Neben den ökologischen und gesundheitlichen Vorteilen haben nachhaltige Waschräume einen direkten Einfluss auf das Image eines Unternehmens. Dadurch wird ein positives Bild von Professionalität, Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und Kunden vermittelt. Dies kann das Vertrauen stärken und die Bindung zu Kunden und Geschäftspartnern verbessern. Laut einer Studie sagen 70 Prozent, dass der Eindruck des Waschraums einen großen Einfluss auf die Gesamtwahrnehmung des Unternehmens hat (WEPA Waschraumstudie Studie 2022, durchgeführt durch IPSOS).
Nachhaltige Waschräume tragen darüber hinaus zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Mitarbeiter bei. Die Verwendung von umweltfreundlichen Seifen, Reinigungs- und Pflegeprodukten verringert die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien und schafft eine angenehme Arbeitsumgebung. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die Mitarbeitererfahrung aus und kann die Produktivität steigern.
No waste Washrooms: Wie funktionieren zirkuläre Waschräume?
Gebrauchte Papierhandtücher aus Waschräumen werden in der Regel über den Restmüll entsorgt. Von dort werden sie abgeholt und von dem zuständigen Abfallentsorger in speziellen Anlagen gemeinsam mit anderen Abfällen thermisch verwertet oder deponiert. Hierbei gehen wertvolle Fasern verloren. Dem hohen Ressourcenverbrauch wirken bereits papiersparende Spender und saugfähiges Papier entgegen, welche dafür sorgen, dass von Beginn an weniger Handtücher entnommen werden. Das spart Kosten und wertvolle Rohstoffe. Was aber, wenn das verwendete Handtuchpapier sogar erneut als Rohstoff für die Papierherstellung genutzt werden kann? Tatsächlich verfügt gerade Hygienepapier über eine hohe Recyclingfähigkeit. Zirkuläre Waschraumlösungen beruhen daher auf dem Prinzip eines Kreislaufs: Über ein Papierrückholsystem wird gebrauchtes Hygienepapier aus Waschräumen erst gesammelt, dann abgeholt und zur Rückgewinnung der Fasern wieder in den Produktionsprozess eingebracht. So bleiben wertvolle Fasern im Papierkreislauf enthalten. Es ist von großer Bedeutung, die Wiederverwendung von Fasern zu berücksichtigen, um den Anbau von Frischfasern zu minimieren, da ihre potenziellen Auswirkungen auf Landnutzung und den Verlust der Biodiversität den größten Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck von Fasern haben. WEPA Professional setzt dieses Kreislaufprinzip bereits erfolgreich mit verschiedenen Institutionen, Unternehmen und Entsorgern um.
„Mit Hilfe eines solchen Rückholkonzepts verfolgen Hotels und Gastronomiebetriebe effektiv einen nachhaltigeren Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft“, so Patrick Schumacher, Geschäftsführer bei WEPA Professional.
Was sind aktuelle Standards für nachhaltiges Hygienepapier?
Holzbasierte Fasern sind ein wertvoller Rohstoff, auf dessen Basis saugfähige Papierhandtücher und Toilettenpapiere produziert werden. Die Wahl des Faserrohstoffs kann einen maßgeblichen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck haben. Dieser ist bei recycelten Fasern um bis zu 70 Prozent geringer als bei holzbasierten Frischfasern. Daher ist der Einsatz von Recyclingfasern für Einmalprodukte wie Hygienepapier sinnvoll. WEPA verfolgt das Prinzip der Kaskadennutzung, bei dem wertvolle Rohstoffe sowie Frischfaser so lange wie möglich im Materialkreislauf behalten werden und erst nach längerer Nutzung als recycelte Fasern in Einmalprodukten wie Hygienepapier verwendet werden. Auf diese Weise können die Folgen von Landnutzung und Biodiversitätsverlust durch Frischfaseranbau minimiert werden und Wälder und Ökosysteme werden langfristig erhalten bzw. geschützt.
