Suche

Unterstützungskassen als Finanzierungsform – es geht auch ohne Bank

Für das finanziell gesehen sensible Gastgewerbe wäre eine verlässliche Finanzausstattung überaus wünschenswert. Die pauschaldotierte Unterstützungskasse wäre dafür ein passendes Instrument. Aber wie funktioniert das?
AUTHENT GruppeAUTHENT Gruppe
Anzeige

Um besser Krisensituationen durchstehen zu können, notwendige Investitionen vorzunehmen oder teure Reparaturen zahlen zu können, braucht ein Betrieb des Gastgewerbes nicht unbedingt eine Bank. Der Hotelier, der Caterer oder die Bäckereikette können stattdessen ihre Belegschaft mit ins Boot nehmen, und zwar über ein firmeneigenes Versorgungswerk mit dem sperrigen Begriff „Pauschaldotierte Unterstützungskasse“.

Ur-eigentlich beschreibt sie den versicherungsfreien Durchführungsweg in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Das Grundprinzip: Die Belegschaft zahlt ihre bAV-Beiträge in die U-Kasse ein, der Arbeitgeber legt diese Gelder gewinnbringend und sinnvoll im eigenen Unternehmen an, und zum Renteneintritt zahlt der Arbeitgeber die bAV-Beiträge plus Zinsen in einer Summe wieder aus. Ein Thema, das nicht unbedingt die Aushilfskraft interessiert, wohl aber die Angestellten im kaufmännischen Bereich, diejenigen in leitender Position oder diejenigen in Schlüsselpositionen zum Beispiel in der Küche.

Wie sicher ist eine Unterstützungskasse?

Abgesichert werden die bAV-Ansprüche über den Pensionssicherungsverein PSV. Aus Arbeitgebersicht sind alle Zahlungsvorgänge genau kalkulierbar. Aus Sicht der Belegschaft gleicht das Prinzip einem Banksparbuch, denn ihre Gelder verzinsen sich vom ersten Euro an. Deshalb nennen Fachleute die pauschaldotierte U-Kasse auch „Unternehmensbank“.

Finanzämter erkennen U-Kassen als soziale Einrichtungen an, verbunden mit einigen Steuervergünstigungen. Aber auch dafür sind manche Bedingungen zu beachten. Damit die U-Kasse auch vor dem Finanzamt besteht, braucht es neben der Mitwirkung einer kompetenten Steuerberatung natürlich professionelle Unterstützung. Die Kosten für die Einrichtung einer U-Kasse sind überschaubar und voll steuerabzugsfähig.

Partner aus dem HORECA Scout
Gewinnblick GmbH
Effizienz, Qualität und Service: Bei Gewinnblick finden Sie flexible und innovative Kassen- und Bezahlsysteme für Ihren Erfolg – davon profitieren bereits mehr als 14.000 zufriedene Kunden.

Welches sind die betriebswirtschaftlichen Effekte einer U-Kasse?

Entscheidend aus Arbeitgebersicht sind aber die betriebswirtschaftlichen Effekte. Diese sind so hoch, dass Arbeitgeber statt der bei einer herkömmlichen, versicherungsförmigen bAV üblichen und vorgeschriebenen 15 Prozent Arbeitgeber-Zulage – freiwillig – meist 30 bis 50 Prozent hinzugeben, öfters sogar 100 Prozent.

Rechenbeispiel für einen mittleren Gastronomiebetrieb mit 30 Mitarbeitenden: Jeder, jede zahlt, per nettolohnoptimierter Gehaltsumwandlung finanziert, Monat für Monat 100 Euro ein. Der Chef oder die Chefin legt nochmal 50 Euro dazu. Macht im Jahr zusammen 54.000 Euro. Damit ließe sich schon einiges anstellen. Bei einem größeren Betrieb mit beispielsweise 300 Mitarbeitenden käme seriös eine halbe Million Euro zusammen, mit der sich beispielsweise eine neue Filiale eröffnen ließe.

Lesen Sie auch
Steuern
Strategische Steueroptimierung: Die wichtigsten Schritte zum Jahresende

Unternehmen nutzen die Mittel aus einer U-Kasse nicht nur für Investitionen, sondern häufig auch zur Ablösung bestehender, teurer Bankkredite. Einfach, um sich aus der Abhängigkeit von Banken mit ihren gerade bei Gastronomiebetrieben schwierigen Konditionen und Bonitätsanforderungen zu lösen. Der finanzielle Vorteil liegt in den künftigen Zinseinsparungen.

Welche Nutzen bringt die U-Kasse zusätzlich?

Die U-Kasse ist ein wenig mit einer Mitarbeiterbeteiligung zu vergleichen, wenngleich ohne Mitspracherecht. Da die Mitarbeitenden gewissermaßen jeden Tag ihre eigene betriebliche Altersvorsorge an ihrem Arbeitsplatz arbeiten sehen, fördert dies die Mitarbeiterbindung und wirkt als Argument am heiß umkämpften Arbeitsmarkt.

Ein für das Gastronomiegewerbe bedeutender Neben-Effekt sind die so genannten Fluktuationsgewinne: Kündigt ein Arbeitnehmer innerhalb von drei Jahren, verfallen die eingezahlten Beiträge vollständig zu Gunsten des Arbeitgebers. Umkehrschluss: Um ihre bAV nicht zu gefährden, bleibt die Belegschaft als Team länger erhalten.

Weitere Artikel zum Thema

HLB Treumerkur
Die letzten Wochen des Geschäftsjahres stehen bevor. Für Unternehmer eine wichtige Zeit, denn bevor die Bilanz für 2025 abgeschlossen wird, lassen sich oftmals noch finanzielle Spielräume schaffen und die Steuerlast senken. Gleichzeitig gilt es, die[...]
HLB Treumerkur
Anna van To, Pexels
Die Glühweinsaison beginnt in diesem Jahr so früh wie selten – begleitet von neuen Konsumtrends und deutlichen Preissteigerungen. Die aktuelle Auswertung von orderbird zeigt, wann und wo in Deutschland am meisten getrunken wird und welche[...]
Anna van To, Pexels
SumUp
Steigende Kosten und komplexere Betriebsabläufe stellen Cafés vor große Herausforderungen – während Gäste zugleich ein nahtloses, hochwertiges Erlebnis erwarten. Der neue Business-Guide von SumUp zeigt anhand aktueller Daten und Praxisbeispiele, welche Strukturen Betriebe jetzt benötigen,[...]
SumUp
ready2order
Viele kleine Betriebe brauchen schnelle Liquidität – doch klassische Bankkredite sind oft zu langsam, zu komplex und an ihrer Realität vorbei. Mit readyMoney machen ready2order und finmid Finanzierung direkt über das Kassensystem möglich und bieten[...]
ready2order
David Garrison, Pexels
Ob nach einem Arbeitsunfall oder einer Gewalterfahrung: Wer seelisch verletzt wird, braucht schnelle und professionelle Unterstützung. Die BGN stellt dafür ein bundesweites Netzwerk spezialisierter Trauma-Experten bereit – damit Betroffene rasch die Hilfe erhalten, die sie[...]
David Garrison, Pexels
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.