Suche

Beschlossen: Aus für „gelben Schein“ und Mindestvergütung für Auszubildende ab 2020

In der vergangenen Woche hat der Bundestag die Abschaffung des "gelben Scheins" ab 2021 und die Mindestvergütung für Auszubildende ab 2020 beschlossen. Beide Anpassungen sollen für deutliche arbeitstechnische Erleichterungen sorgen und ein Zeichen für moderne und digitale Entwicklungen setzen. Doch was genau plant die Bundesregierung im Kontext der neusten Anpassungen?
karlherl | Pixabay
Anzeige

Welche Mindestvergütung gibt es für Auszubildende ab 2020?

Zur Förderung von Auszubildenden wurde für das erste Lehrjahr ab 2020 eine Mindestvergütung von 515 Euro pro Monat festgelegt. Dieser Wert steigt im jährlichen Rhythmus an. Ab 2021 erhalten Lehrlinge dann bereits 550 Euro im ersten Lehrjahr, ab 2022 585 Euro und ab 2023 sogar 620 Euro pro Monat. Ab 2024 wird die Weiterentwicklung dieser Gehälter dann wiederum automatisch an die Entwicklung der Lehrlingsgehälter geknüpft.

Ebenfalls Bestandteil des neuen Beschlusses ist die gleichwertige Anerkennung akademischer und beruflicher Bildung, was durch neue Bezeichnungen zur beruflichen Fortbildung auch auf IHK-Zeugnissen ausgewiesen werden soll. Wie es mit der Umsetzung des Gesetzes weitergeht, entscheidet der Bundesrat. Im Bundestag wurde der Gesetzesentwurf mit den Stimmen der „Großen Koalition“ aus CDU/CSU und SPD angenommen.

Gibt es Ausnahmen für die Mindestvergütung?

Trotz der klaren Angaben zum Mindestlohn für Auszubildende kann es zu Abweichungen der Mindestvergütung kommen. Dies gilt für einzelne Branchen, in denen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften andere Absprachen getroffen werden. So haben die Tarifverträge nach wie vor Vorrang, weshalb in einigen Branchen durchaus tariflich bedingte Abweichungen auftreten können.

Wie soll ab 2021 eine Krankmeldung beim Arbeitgeber erfolgen?

Neben der Einführung der Mindestvergütung von Auszubildenden kommt es zudem zu einer Abschaffung des sogenannten „gelben Scheins“. Das „Dritte Bürokratieentlastungsgesetz“ sieht daher vor, den Schein zu digitalisieren und auf diese Weise den betrieblichen Aufwand zu reduzieren. Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe wird diese Reform von Vorteil sein, da beispielsweise keine Meldescheine mehr auf Papier ausgefüllt werden müssen. So entfällt auch die Pflicht der 12-monatigen Aufbewahrung, was zahlreiche Betriebe und Einrichtungen maßgeblich entlastet.

Partner aus dem HORECA Scout
eurodata AG

Das Hauptaugenmerk der gesetzlichen Anpassung liegt jedoch auf dem digitalen Krankenschein. Ab 2021 sollen die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen daher nur noch digital übermittelbar sein. So werden die Daten direkt von den behandelnden Praxen an die Krankenkassen übermittelt. Bisher ist allerdings noch unklar, wie die praktische Speicherung digitaler Daten zukünftig erfolgt und wie lange die Krankmeldungen gespeichert werden müssen. Die dazu notwendigen Absprachen zwischen der Politik und den zuständigen Krankenkassen müssen noch getroffen werden.

Weitere Artikel zum Thema

HLB Treumerkur
Die letzten Wochen des Geschäftsjahres stehen bevor. Für Unternehmer eine wichtige Zeit, denn bevor die Bilanz für 2025 abgeschlossen wird, lassen sich oftmals noch finanzielle Spielräume schaffen und die Steuerlast senken. Gleichzeitig gilt es, die[...]
HLB Treumerkur
ready2order
Viele kleine Betriebe brauchen schnelle Liquidität – doch klassische Bankkredite sind oft zu langsam, zu komplex und an ihrer Realität vorbei. Mit readyMoney machen ready2order und finmid Finanzierung direkt über das Kassensystem möglich und bieten[...]
ready2order
David Garrison, Pexels
Ob nach einem Arbeitsunfall oder einer Gewalterfahrung: Wer seelisch verletzt wird, braucht schnelle und professionelle Unterstützung. Die BGN stellt dafür ein bundesweites Netzwerk spezialisierter Trauma-Experten bereit – damit Betroffene rasch die Hilfe erhalten, die sie[...]
David Garrison, Pexels
Haimo Wassmer
Unternehmer und Führungskräfte im Gastgewerbe stehen nicht nur operativen Herausforderungen gegenüber, sondern tragen auch eine erhebliche finanzielle Verantwortung. Damit wird der Schutz des Privatvermögens zu einem strategischen Gebot. Eine individuelle Asset-Protection-Strategie kann dazu beitragen, Vermögen[...]
Haimo Wassmer
ansiyuwudia, Pixabay
Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe ist längst kein saisonales Problem mehr. Viele Betriebe kämpfen darum, Ausbildungsplätze überhaupt zu besetzen. Gleichzeitig gibt es weltweit junge Menschen, die genau diese Chance suchen: eine praxisnahe Ausbildung, internationale Erfahrung und[...]
ansiyuwudia, Pixabay
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.