Die Qualität spielt eine entscheidende Rolle als Kaufkriterium, da sie den Komfort und das Erlebnis für den Gast maßgeblich beeinflusst. Frühere Bedenken hinsichtlich der Qualität von Recyclingpapier sind heute unbegründet. Es gibt Hygienepapiere aus Recyclingmaterial, die von hervorragender Qualität sind. Dank modernster Technologien ist es möglich, weiches und hochwertiges Hygienepapier aus 100 Prozent recycelten Materialien herzustellen. Darüber hinaus können seit Kurzem gebrauchte Kartonagen und Wellpappen für die Produktion von Hygienepapieren genutzt werden. Diese innovative Recyclinglösung trägt dazu bei, der großen Menge an Verpackungsmaterialabfällen entgegenzuwirken.
Für Entscheider im Gastgewerbe gibt es aber auch sehr gute Alternativen zu Frischholzfaser-basierten Hygienepapieren: Eine neue Innovation ist Toiletten- und Handtuchpapier auf Basis der Miscanthuspflanze, einer neuen Frischfaseralternative für die Papierherstellung. Miscanthus wächst lokal und ist eine der nachhaltigsten Fasern für die Herstellung von Hygienepapier. Bislang ist WEPA Professional der einzige Hersteller, der diesen Rohstoff in Kombination mit Altpapierfaser nutzt. Die aus Asien stammende, nichtinvasive Gräserart hat einen hohen Zellstoffgehalt (über 50 Prozent mehr Fasern pro Hektar im Vergleich zu Bäumen) und bei einem jährlichen Wachstum bis zur Erwachsenen-Höhe kann es regelmäßig geerntet werden (im Gegensatz zu Bäumen, die dafür Jahre benötigen), was sie für die Papierherstellung besonders vorteilhaft macht. Sie erreicht eine Höhe von ungefähr 3,5 Metern und benötigt in unseren Breitengraden keine Bewässerung. Zudem ist die Pflanze robust, so dass man auf den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln gänzlich verzichten kann. Nachdem sie einmal angepflanzt wurde, bleibt die Mutterpflanze auf dem Feld stehen und kann danach zwanzig Jahre lang jährlich geerntet werden. Die daraus hergestellten Toilettenpapiere und Handtuchpapiere sind ebenso reißfest und saugfähig wie Papier aus Holzfasern und bieten für die Waschraumausstattung eine sehr geeignete Alternative ganz ohne Frischholzfaser-Anteil. Der ökologische Fußabdruck bei diesen Fasern ist durch diesen innovativen Prozess um 65 Prozent geringer als der einer durchschnittlichen Frischholzfaser.
Gebleichtes oder ungebleichtes Hygienepapier?
Recyceltes Hygienepapier existiert in ungebleichter Form, wenn in der Herstellung auf Bleichmittel verzichtet wird. Papier ohne Bleiche bietet eine Weichheit, die sich nicht von herkömmlichen Papieren unterscheidet. Ungebleichte Hygienepapiere sind nicht nur ein Zeichen für ein umweltbewusstes Produktionsverfahren, sondern stehen gebleichten Papieren in Sachen Haptik, Weichheitsgrad und Qualität in nichts nach. Einige Recyclingpapiere behalten ihre helle Farbe durch die Verwendung ausgewählter Altpapiersorten und ein schonendes Bleichverfahren. Letztendlich liegt die Entscheidung, welches Papier verwendet werden soll, bei den Entscheidungsträgern.
Fazit
Durch eine nachhaltige und kreislauforientierte Waschraumausstattung kann das Gastgewerbe nicht nur seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch die Kundenzufriedenheit erhöhen und sein Image verbessern. Dabei sollten Nachhaltigkeit und Kreislaufkonzepte immer weniger als Schlagwörter und immer mehr als Notwendigkeiten betrachtet werden. Wichtige Fragen, die sich Entscheidungsträger im Gastgewerbe stellen sollten, sind: Wie viel Hygienepapier können wir in unseren Waschräumen einsparen und recyceln? Wie viel Land, Wasser und CO2 könnten durch einen Wechsel zu nachhaltigeren Lösungen eingespart werden? Diese Nachhaltigkeitsaspekte lassen sich gut kalkulieren. Auf diese Weise kann das Gastgewerbe ein starker Impulsgeber entlang der Wertschöpfungskette für eine nachhaltige Zukunft sein.