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Maßnahmen zur Trinkwasserhygiene bei Wiedereröffnung von Hotel- und Gastbetrieben

Ob Restaurants, Cafés oder Kneipen, Hotels, Pensionen, Jugendherbergen oder Campingplätze - sie alle sind pandemiebedingt seit vielen Monaten geschlossen oder haben nur eingeschränkten Betrieb für Geschäftsreisende. Das bedeutet auch: Viele Wasserleitungen sind über einen längeren Zeitraum nicht genutzt worden, so dass sich in dem stagnierenden Wasser Legionellen und andere Krankheitserreger leicht vermehrt haben könnten. Zur Sicherheit von Gästen und Personal müssen diese vor Wiedereröffnung herausgespült werden.
bunditinay | iStockphoto

Die Gefahr: Wasser verdirbt in den Leitungen wie Milch im Kühlschrank – es ist nur eine Frage der Zeit. Doch mit bloßem Auge ist dies nicht erkennbar. Daher gibt es feste Vorgaben für den sogenannten „bestimmungsgemäßen Betrieb“. Denn ohne ihn kann es zu einer übermäßigen Vermehrung von Bakterien im Trinkwasser kommen, wie z. B. Legionellen. Wer diese als Sprühnebel einatmet, zum Beispiel unter der Dusche, ist dem Risiko ausgesetzt am Pontiac Fieber oder an einer Legionellose zu erkranken. An der durch Legionellose verursachten atypischen Lungenentzündung sterben allein in Deutschland pro Jahr rund 3.000 Menschen. Vor diesem Hintergrund fordern die Regelwerke alle 72 Stunden eine komplette Durchspülung der gesamten Trinkwasser-Installation. Noch höhere Anforderungen gilt es vor einer Wiederinbetriebnahme zu erfüllen, wenn 72 Stunden ohne Wasserwechsel überschritten wurden. Dann muss man bei sämtlichen Entnahmestellen wie Armaturen und Duschbrausen erst einmal das Wasser mit einer im Regelwerk festgelegten Gleichzeitigkeit laufen lassen, um „spülend“ eine Reinigungswirkung in der Trinkwasser-Installation zu erzielen.

Während bei kleineren Gebäuden mit einer Anschlussleitung von 50 mm lediglich acht Armaturen gleichzeitig geöffnet werden müssen, um bei einer Wiederinbetriebnahme wirklich zu „spülen“, sollten bei größeren Liegenschaften möglichst bis zu 32 Armaturen gleichzeitig geöffnet sein und anschließend nacheinander wieder geschlossen werden. Nur so kann eine Spülgeschwindigkeit von 2 m/sec gemäß DVGW (A) W 557 erreicht werden, um schädliche Bakterien auszuspülen. Dabei spült man zuerst die Kaltwasserleitung, und zwar solange, bis sich die Wassertemperatur beim Test mit dem Handrücken wirklich kalt anfühlt. Die Heißwasserleitung wird solange gespült, bis das Wasser dampft. Dabei spült man im Gebäude von oben nach unten und auf den jeweiligen Fluren den längsten Fließweg zuerst und dann nach vorne auf dem Flur. „Spülungen von Hand sind allerdings gerade für größere Hotelbetriebe mit einem hohen personellen Aufwand verbunden und dadurch nicht besonders effizient“, weiß Dr. Peter Arens, Mikrobiologe und Spezialist für Trinkwasserhygiene beim Armaturenhersteller Schell.

Mehr Hygiene dank berührungsloser Armaturen

Einfacher geht es mit elektronischen Armaturen, wie zum Beispiel denen aus dem Hause Schell. Indem sie berührungslos arbeiten, schützen sie die Nutzer vor Schmierinfektionen über die Armatur. Schließlich werden 80 Prozent der Krankheitserreger laut der Weltgesundheitsorganisation WHO über die Hände übertragen – berührungslose Armaturen minimieren das Risiko einer Ansteckung nachhaltig und schaffen so zum Beispiel in hoch frequentierten Gästetoiletten oder Wellnessbereichen mehr Sicherheit für den Bediener. Zudem können sie so eingestellt werden, dass ein Wasserwechsel etwa nach einer Nutzungsunterbrechung von 24 Stunden automatisch ausgelöst wird.

Auf der sicheren Seite mit automatischen Spülungen

Noch mehr Komfort und einen größeren Funktionsumfang zur Unterstützung bei der Sicherung der Trinkwasserhygiene bietet das Schell Wassermanagement-System SWS. Es ist das erste Wassermanagement-System, das Armaturen in öffentlichen Sanitärräumen via Funk und/oder Kabel intelligent vernetzt und steuert, so dass sich effizientes Wassermanagement sicher und digital realisieren lässt. Dank Funk-Option können auch Trinkwasser-Installationen in Bestandsbauten leicht nachgerüstet werden. „Derentscheidende Vorteil unseres Wassermanagement-Systems ist, dass es präventiv eingreift. Bei Nutzungsunterbrechungen kann es durch den automatisierten Wasserwechsel den bestimmungsgemäßen Betrieb ersetzen und kontrolliert gleichzeitig die hygienisch relevanten Temperaturen. So wird wirkungsvoll und eigenständig eine übermäßige Vermehrung von Bakterien verhindert“, erklärt Experte Dr. Peter Arens.

Wer zusätzlich den Online-Service SMART.SWS nutzt, behält die Anlagen gebäudeübergreifend im Blick: Jedes Gebäude lässt sich aus der Ferne über einen Laptop oder ein anderes Endgerät kontrollieren. So werden Personaleinsätze planbar und schnelles, unkompliziertes und ortsunabhängiges Management ermöglicht. „Das macht Wassermanagement-Systeme enorm effizient, zeit- und kostensparend“, so Peter Arens abschließend.

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