Früher hat das Martinez um 11 Uhr geöffnet. „Und dann hat es eine ganze Zeit gedauert, bis der Laden in Schwung gekommen ist“, sagt Ralf Barthelmes. Denn die eines ist klar: Sind noch keine Gäste da, trauen sich auch anderen noch nicht rein. Das ist zwar Psychologie, hat aber drastische Auswirkungen. „Manchmal habe ich mich selbst in den Garten gesetzt, damit die Gäste das Gefühl haben, nicht die ersten zu sein“, berichtet der Unternehmer.
Diese Aktionen gehören jetzt der Vergangenheit an, denn Barthelmes ist auf den Trend zum Frühstücksangebot aufgesprungen, öffnet jetzt schon um 8.30 Uhr. In den ersten zweieinhalb Stunden macht er mit seinen Frühstücksangeboten nicht nur guten Umsatz, sondern hat beobachtet, „dass das Mittagsgeschäft viel früher startet, weil noch Gäste vom Frühstück da sitzen“. Der Betrieb ist belebt, das lockt Gäste.
Barthelmes hat ein festes Frühstücksangebot, das er monatlich um kreative Angebote ergänzt. So gab es im Mai unter dem Titel „Maibaum“ ein Frühstück mit Spargel oder die deftige Version „Pfingstochse“. Solche kreativen Ideen kommen bei den Gästen gut an, sorgen für Mundpropaganda. Tee, Kaffee und Brötchen gibt es beim „Martinz-Breakfast-Club“, so der Name für das Angebot, bis zum Abwinken. „Der Aufwand für das Frühstücksangebot hält sich dabei in Grenzen, denn die meisten Produkte, die wir brauchen, haben wir eh da“, sagt der Inhaber.
Auch für die internen Betriebsabläufe hat Ralf Barthelmes Vorteile ausgemacht, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber durchaus einleuchtend sind: „Wir können jetzt auf Grund der längeren Öffnungszeiten ein klares Zwei-Schicht-System fahren.“ Vorbei die Zeiten halber Schichten oder von Teildiensten. „Das neue System kommt bei den Mitarbeitern gut an, denn die Arbeit ist gleichmäßiger und komprimierter.“