Warum kann der Neukauf von Gastromaschinen für Mittelständler problematisch sein?
Der Neukauf von leistungsfähigen Geräten, wie Warmhaltegeräten, Industriespülmaschinen oder Herden, gewährleistet modernste Technik und Ausstattung in der Gastronomie, um Arbeitsabläufe zu verbessern und langfristig Kosten zu sparen. Nachteil sind jedoch die hohen Anschaffungskosten, die insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen im Gastgewerbe kaum leisten können. Selbst größere Betriebe können die Neuanschaffung nur selten aus Eigenkapital stemmen und nutzen zur Finanzierung neuer Gastromaschinen Fördergelder, spezielle Investitionskredite oder Unternehmenskredite. So sind Mittelständler beim Neukauf vor enorme finanzielle Herausforderungen gestellt. Da sich in der Regel die Abnahmemenge direkt auf die Stückkosten auswirkt, sind mittelständische Betriebe zudem von höheren Abnahmepreisen für einzelne Geräte betroffen und konkurrieren bei der Neuanschaffung mit größeren Betrieben. Neben der finanziellen Risiko und der Verringerung der Liquidität kann auch die längere Wartezeit ein weiterer Nachteil sein.
Welche alternativen Beschaffungsmöglichkeiten gibt es?
Kleine und mittelständische Unternehmen in der Gastronomie sind jedoch nicht auf den Neukauf angewiesen, ihnen bieten sich alternative Finanzierungs- und Anschaffungsmöglichkeiten. Da Gastromaschinen mit dem Tag ihrer Nutzung an Wert verlieren, ist der Gebrauchtkauf eine kostengünstige Alternative zur Neuanschaffung. Die Küchengeräte können direkt von anderen Unternehmen erworben werden. Werden die Maschinen nur für einen kurzen Zeitraum benötigt, können Mittelständler notwendiges Equipment stattdessen auch ausleihen. Beim Leasing erhalten Gastronomiebetriebe das Nutzungsrecht eines Gerätes und bezahlen dafür eine monatlich gleichbleibende Leasingrate.
Welche Vorteile und Nachteile hat der Gebrauchtkauf gegenüber dem Neukauf?
Der Gebrauchtkauf von Gastromaschinen zeichnet sich durch deutlich günstigere Anschaffungspreise, so dass Kosten von bis zu 50 Prozent eingespart werden können. Dieses Kapital kann im Betrieb anderweitig verwendet und gebunden werden. Gebrauchte Maschinen haben ihre Funktionsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt und sind schnell einsetzbar. Nicht selten stehen aber ebenso Gastromaschinen zum Verkauf, die selten genutzt wurden und praktisch wie neu sind, auch wenn die Technik nicht ganz auf dem neuesten Stand ist.
Beim Kauf ist darauf zu achten, dass entsprechende TÜV und Prüfsiegel vorhanden sind, um sicherzugehen, dass der Vorbesitzer die Geräte instandgehalten hat. Nachteile, wie vorhandener Verschleiß, eine kurze Restlebensdauer oder veraltete Technik, können mittels Retrofitting ausgeglichen werden. Das gilt allerdings nicht für die Herstellergarantie, die bei der Anschaffung von gebrauchten Gastromaschinen in der Regel abgelaufen ist. Es besteht aber die Möglichkeit, dass Händler von gebrauchten Geräten eine Gewährleistung bieten.
Was bedeutet Retrofitting beim Gebrauchtkauf von Gastromaschinen?
Küchengeräte und Gastromaschinen, die Mittelständler gebraucht erwerben, sind meist nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Retrofitting, zu Deutsch Nachrüstung, bietet die Option, Hard- und Software der gebrauchten Geräte einer Generalüberholung zu unterziehen, um sie auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Dadurch erhöhen sich nicht nur Sicherheit und Effizienz, sondern der Wartungsaufwand kann minimiert werden. Wichtig ist, dass bereits vor dem Gebrauchtkauf die Kosten und der Zeitaufwand für das Retrofitting einkalkuliert werden, damit der Gebrauchtkauf am Ende nicht teurer ist als der Neukauf.
Was sind die Vor- und Nachteile von Maschinen-Leasing?
Das Leihen ist eine weitere Alternative zum Neukauf und ermöglicht es mittelständischen Betrieben im Gastgewerbe Maschinen gegen eine monatliche Nutzungsgebühr zu mieten. Die Kosten bleiben überschaubar und die festen Leasingbeiträge lassen sich von der Steuer absetzen. Zu beachten ist lediglich, dass die Gastromaschinen während der Leasing-Laufzeit gepflegt und instandgehalten werden, um sie in einwandfreiem Zustand zurückgeben zu können. Das Leasen von Küchenmaschinen ist jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum geeignet und die Kosten sind vorab gegenüber dem Neuerwerb und Gebrauchtkauf abzuwägen. Diese Anschaffungsmethode eignet sich vor allem für den kurzfristigen Ausgleich von Nachfragespitzen oder zum Testen neuer Maschinengenerationen.
Über den Autor:
Thomas Grün ist Gründer des im Jahr 1996 online gegangenen weltweit ersten Gebrauchtmaschinenmarktplatzes resale.de. Als Maschinenbauingenieur ist es ihm ein Anliegen, die Branche zu vernetzen und Käufer wie Verkäufer aus aller Welt erfolgreich zusammenzubringen.