort bieten und gleichzeitig das Geschäft ankurbeln, als er 2021 heatme-Heizkissen anschaffte. Seit 15 Jahren betreibt Chang das Restaurant in Grünwald. Vor zehn Jahren hat er ein zweites Chang-Restaurant in dem Münchner Stadtteil Solln eröffnet. Chang hat ein Erfolgsrezept: Neben erstklassigem Essen bietet er seinen Gästen so viel Komfort wie möglich. Deswegen hat er auch viel in die Terrasse in Grünwald investiert. Sie ist voll überdacht, so dass die Gäste bei Regen geschützt sind. Wind schirmen Glasschutzwände ab. Wenn es kalt wird, kann er die Terrasse zu allen Seiten schließen. An warmen Tagen ist alles offen und die Gäste sitzen im Freien. „Die Terrasse ist fast immer voll“, freut sich der findige Unternehmer.
Die 100 heatme-Heizkissen, die er im vergangenen Jahr für beide Restaurants angeschafft hat, bezeichnet er als „Extra-Service“. Man muss den Gästen das Gefühl geben, dass man für sie da ist, und man muss weiterdenken, ist Chang überzeugt. Er geht davon aus, dass der Wunsch, lieber draußen als innen zu sitzen, der sich mit der Pandemie verstärkt hat, anhalten wird. „Die Menschen tun es schon instinktiv.“
Im Chang-Restaurant hat auch Stefan Zink aus Rottach-Egern die Heizkissen kennengelernt und für seine eigenen Restaurants entdeckt. Nun freut er sich, dass seine Gäste so begeistert sind wie er selbst. Eine Beobachtung hat er gemacht. „Männer dürfen nicht frieren, das ist immer noch so“, erzählt er und lacht. Deswegen biete er die Kissen vor allem seinen weiblichen Gästen an. „Sie genießen die Wärme, und wenn es den Frauen gut geht, geht es auch den Männern gut.“