Das Charlottchen hat nicht nur Pionierarbeit geleistet, indem es Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt gebracht hat, sondern das Eck-Restaurant in der Droysenstraße war auch das erste Kinderrestaurant Berlins. Das Ur-Team bestand u.a. aus drei Mitarbeitern mit Behinderung. Dies war absolutes Neuland, denn eine Beschäftigung außerhalb von Werkstätten galt für sie damals noch als utopisch. 2023 wurde das Charlottchen zu einer Brasserie im Pariser Stil umgebaut.
Seit dem Jahr 2000 sind alle Unternehmenseinheiten unter dem Dach der Mosaik-Services gGmbH – damals noch Mosaik-Services Integrationsgesellschaft mbH – vereint. Heute ist Mosaik-Services ein Zusammenschluss von Unternehmen mit insgesamt mehr als 150 Beschäftigten, darunter etwa 60 Mitarbeitende und 15 Auszubildende mit Behinderung. Das Leistungsspektrum hat sich im Laufe der Jahre stetig erweitert und umfasst inzwischen neben gastronomischen Einrichtungen in ganz Berlin auch einen Malereibetrieb und eine Gebäudereinigung. Als Ausbildungsbetrieb erhielt Mosaik-Services 2020 vom LAGeSo den Berliner Inklusionspreis, Anfang Januar 2025 hat die Berliner Handwerkskammer dem Verbund das Siegel „Exzellenter Ausbildungsbetrieb“ verliehen.
„Inklusionsunternehmen wie die Mosaik-Services gGmbH sind ein wichtiger Bestandteil eines sozialen Arbeitsmarktes“, erklärt Geschäftsführer Frank Jeromin, der vor 35 Jahren die Idee für das Charlottchen als inklusiven Arbeitsort hatte. „Sie beweisen, dass es möglich ist, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig Menschen mit Behinderung echte Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen. Unsere langjährige Arbeit zeigt: Inklusion ist eine wahre Bereicherung – gerade in Zeiten des Fachkräfte- und Azubimangels.“
Auch aus Sicht der Mitarbeitenden ist die Arbeit bei Mosaik-Services etwas Besonderes. „Ich habe vor 25 Jahren als Werkstattbeschäftigte bei Mosaik angefangen, nur ein paar Jahre später erhielt ich als Küchenkraft eine tarifliche Anstellung. Das mache ich bis heute. Für mich hat sich damit ein Lebenstraum erfüllt“, so Mitarbeiterin Kerstin Hallensleben, „hier habe ich die Chance bekommen, mir und meinem Umfeld zu beweisen, dass ich selbständig sein kann.“