So werden Konversionsprojekte die gewichtigste Rolle bei der Entwicklung von Serviced Apartment- und Hotelimmobilien spielen. Neubauten werden wegen risikoaverser Banken und hoher Zinsen zunehmend schwieriger zu realisieren und sind in den Augen der Branchenkenner daher in nächster Zeit eher seltener zu erwarten. Das waren die zentralen Erkenntnisse der Diskussionsveranstaltung „Chancen & Perspektiven für Serviced Apartments“, an der Dr. Josef Vollmayr, Co-CEO von limehome, Martin Schaffer, Managing Partner bei mrp hotels, Felix Lorenz, Head of Investment von Centralis Immobilien und Kay Strobl, Asset Management bei Deka Immobilien, teilnahmen.
Martin Schaffer, Managing Partner bei mrp hotels, sagt: „Neben den aktuell vorsichtig agierenden Banken ist auch Private-Equity-Kapital unter den vorherrschenden Zinsbedingungen eher nicht für die Finanzierung von neuen Projektentwicklungen geeignet. Auch für Hotelbetreiber werden die Anforderungen von Private-Equity-Unternehmen schwieriger zu erfüllen sein, da die Kosten stärker als die Erträge steigen.“
Dazu ergänzt Dr. Josef Vollmayr, Co-CEO von limehome: „Der große Vorteil von Serviced-Apartment-Konzepten wie limehome ist ihre Flexibilität. Das gilt neben der Nutzerseite auch für die Konzepte selbst: Sowohl die Ausbaustandards als auch die Raumaufteilung machen sie bei Investoren attraktiv für Konversionsprojekte. Wegen der skizzierten Gemengelage gehen wir davon aus, dass die Errichtung neuer Gebäude im Hotelbereich eher selten stattfindet.“
Institutionelles Kapital noch zurückhaltend bei neuen Konzepten
In der Diskussion wurde außerdem beleuchtet, dass Institutionelle Investoren immer noch Zurückhaltung gegenüber Serviced Apartments an den Tag legen. Gründe dafür sahen die Diskutanten unter anderem in nicht passenden Fondsstatuten, einem Betreibermangel für große Objekte und ein noch zu geringer Track Record der Unternehmen aus dem Segment. „Sobald sich der erste Investor aus dem institutionellen Umfeld hier engagiert, werden weitere folgen. Das Segment bietet Investoren stabile Cashflows, es ist durch seine Flexibilität anpassungsfähig und dank moderner Konzepte sowie Technologien zukunftssicher“, führt Martin Schaffer aus. Der Transaktionsmarkt könnte 2024 wieder etwas an Fahrt aufnehmen, getrieben durch die Notwendigkeit einiger Verkäufe und eine zunehmende Marktstabilität aufgrund erster Vergleichstransaktionen, wie die Diskussionsrunde erörterte.
Künstliche Intelligenz in der Hospitality-Branche
Trotz der zunehmenden Digitalisierung der Hospitality-Branche betonten die Panelteilnehmer die anhaltende Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hotellerie, insbesondere im Luxussegment. Digitale Lösungen, wie sie Serviced-Apartment-Betreiber wie limehome einsetzen, können besonders für junge Unternehmen eine Lösung gegen Personalmangel und Kostendruck sein.
Martin Schaffer dazu abschließend: „Künstliche Intelligenz wird besonders effektiv von jüngeren und noch weniger etablierten Betreibern in die Betriebsabläufe integriert. Das haben sie manchen traditionellen Hotelketten voraus. Dadurch und durch ihre weniger personalintensiven Abläufe können sie im Wettbewerb mit diesen punkten. Serviced Apartments repräsentieren ein beträchtliches Wachstumspotenzial, da sie Flexibilität und die dringend benötigten digitalen Lösungen in einer sich schnell wandelnden Hotelbetreiberlandschaft bieten.“