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Einsatzbeispiele für eine Stakeholderanalyse

iMin Technology, PexelsiMin Technology, Pexels
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Beispiel 1: Umsetzung der Einwegkunststoffverordnung in einem urbanen Take-away-Bistro

Ausgangssituation:

Ein beliebtes Take-away-Bistro (oder Bäckerei) in einer Innenstadtlage verkauft täglich mehrere hundert Speisen und Getränke – größtenteils in Einwegverpackungen aus Kunststoff oder Verbundmaterial. Seit Inkrafttreten der Einwegkunststoffverordnung (§ 33 und § 34 VerpackG) ist das Unternehmen verpflichtet, auch Mehrwegalternativen für To-Go-Verpackungen anzubieten und darüber sichtbar zu informieren.

Die Geschäftsleitung ist grundsätzlich offen für Veränderungen, sieht aber organisatorische Hürden, Skepsis im Team und Fragen zur praktischen Umsetzung, z. B. zu Spülung, Lagerung oder Rückgabeprozessen.

Ziel des INQA-Coachings:

  • Einführung eines praktikablen, akzeptierten Mehrwegsystems, das:
  • rechtskonform ist,
  • den Arbeitsalltag nicht unnötig erschwert,
  • von Gästen angenommen wird,
  • und zu einer verbesserten Außendarstellung als nachhaltiger Betrieb beiträgt.

Maßnahmen im INQA-Coaching:

1. Stakeholderanalyse

  • Interne Stakeholder: Küchenpersonal, Verkaufsteam, Reinigungskräfte
  • Externe Stakeholder: Gäste, Lieferanten für Verpackungen, Anbieter von Mehrwegsystemen (z. B. Vytal, Recup), lokale Entsorger, Stadtverwaltung

2. Mitarbeitendenbeteiligung

  • Workshop mit Verkaufsteam: Was sind Herausforderungen im To-Go-Alltag?
  • Ideensammlung für Mehrwegsysteme (Pfandmodell, App-basiert, eigene Behälter)
  • Gemeinsame Auswahl eines Anbieter-Systems
  • Entwicklung klarer Routinen (Ausgabe, Rücknahme, Reinigung)

3. Kommunikation & Kennzeichnung

  • Erstellung eines Gästeinformationskonzepts (Poster, QR-Codes, Thekenansprache)
  • Schulung des Personals im Umgang mit Fragen und Rückmeldungen
  • Integration der Mehrwegoptionen in Bestellsysteme und Kassenprozesse

4. Monitoring & Optimierung

  • Regelmäßige Teamrunden zur Auswertung (z. B. Rücklaufrate, Gästeakzeptanz)
  • Bewertung der ökologischen Effekte mit Unterstützung durch externe Partner (z. B. durch EFA NRW oder Umweltberatung)

Nutzen für den Betrieb:

  • Rechtssicherheit bei der Umsetzung der Einwegverordnung
  • Stärkere Gästezufriedenheit durch transparente und nachhaltige Lösungen
  • Verbesserte Abläufe im To-Go-Geschäft
  • Höhere Mitarbeitermotivation, da sie aktiv an der Lösung beteiligt sind
  • Kosteneinsparung langfristig durch effizientere Materialnutzung
  • Imagegewinn als umweltbewusster Betrieb

Beispiel 2: Digitale Dienstplanerstellung & Personalbindung in einem familiengeführten Hotel

Ausgangssituation:

Ein mittelgroßes Hotel mit Restaurantbetrieb leidet unter kurzfristigen Krankmeldungen, unübersichtlicher Personalplanung und hoher Fluktuation im Housekeeping und Servicebereich. Dienstpläne werden noch manuell auf Papier erstellt. Mitarbeitende fühlen sich oft nicht ausreichend informiert oder berücksichtigt.

Ziel:

Einführung eines digitalen Dienstplan-Tools mit App-Zugriff, verbunden mit einer stärkeren Beteiligung der Mitarbeitenden an der Schichtplanung und Verbesserung der internen Kommunikation.

