„Wirtschaftsspionage und auch Hackerangriffe nehmen in den letzten Jahren extrem zu, wie man aus einigen großen Fällen weiß, die eine hohe Medienaufmerksamkeit erhalten haben. Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, sind für Datenklau attraktiv oder müssen unter Wirtschaftsspionage leiden – vor allem, weil sie oft nicht über ausreichende oder aktuelle Sicherheitsstandards verfügen“, weiß Michael Günther. Er ist Detektiv und hat sich auf die Bereiche Wirtschaftsspionage und Gefahrenanalyse spezialisiert.
Gefahren lauern außen und innen
Wenn die Konkurrenz plötzlich von den gleichen Händlern bezieht, langjährige Partner abwerben kann oder kurz nach der eigenen Markteinführung eines Produktes ein recht ähnliches Modell herausbringt, wird man als Unternehmer hellhörig. „Die Wege und vor allem Umwege, die unternommen werden, um Wirtschaftsspionage zu betreiben, Imageschäden zu verursachen oder Daten, Kunden oder Produktionsstücke zu klauen, sind oft sehr schwer nachzuvollziehen“, erklärt Michael Günther. Denn in den seltensten Fällen erfolgt ein Hackerangriff aus der Ferne, ohne dass vorher das betroffene Unternehmen in irgendeiner Weise manipuliert wurde. „Es können Mitarbeiter abgeworben, bestochen oder erpresst worden sein, um Spy– oder Schadsoftware zu installieren, Wanzen zum Mithören anzubringen oder interne Informationen, Passwörter oder Ähnliches weiterzugeben“, sagt der Detektiv und ergänzt: „Auch vermeintliche Lieferanten, Handwerker, Caterer oder andere unternehmensferne Personen erhalten im hektischen Arbeitsalltag recht leicht Zugang, um Mikrotechnologien zu platzieren.“ Hier ist es mitunter wirklich wie in den Agentenfilmen. Kleinste und gut getarnte Mikrofone oder Kameras verfügen über große Reichweiten und geben Gespräche oder Abläufe mit extrem guter Qualität wieder.
Verdachtsfall – und nun?
Sobald man als Unternehmer den Verdacht hat, dass Informationen nicht mehr sicher sind, Produktionsgüter zu verschwinden scheinen oder anderes im Argen sein könnte, kommt die Frage auf: Wie gehe ich nun vor? „Bitte auf keinen Fall auf eigene Faust Ermittlungen anstellen oder gleich alle Mitarbeiter durchleuchten. Bei Ermittlungen muss immer auch die gerichtsverwertbare Vorgehensweise geachtet werden, sonst kann man Gefahr laufen, selbst kriminell zu handeln, und Beweise können im schlimmsten Fall nicht einmal verwendet werden. Gleiches gilt für die eigenen Mitarbeiter – grundsätzlich können Unternehmer ihren Angestellten vertrauen“, mahnt Michael Günther. Der Detektiv geht bei seinen Fällen mit höchster Diskretion und sensibler Vorsicht vor. Für erfolgreiche Ermittlungsarbeit gilt es sich in fremde Denkprozesse hineinzuversetzen und sozusagen den Weg des Handelnden zurückzuverfolgen. Mithilfe neuester Technologien ermitteln er und sein Team schnell und transparent bei Aufträgen. „Als Detektive haben wir das nötige Gespür dafür, wann es noch abzuwarten gilt, und wir haben mehr Distanz und die nötige Ruhe, um einzelne Teile unserer Auftragsrätsel intensiver und anders zu betrachten. So haben wir bei Fällen mitunter schon ganze Verkettungen an Machenschaften oder Zuwiderhandlungen erfolgreich aufgedeckt, obwohl wir zunächst nur für eine Verdachtslage engagiert wurden“, verdeutlicht Günther.
Ergebnis oft überraschend
Neben Schwachstellenanalysen und Überprüfung von Schadsoftware, Spyware und Hardware ermittelt Günther undercover auch im Rahmen von Hygiene-Checks, Mystery-Guesting oder -Shopping oder Jugendschutztests für Gastronomie, Hotellerie, Geschäfte und Freizeitinstitutionen. Auch Behörden und Kommunaldienste gehören zu seinen Kunden. „Wenn wir Mitarbeiter überprüfen sollen, geht es meist um Punkte wie Arbeitszeitbetrug, Bestechlichkeit, unangemessener Umgang mit Kunden oder Gästen, Diebstahl oder Betrug am Arbeitgeber. Natürlich gehe auch ich immer mit dem Wunsch an einen solchen Auftrag heran, dass ich nichts finde, und in den seltensten Fällen liegt etwas im Argen. Wenn das allerdings der Fall ist, kann sich das für den Arbeitgeber als wirtschaftliches, rechtliches oder Imageproblem auswirken und verdient somit ans Licht zu kommen, um größere Schäden zu verhindern. Doch oft kommt es für unsere Auftraggeber am Ende auch ganz anders: Denn der Großteil der Arbeitskräfte leistet tolle Arbeit und beweist selbst bei sehr ausgeklügeltem Vorgehen unsererseits Professionalität und Loyalität gegenüber Tätigkeit und Arbeitgeber.“