Restaurants wurden im 2023 doppelt so oft bewertet im Vergleich zum Vorjahr und konnten so viele Gäste begrüßen, wie seit Corona nicht mehr.
Mehr Gäste heißt aber auch mehr Stress für den Service. Während Kritik beim Essen einen oder zwei Sterne Abzug gibt, führt Kritik im Service öfter zu einer 1-Sterne-Bewertung. So wurde der Service in deutschen Gaststätten letztes Jahr in über einem Drittel aller Kritiken erwähnt.
Auch wenn sich der Trend zur Polarisierung von Restaurantbewertungen fortsetzt, entweder 1 oder 5 Sterne, sind Gäste großmehrheitlich zufrieden. In 67.8 % aller Bewertungen haben sich deutsche Restaurants 5 Sterne verdient, nur 5.3 % der Gäste zeigten die rote Karte oder eben eine Bewertung mit einem Stern.
Mit dem Preis steigt die Erwartungshaltung
Wie in vielen Branchen führten auch in der Gastronomie höhere Kosten zu Preisanpassungen. Diese wurden von Gästen zwar wenig kommentiert, aber die Erwartungshaltung steigt mit dem Preis.
Gäste beschwerten sich in 16.4 % aller Kritiken darüber, dass die Preise im Verhältnis zur gebotenen Service- und Essensqualität zu hoch seien.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten sind dabei markant. So bewerteten beispielsweise Gäste in Düsseldorf die Preis-Leistung lediglich mit 3.79 von 5 möglichen Sternen – im landesweiten Schnitt waren es immerhin 3.91. Auffällig, Einheimische bewerteten kritischer als Touristen.
Hamburg und Dresden an der Spitze
Nach dem Sieg im Vorjahr müssen sich Hamburger Restaurants den Spitzenplatz dieses Jahr mit Dresden teilen. Denn in keiner anderen Stadt haben sich die Bewertungen so positiv entwickelt wie dort. Dresdner Restaurants konnten sich sogar Bestwerte in drei von fünf Kategorien sichern und liegen vorne beim Ambiente, der Preis-Leistung und bei der Infrastruktur.
Restaurants in Hamburg überzeugten ihre Gäste vor allem mit dem Service und beim Essen. Dort mussten sich allerdings ganz knapp Berliner Restaurants geschlagen geben.
Mainz wird am schlechtesten bewertet
Die Restaurantbewertungen in Mainz gingen so stark zurück, wie in keiner anderen Stadt. Entsprechend wurden Gaststätten dort im letzten Jahr am schlechtesten bewertet – vor allem der Service und die Preise standen in der Kritik.
Beim Essen hingegen waren Gäste in Bremen am kritischsten, sowohl Einheimische als auch Touristen.
Berlin und München mit den meisten Touristen
In München wurden knapp 40 % aller Bewertungen nicht auf Deutsch verfasst, in Berlin gar die Hälfte. Rekord. Während erwartungsgemäß viele Bewertungen auf Englisch geschrieben wurden, ließen chinesische Gästefeedbacks (noch) auf sich warten. Dafür gab es, vor allem in München, einen starken Anstieg von Bewertungen auf Arabisch.
Arabische Gäste kommentieren überdurchschnittlich oft die Sauberkeit in Restaurants und loben das Team. Sie schätzen an diesem, dass sie Tipps erhalten zum Essen, aber auch darüber hinaus, zum Beispiel zu Aktivitäten in der Region.