Maßnahmen im INQA-Coaching:

  • Stakeholderanalyse mit Fokus auf Mitarbeitende und operative Leitung
  • Workshops zur Erhebung von Anforderungen und Sorgen gegenüber Digitalisierung
  • Gemeinsame Auswahl eines geeigneten Tools (z. B. Gastromatic, Papershift)
  • Entwicklung neuer Kommunikationsroutinen (z. B. Feedbackrunden, digitale Aushänge)
  • Schulungen für alle Mitarbeitenden zur sicheren Nutzung des neuen Systems

Nutzen für den Betrieb:

Reduzierter Planungsaufwand, höhere Planungsstabilität, zufriedenere Mitarbeitende, bessere Work-Life-Balance – und langfristige Bindung des Teams.

Beispiel 3: Nachhaltige Frühstücksstrategie in einem Bio-Hotel

Ausgangssituation:

Ein ökologisch geführtes Hotel bietet ein hochwertiges Frühstück mit regionalen Bio-Produkten an. Es entstehen jedoch regelmäßig Lebensmittelabfälle. Gleichzeitig fragen Gäste zunehmend nach veganen, plastikfreien oder allergikerfreundlichen Optionen.

Ziel:

Reduktion von Lebensmittelabfällen, Optimierung der Bestell- und Präsentationsprozesse, Ausbau der nachhaltigen Kommunikation gegenüber Gästen.

Maßnahmen im INQA-Coaching:

  • Stakeholderanalyse: Küche, Service, Gäste (über Bewertungen & Feedback), Lieferanten
  • Abfrage von Gästewünschen im Rahmen der Buchung
  • Überarbeitung des Angebots (z. B. kleinere Portionen, flexible Zubereitung)
  • Zusammenarbeit mit Lieferanten zur besseren Mengenplanung
  • Einführung einer Info-Kampagne „Frühstück mit Verantwortung“
  • Integration von Umweltkennzahlen (z. B. CO₂-Footprint je Produktgruppe) in die Kommunikation

Beispiel 4: Strategisches Personalmanagement & Arbeitgeberattraktivität in einem Stadthotel

Ausgangssituation:

Ein Stadthotel mit 40 Mitarbeitenden kämpft mit hoher Personalfluktuation im Servicebereich, Schwierigkeiten bei der Azubi-Gewinnung und wenigen strukturierten Entwicklungsangeboten für langjährige Mitarbeitende. Die Geschäftsführung erkennt, dass gute Arbeitsbedingungen und ein klares Werteversprechen für Mitarbeitende heute ein zentraler Wettbewerbsfaktor sind – weiß aber nicht, wo sie konkret ansetzen soll.

Ziel:

Entwicklung einer mitarbeiterorientierten Personalstrategie mit klaren Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit, Stärkung der Führungskultur und Entwicklung eines modernen Arbeitgeberprofils („Employer Branding“).

Maßnahmen im INQA-Coaching:

  • Stakeholderanalyse intern: Mitarbeitende, Führungskräfte, Auszubildende
  • Durchführung einer Mitarbeiterbefragung zur Ermittlung zentraler Anliegen (z. B. Arbeitszeitmodelle, Anerkennung, Weiterbildung, Kommunikation)
  • Moderierter Workshop mit dem Führungsteam zur Reflexion der aktuellen Führungspraxis
  • Entwicklung eines „Leitbilds für gute Arbeit“ gemeinsam mit Mitarbeitenden
  • Einführung regelmäßiger Feedback- und Entwicklungsgespräche
  • Aufsetzen eines internen Karrierepfads für Fachkräfte (z. B. Frühstücksleitung, Stellv. Rezeptionsleitung)
  • Entwicklung von HR-Instrumenten: Onboarding-Checkliste, Mitarbeiterhandbuch, Willkommensmappe

Nutzen für den Betrieb:

  • Höhere Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit
  • Klarere Personalentwicklungsperspektiven
  • Stärkeres Engagement der Führungskräfte
  • Bessere Positionierung als attraktiver Arbeitgeber – insbesondere für jüngere Bewerbergenerationen

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