Suche

Die große Cyberbedrohung: warum Unternehmen sich jetzt schützen sollten

Obwohl die Zahl der Cyberangriffe 2022 leicht gesunken ist, bleibt die Gefahr auch 2023 akut. Forscher mahnen, dass KI-Technologien wie ChatGPT die Anzahl der Cyberangriffe im Jahr 2023 erhöhen könnten. Allein für das Jahr 2022 beläuft sich der durch Cyberattacken verursachte Schaden in deutschen Unternehmen geschätzt auf mehr als 200 Milliarden Euro. Wie sinnvoll ist eine Cyberversicherung?
Elchinator, Pixabay
Anzeige

„Die beste Cyberversicherung für Unternehmen ist die, die niemals in Anspruch genommen werden muss“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef24. Das hat sein Unternehmen, das Kleinst- und Kleinunternehmen bei Absicherungsfragen berät, in den vergangenen Jahren verstärkt festgestellt. „Der Erkenntnisgewinn der Unternehmen, wenn sie sich mit einer Cyberversicherung auseinandersetzen, ist enorm. Im Idealfall hilft dies dabei, Angriffe abzuwehren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, die den Unternehmensfortbestand sichern“, betont er. Unternehmen können so ihre IT-Infrastruktur besser verstehen und optimieren, um Angriffe zu vermeiden.

Finanzchef24 warnt Kleinunternehmen vor den Folgen von Cyberrisiken und empfiehlt den Abschluss einer Cyberversicherung – nicht nur im Hinblick auf einen möglichen finanziellen Schadensersatz. Denn: Allein durch die aufgezeigten Maßnahmen im Antragsprozess lassen sich viele IT-Lücken schließen. „Die ausgezahlte Versicherungssumme allein nutzt wenig, wenn wichtige Daten oder die Reputation für immer zerstört wurden. Einige Unternehmen kommen trotz finanzieller Erstattung nicht mehr auf die Beine“, warnt Rezvanian. Es ist also essenziell, sich nicht allein auf die Versicherung zu verlassen, sondern die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung eines Cyberangriffs ernst zu nehmen. Er verweist auf ein Beispiel, bei dem ein Unternehmen sogar einen Zweitserver zur Sicherung hatte, die Sicherung aber nie getestet hat. „Allein indem wir im Beratungsprozess dieses Beispiel nennen, helfen wir anderen Unternehmen, einen derartigen Fehler nicht zu begehen.“

Die Warnung tut Not. Laut einer aktuellen Studie von HDI und Sirius Campus nehmen die Unternehmen die Bedrohung durch Cyberangriffe zunehmend nicht mehr ernst. Dafür hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Sirius Campus Ende 2022 über 700 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Selbstständige zum Thema Cybersicherheit und Angriffe aus dem Cyberraum befragt. Laut der Erhebung ist das Bewusstsein der Unternehmen zwar noch vorhanden, die Risikowahrnehmung nimmt im Vergleich zu den Vorjahren jedoch ab.

Problematisch ist, dass sich der Angriffsschwerpunkt hin zu kleineren Unternehmen verschiebt. So gaben in der aktuellen Umfrage 39 Prozent der kleineren Unternehmen (10 bis 49 Mitarbeiter) an, Ziel einer Cyber-Attacke gewesen zu sein. Im Vorjahr trafen nur 31 Prozent der kleineren Unternehmen diese Aussage. Bei Mittelständlern mit 50 bis 250 Mitarbeitern sank dagegen die Quote der Nennungen von 43 Prozent auf 36 Prozent. Bei Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern bleibt die Nennung mit 25 Prozent (Vorjahr: 26 Prozent) konstant.

„Größere und mittlere Unternehmen schützen sich besser. Kleine Unternehmen hingegen sind ein leichteres Opfer“, warnt Rezvanian. Dabei bleibt die Bedrohung laut Bitkom-Studie unverändert hoch: Gut 9 von 10 deutschen Unternehmen sind laut Untersuchungen Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage geworden. Der durchschnittliche Schaden beträgt derzeit rund 100.000 Euro. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen betont Payam Rezvanian: „Die Absicherung gegen Cyberrisiken wird immer wichtiger, besonders für kleine Unternehmen, die oft nicht über die gleichen Ressourcen zur Bekämpfung von Cyberangriffen verfügen wie große Unternehmen.“ Eine Cyberversicherung kann vorbeugen und helfen, im Fall eines Angriffs schnell wieder handlungsfähig zu sein.

Weitere Artikel zum Thema

Schlafen Spezial
Für den Hotelier stellt das Hotelbett eine besondere Herausforderung dar. Es bildet nicht nur die Grundlage des Geschäftsmodells eines Hotels – es muss vor allem stets den Ansprüchen möglichst vieler Gäste gerecht werden. Hier soll[...]
Laura Thonne, Unsplash
Vending verändert sich aktuell stark, die Branche befindet sich in einer Phase des großen Umbruchs – und das nicht nur erst seit der Corona-Pandemie. Auch das wachsende Interesse an gesunder und nachhaltiger Ernährung und der[...]
andreas160578, Pixabay
Gute Nachrichten für E-Auto-Fahrer:innen. Das Ladenetzwerk entlang der deutschen Autobahnen wächst. Das hat die Gastro-App drive & dine in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden. Seit 2021 ermöglicht es die App Reisenden, passende Restaurants auf ihrer Autoroute[...]
Platzl Hotel München
Wenn die Gäste einer ganz besonderen Junior-Suite im Platzl Hotel ihr Zimmer bald nicht mehr verlassen wollen, gibt es dafür einen guten Grund: ein 70.000-Euro-Bett. Die luxuriöse Schlafstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt des Münchner Unternehmens Bettenrid[...]
VEGA
Richtig portionieren, richtig platzieren, richtig präsentieren – bei Frühstück und Brunch gibt es vieles zu bedenken. Die Wahl des Geschirrs und der Dekoration nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. [...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.