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So gelingt Nachhaltigkeit in der Hotellerie

Es ist in aller Munde, das Wort „Nachhaltigkeit“. Doch wie ist es möglich, als Gastronom in der Hotellerie ökologisch wertvoll zu handeln? Was kann jeder von den Hotelbetreibern unternehmen, um nachhaltig zu leben und auch die Gäste zum umweltgerechten Handeln animieren?
metamorworks, iStockphoto
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Immer mehr Menschen legen Wert darauf, durch ihr Verhalten zum Beispiel den CO2-Ausstoß so niedrig wie möglich zu halten und für den Globus einen wichtigen Beitrag zu leisten. Was genau kann man in der Hotellerie alles tun, um dem Hotelgast einen nachhaltigen Aufenthalt zu bieten? Julica Renn ist Geschäftsführerin des Bio-Hotels Burgunderhof Hagnau. Sie weiß sehr genau, wie das gelingt. Zusammen mit ihren Eltern leitet Julica Renn das erste ökologische Weingut mit Hotelanlage am Bodensee. Die ehemalige Weinkönigin ist passionierte Helikopterfliegerin und besitzt ihr eigenes exklusives Gin Label „MILE HIGH 69®”. Gin hat sie zu ihrem Markenzeichen gemacht, mit dem die Gäste verwöhnt werden. Neben ihren hervorragenden Qualifikationen (Wirtschaftswissenschaft und Corporate Management Economics) ist sie seit 2016 überzeugte Landwirtin. In diesem Gastbeitrag verrät sie, wie ein Hotelier nachhaltig und innovativ seinen Betrieb führen kann.

1. Die Müllvermeidung ist die Trumpfkarte, die im Sinne der Umwelt sticht

Längst schon vorbei sind die Zeiten, in denen abgepackte Butter, Senf- und Ketchup-Tüten, Marmeladen und Co in kleinen Verpackungen angeboten werden. Wer in großen Mengen am Buffet frisches Food anbietet, das sich jeder Gast in kleinen Schüsseln abfüllen kann, vermeidet Müll. Doch auch bei Zucker, dem Keks zum Espresso oder bei kleinen Gastgeschenken auf dem Zimmer kann jeder Hotelbesitzer zeigen, dass er Müll vermeidet. Es ist zum Beispiel heute mehr denn je gefragt, statt einer kleinen, separat abgepackten Süßigkeit auf dem Hotelbett frisches Obst zu reichen, das noch dazu gesünder als Süßes ist.

2. Jeder Gast darf selbst entscheiden, wann er seine Handtücher oder den Sauna-Mantel zur Wäsche gibt

Schon im Jahr 2017 hat die Destillateurin Julica Renn, die auch begeisterte Pilotin – PPL(H) Privatpilotenlizenz Helikopter – ist, ihren ersten eigenen Gin auf den Markt gebracht. Sie weiß, dass Gäste die offene Kommunikation lieben. Jeder Hotelier kann im Zimmer Schilder anbringen wie „Wir waschen nur dann, wenn Sie es wünschen“ oder „Legen Sie alle Handtücher, die gewaschen werden sollen, in den Korb.“ Die Hotelwäsche ist nicht nur zeitaufwendig für das Personal, sondern kostet auch jede Menge an Energie. Die meisten Gäste waschen zu Hause nicht jeden Tag alle Handtücher oder Bademäntel. Warum sollten sie sich nicht auch im Hotel bewusst verhalten und Umwelt und Natur mit ihrem Verhalten schonen?

3. Regional schmeckt es immer noch am besten!

Mittlerweile bietet viele Hotels Gerichte aus Lebensmitteln an, die in der Region frisch eingekauft werden. Das spart lange Transportwege und unterstützt auch regionale Bauern. Dazu kommt, dass regionale Lebensmittel selbst vom Gastronom begutachtet und abgeholt werden können. Die meisten Gäste schätzen es sehr, wenn das Hotel auch Getränke wie Wein, Spirituosen oder selbstgebrautes Bier anbieten. DIY (do it yourself) ist in unserer jetzigen Zeit mehr als angesagt. In Prospekten und auf der Webseite kann schon darauf hingewiesen werden, dass regional auf frischen Gemüse- und Bauernmärkten eingekauft wird. Wetten, das wird jedem Hotelgast hervorragend schmecken, wenn aus regionalem Food leckere Gerichte gezaubert werden?

4.Lebensmittel, die nach Saison angeboten werden, zeigen, dass Nachhaltigkeit wichtig ist

Julica Renn weiß: „Lebensmittel, die saisonal gekauft und zu feinen Gaumenfreuden zubereitet werden, schmecken den Gästen immer noch am besten!“ In der Tat stecken im Kürbis im Herbst und Kohlgemüse im Winter sowie frisch gestochener Spargel im Frühjahr immer noch am meisten Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe. Viele Gäste legen immer mehr Wert auf gesunde und vegane Ernährung. Doch saisonale Lebensmittel zeigen auch, dass beim Einkauf mitgedacht wird. Sie sind preiswert und ermöglichen kurze Transportwege, was für eine geringe CO2-Belastung führt. Zudem sind saisonale Lebensmittel auch im Einkauf preiswerter als Erdbeeren im Dezember oder Orangen im Juli. Jeder Hotelier, der bewusst lebt, ist auch ein Vorbild für seine Gäste.

5. Stromsparen ist mehr als ein „Hype der Zeit“

Vor allem im großen Hotelanlagen sind Klimaanlagen, große Heiz- und Lüftungsgeräte und Co an der Tagesordnung. Wann sind die Geräte in Betrieb? Muss ein leerstehendes Hotelzimmer wirklich rund um die Uhr geheizt werden? Wie sieht es auch mit LED-Lampen aus – gibt der Hotelier wirklich das Maximale, um Energie zu sparen? Jeder Unternehmer, der in Hotelhallen, Bars oder Speiseräumen fast für 24 Stunden pro Tag für Beleuchtung sorgt, sollte mitdenken. Wer auf LED umstellt, leistet einen wertvollen Beitrag für Umwelt und Natur. Noch dazu werden hierbei Personalkosten gespart, wenn die Birnen nur selten getauscht werden müssen. Auch bei Klimaanlagen und Co. lohnt es sich, mit Smart-Home und Zeitschaltuhren aktiv zu sein.

Fazit

An diesen einfachen Ideen der Expertin Julica Renn sieht jeder Gastronom schnell: Es ist ein Leichtes, im Sinne von Umwelt und Natur zu handeln. Jeder Gast und Hotelier ist selbst für sein Agieren verantwortlich. Das erklärte Ziel von Frau Renn beim Mile High 69 Gin lautet: „So viel Leidenschaft wie möglich muss ins Glas!“ Wer als Unternehmer mit Herzblut auch das Thema Nachhaltigkeit verinnerlicht, ist auf ganzer Linie der Sieger, der in die heutige Zeit passt. Mehr Infos auf milehigh69.com und burgunderhof.de

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