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Gastgewerbe gegen Sonnenschutz-Bürokratie

„Unglaublich und unfassbar.“ So kommentierte ein Nutzer auf www.gastgewerbe-magazin.de den Bericht über die geplanten Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter, wenn diese in der Sonne arbeiten. Der Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfaMed) hat dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorgeschlagen, dass Menschen, die im Freien arbeiten und dabei der Sonne ausgesetzt sind, besonders geschützt werden müssen. Dies würde auch die Service-Mitarbeiter in der Außengastronomie betreffen, für die der Arbeitgeber künftig erhöhte Anforderungen bezüglich des am Arbeitsplatz zu beachtenden Gesundheitsschutzes erfüllen müsste. Gastgewerbe Magazin hat dazu eine Online-Petition gestartet, um das Ministerium frühestmöglich darauf hinzuweisen, dass die Branche damit nicht einverstanden ist.
Jetzt die Online-Petition gegen Sonnenschutz in der Gastromie unterzeichnen.distel2610 | Pixabay

Um sich ein Bild von der Meinung der Branche zu machen, reicht allerdings auch ein Blick in die Kommentarspalte der Webseite: „Ich frage mich langsam, ob unsere Politiker uns bald noch vorschreiben, wann wir unsere Füße zu waschen haben. Für wie blöd halten die uns eigentlich?“, heißt es da unter anderem. Ein anderer Nutzer fordert, dass Politiker doch mal selbst in der Gastronomie arbeiten sollten. Dann würde ihnen „das eine oder andere Lichtlein in Bezug auf die Machbarkeit und/oder Realitätsnähe ihrer Beschlüsse“ aufgehen. Und ein weiterer meint: „So ein Schwachsinn kann nur von einem Schreibtischtäter angezettelt werden.“

Manche Kommentatoren haben sich sogar schon weiterreichende Gedanken gemacht, sollte eine solche Regelung eingeführt werden. So schreibt einer: „Was passiert eigentlich, wenn der Mitarbeiter vor Dienstantritt 4 Stunden in der Sonne am See lag. Muss ich ihn dann im leeren Restaurant einteilen und den Service auf der Terrasse selber machen, weil sein „UV-Konto“ voll ist?“

Insgesamt hat die Branche die Nase voll von weiteren bürokratischen Hürden und Auflagen, die die Gastronomen erfüllen müssen. Dies führe dazu, so ein Kommentar, „dass immer mehr rechtschaffenden Menschen die Lust am Arbeiten vergeht.“ Und dass es wahrscheinlich dann in ein paar Jahren keine Betriebe mehr gibt, „denen man solch einen Schwachsinn aufs Auge drücken kann.“ Den Unternehmern werde die Luft zum Atmen genommen, denn es müssten Hürden bewältigt werden, die mit der Arbeit und dem Beruf längst nichts mehr zu tun haben. Zitat: „Wenn wir in der nächsten Zeit noch mehr aufs Auge gedrückt bekommen, sind wir gezwungen unseren Betrieb zu schließen, weil wir das Arbeitspensum auch bedingt durch mangelnde Fachkräfte nicht mehr erfüllen können. Stoppt diesen Wahnsinn!“

Wer sich auch gegen eine solche Regelung wehren will, sollte hier die Online-Petition unterzeichnen.

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