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Studie: Je höher die Rechnung, desto niedriger das Trinkgeld

Trinkgeld ist in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Eine von Jägermeister beauftragte Studie, in der 1.196 Personen zum Thema Trinkgeld befragt wurden, zeigt den Status quo in Deutschland. Zentrale Fragen zum veränderten Ausgehverhalten, vor und nach Corona, sowie die Frage nach der allgemeinen Einstellung zu Trinkgeld liefern teils überraschende Erkenntnisse.
Mast-Jägermeister Deutschland GmbH

Das Ausgehverhalten hat sich seit Corona erwartungsgemäß drastisch verändert: Vor Corona sind ca. ein Drittel der Befragten mindestens einmal pro Woche ausgegangen, zwei Drittel mehrmals im Monat. Seit Corona haben sich diese Zahlen halbiert. Weniger Gäste bedeutet im Umkehrschluss für viele Beschäftigte in der Gastronomie aber auch weniger Trinkgeld.

Trinkgeld ist jedoch ein nicht unwichtiger Beweggrund für die Beschäftigung in der Gastronomie. So geben fast alle der befragten Gastronom:innen an, dass Trinkgeld nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern auch ein Teil der Motivation der Mitarbeiter:innen ist. 60 Prozent geben an, dass es ohne Trinkgeld schwieriger wäre, Mitarbeiter:innen zu finden, ein wesentlicher Punkt also in der ohnehin schon angespannten Personalsituation im Gastronomie-Bereich.

„Mit der Trinkgeld-Studie wollen wir dazu beitragen, das Thema Trinkgeld und vor allem die Bedeutung von Trinkgeld mehr ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Denn anders als vielerorts noch angenommen ist Trinkgeld für viele Beschäftigte in der Gastronomie eben viel mehr als nur eine Geste,“ so Sonja Nickel, Brandmanagerin Core Jägermeister. „Von einem schärferen Bewusstsein für das Thema Trinkgeld versprechen wir uns eine einhergehende größere Anerkennung der verschiedenen Dienstleistungen innerhalb der Gastronomie und im Nachtleben, wo absolut Großes geleistet wird.“

Im Club geben die wenigsten Gäste Trinkgeld.

Nur im Restaurant scheint Trinkgeld selbstverständlich zu sein. Dort geben 92 Prozent der Befragten an, Trinkgeld zu geben. In Bars sind es immerhin noch 60 Prozent, in Kneipen noch 54 Prozent und nur noch 29 Prozent in Clubs. In Clubs geben also deutlich weniger Gäste Trinkgeld, obwohl ein Drittel der Befragten angibt, dass das Nachtleben für sie wichtig oder sehr wichtig ist.

Beim Trinkgeld zählt die Geste? Gäste sagen Ja. Barkeeper:innen sagen Nein.

Der Aussage, dass Trinkgeld geben eine Selbstverständlichkeit ist, stimmten nur 54 Prozent der Befragten zu. Für jede/n Zweite/n trifft das also nicht zu. 44 Prozent der Befragten glauben, dass beim Trinkgeldgeben die Geste zählt und nicht die Summe. Sie unterschätzen damit die Bedeutung von Trinkgeld für die Beschäftigten, denn derselben Aussage stimmen von 106 befragten Barkeeper:innen nur 32 Prozent zu.

Drei Viertel der Befragten Barkeeper:innen gibt an, dass das Trinkgeld für ihre wirtschaftliche Situation wichtig ist. Die Wichtigkeit des Trinkgelds wird je nach Berufsgruppe unterschiedlich eingeschätzt: Bei Taxifahrer:innen und Garderobekräften glauben weniger als die Hälfte der Befragten, dass Trinkgeld für die Existenzgrundlage benötigt wird, bei Türsteher:innen sind es mit einem Fünftel der Befragten noch weniger, wohingegen Kellner:innen und Reinigungskräften der Bedarf mehrheitlich zugesprochen wird. Das spiegelt sich teilweise auch beim Trinkgeld-Geben wider: Garderobier:innen und Türsteher:innen wird – trotz direktem Kontakt von Kund:innen zu diesen Gruppen – mehrheitlich kein Trinkgeld gegeben. Bei Kellner:innen, Taxifahrer:innen, Reinigungskräften und Barkeeper:innen scheint Trinkgeld hingegen eher Usus zu sein.

Trinkgeld muss man sich verdienen.

Für knapp zwei Drittel der Befragten ist eine gute Leistung die Voraussetzung für Trinkgeld. Der Aussage, in Deutschland gibt man nur Trinkgeld, wenn die Leistung auch gut ist, stimmen 65 Prozent der Befragten zu. Dass die Leistung des Gegenübers im Vordergrund steht, und nicht vielleicht die eigenen finanziellen Mittel, bestätigen auch die offenen Fragen nach dem „warum“ – hier werden vermehrt Freundlichkeit und guter Service genannt.

Je höher die Rechnung, desto niedriger das Trinkgeld.

Die Höhe des Trinkgelds liegt bei den Befragten mit durchschnittlich fünf Prozent deutlich unter den üblich angenommenen 10 Prozent. Allerdings variiert die Trinkgeldhöhe mit der Rechnungshöhe: Bei Beträgen unter 20 Euro wird mit 14-20 Prozent deutlich mehr Trinkgeld gegeben. Ab einer Rechnungssumme von 40 Euro nimmt die Höhe des Trinkgelds prozentual stark ab.

„Trinkgeld gehört dazu“ – Unter diesem Titel wird Jägermeister ab dem 1. September in einer bundesweiten Kampagne für das Thema Trinkgeld werben und mit verschiedenen Aktionen dazu aufrufen, Trinkgeld zu geben.

Über die „Trinkgeld gehört dazu“-Studie von Jägermeister

Zur Feststellung des Status quo aus Konsument:innen-Sicht in Deutschland hat Jägermeister in Zusammenarbeit mit Kantar eine Studie zum Thema Trinkgeld im Nachtleben durchgeführt. Hierzu wurden im März 2022 1196 Erwachsene (n=1196, 18-49 Jahre) befragt. Zusätzlich wurden einzelne Berufsgruppen aus dem Nachtleben befragt: 106 Barkeeper:innen, 116 Gastronom:innen und 68 Taxifahrer:innen. Im Fokus standen zentrale Fragen zum veränderten Ausgehverhalten, vor und nach Corona, sowie die Frage nach der allgemeinen Einstellung zu Trinkgeld.

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