Gastrophobie: Ursachen und Auswirkungen
Eine Gastrophobie bezeichnet prinzipiell die Angst vor dem Besuch eines Restaurants oder einer Gaststätte. In vielen Fällen tritt diese Angst mit anderen Problemen auf, etwa der sogenannten Agoraphobie: Von der Agoraphobie betroffene Personen haben Angst vor öffentlichen Plätzen und den damit oft verbunden Menschenmengen. Auch die soziale Phobie kann hier eine Rolle spielen. Menschen, die unter einer sozialen Angst leiden, fürchten sich in vielen Fällen vor Situationen, in denen sie bewertet oder kritisch beäugt werden könnten. Dazu gehören zum Beispiel Situationen, in denen sie vor anderen Personen laufen, sprechen oder eben essen müssen. Diese Ängste wirken sich schließlich natürlich auch auf den Besuch eines Restaurants aus: Der Gang in die Gaststätte kann neben dem Essen zum Beispiel auch bei der Tischsuche, der Wahl der Speisen oder bei der Bezahlung zu Angst beim Gast führen.
Allerdings leiden die betroffenen Personen nicht nur unter der Angst vor und bei den Restaurantbesuchen, sondern auch unter den sozialen und persönlichen Folgen: So fühlen sich die Betroffenen oft aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis sowie dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Zusätzlich fühlen sie sich häufig unter Stress gesetzt, da sie bei Einladungen nach Ausreden suchen müssen.
Worin die Ursachen für die Gastrophobie liegen, kann nicht pauschal gesagt werden: Jede Person hat individuelle Erfahrungen und Erlebnisse, die sich auf die Entstehung dieser Angst auswirken können. In den meisten Fällen sind es mehrere Faktoren, die die Entstehung begünstigen. Viele Personen berichten zum Beispiel von negativen Erfahrungen in der Kindheit, bei denen etwa das Essverhalten in der Öffentlichkeit stark kritisiert wurde. Genetische Veranlagungen und Persönlichkeitsmerkmale wie Schüchternheit können die Phobie zusätzlich verstärken.
5 Tipps für Gastronomen gegen Gastrophobie
Glücklicherweise gibt es für Gastronomen mittlerweile eine Reihe an Tools und Maßnahmen, die den Restaurantbesuch auch für Gäste mit Gastrophobie stressfreier gestalten. Digitale Möglichkeiten sind hierzu ein wichtiger Schlüssel.
1. Digitale Tischreservierung
Mit Tools zur digitalen Tischreservierung können Gastronomen ein Umfeld für die Gäste schaffen, in dem sie sich sicher fühlen können: Die Gewissheit, bereits einen zugewiesenen Tisch zu haben und nicht erst einen Platz suchen zu müssen, macht für viele ängstliche Menschen bereits einen enormen Unterschied. Programme wie von Pogastro können auf die Webseite des Restaurants eingebunden werden und bieten Menschen mit Gastrophobie die Möglichkeit, ganz komfortabel die Buchung vorzunehmen. Damit werden Telefonate vermieden, die oft ebenfalls als sehr stressreich empfunden werden. Zudem haben die buchenden Gäste ausreichend Zeit, sich für eine Uhrzeit und ein Datum zu entscheiden, und stehen nicht unter Zeitdruck.
2. Digitale Speise- und Getränkekarte
Eine digitale Speise- und Getränkekarte erzielt einen ähnlichen Nutzen wie die digitale Tischreservierung: Werden Speisen und Getränke gut erreichbar auf der Webseite platziert, können sich Gäste schon im Voraus über die Auswahl und die Preise informieren. Für von der Gastrophobie betroffene Menschen entfällt damit ein weiterer essenzieller Stressfaktor des Restaurantbesuchs: Die Wahl der Speisen vor Ort.
3. Sichere Umgebung durch Gästeregistrierung
Die in der Coronapandemie üblich gewordene Erfassung der Gäste erweist sich für ängstliche Menschen als Segen: Personen, die im Restaurant um ihre Gesundheit fürchten, haben in vielen Fällen Angst vor übertragbaren Krankheitserregern. Dieser Unsicherheit in Bezug auf andere Gäste im Restaurant kann durch die Datenerfassung entgegengewirkt werden, da Gäste mit Angstproblemen so im Falle einer Erkrankung unkompliziert informiert werden können.
4. Freundliches, geschultes Personal
Ein weiterer wichtiger Faktor für Gäste mit Gastrophobie ist der Umgang mit dem Personal vor Ort. Die Mitarbeiter des Restaurants sollten daher nicht nur stets freundlich sein, sondern auch bezüglich der Gäste mit Ängsten geschult sein: So sollte das Personal den Gästen nie das Gefühl geben, sich falsch zu benehmen – auch ungewöhnliches Verhalten sollte nicht hervorgehoben werden, sofern es die anderen Gäste nicht stört.
5. Hygiene-Zertifikate für Restaurants
Damit sich Leute im Restaurant wohlfühlen können, die sich um ihre Gesundheit an öffentlichen Orten sorgen, sollten Gastronomen stets auf eine außerordentliche Sauberkeit achten. Wird der Gast in einem hygienischen und aufgeräumten Restaurant begrüßt, sorgt das für ein sichereres Gefühl. Dazu kann es auch gehören, für ausreichend Platz zwischen den Tischen zu sorgen. Zudem können Restaurants ihre Hygiene-Zertifikate offen zeigen: So wird dem Gast direkt vermittelt, dass das Restaurant allen Hygienevorschriften entspricht und sich um die Sauberkeit vor Ort kümmert.
Fazit
Mit den Tipps und Tools von Thomas Holenstein haben Gastronomen die Chance, auch Personen mit Angststörungen einen angenehmen Restaurantaufenthalt zu ermöglichen. Durch moderne digitale Möglichkeiten wird ein sicheres Umfeld für alle Anwesenden geschaffen – und Gastronomen profitieren zusätzlich von eigenen Vorteilen wie einer besseren Organisation der Gäste und automatisierte Prozesse.