Auf der Suche nach einer passenden Gewerbeimmobilie spielen viele Aspekte eine Rolle. Dabei sollte kurzfristig gesehen nicht unbedingt der Kostenpunkt an erster Stelle stehen. „Bei der Wahl der ersten eigenen Geschäftsräume sind fast immer die Anforderungen: so günstig wie möglich und räumlich so gut in Schuss wie möglich“, weiß Heinz-Jürgen Dohrmann, Geschäftsführer der Figo GmbH, und gibt zu bedenken: „Nicht immer ist das wirtschaftlich und unternehmerisch gesehen der intelligenteste Weg. Mehr Sinn macht es, die unternehmerische Ausrichtung, Standortanforderungen und Entwicklungspotenziale mit den finanziellen Spielräumen sowie Ist-und-Soll-Zuständen einer Immobilie zu vergleichen.“ Er gibt Tipps, welche Aspekte bei der Suche nach einer passenden Gewerbeimmobilie beachtet werden sollten.
Mut zur Außenseiterposition
Lage, Lage, Lage: Dieses Mantra ist sehr bekannt, wenn es um das Thema Immobilien und Preise geht. Für Unternehmer kann dieser Aspekt jedoch in einem ganz anderen Sinn interessant werden. Denn je nachdem was ein Unternehmen anbietet, kann es sich auch in einer nicht stark frequentierten Gegend ansiedeln und profitiert hier von niedrigeren Mieten. „Wer beispielsweise ein Straßencafé eröffnen möchte oder einen Laden für handgemachte Pflegeprodukte, sollte dies nicht in einer Gewerbegegend tun, sondern dort, wo viel Laufkundschaft zu erwarten ist. Sollen aber die genannten Pflegeprodukte beispielsweise reinweg über das Internet, ohne Vor-Ort-Präsenz, vertrieben werden, ist es egal, wo das Unternehmen seinen Sitz hat“, verdeutlicht Dohrmann. Doch Unternehmer/-innen, deren Ausrichtung Vor-Ort-Kundschaft beinhaltet, sollten beim Thema Standortanalyse neben den klassischen Faktoren auch neue
zukunftsorientierte Entwicklungen berücksichtigen. „Viele Städte reaktivieren aktuell totgeglaubte Viertel, wie Industrie- oder Hafenbereiche, und modernisieren Randgebiete. Für Unternehmer, die sich dort ansiedeln, bieten dortige Immobilien oft gute Voraussetzungen, Räume sehr individuell nach den eigenen Bedürfnissen und Designwünschen zu gestalten. Je nach Eigner, Vermieter und Gebäudekonzept sogar bereits während der Umbauphase.“
Immobilien analysieren und Kosten-Nutzen abwägen
Generell gilt: Zwischen Wohnraum- und Gewerberaum-Mietrecht bestehen Unterschiede. Also einfach Wohnraum als Geweberaum zu nutzen, ist nicht rechtens. Dies ist gerade für Unternehmer ein wichtiger Hinweis, die Dienstleistungen anbieten, wie IT-Unternehmen oder Psychologen, sowie auch für kleine Start-ups. „Gewerberäume müssen dem Nutzungszweck angemessene Sicherheits- und Brandschutzanforderungen erfüllen und auch Belüftung und Fluchtwege unterliegen Standards“, merkt Dohrmann an und ergänzt: „Ist dazu ein Umbau nötig, kann sich der finanzielle Einsatz durchaus rechnen, vor allem, weil die Vermieter mittlerweile die Kosten bei Umnutzung tragen, um zunehmenden Leerständen durch reinen Onlinehandel entgegenzuwirken. Gemeinsam mit einem Fachmann für Gebäude- und Raumkonzepte können Unternehmer/-innen Kosten-Nutzen so exakt wie möglich vorab analysieren und so auf Basis fundierter Optionen eine Entscheidung fällen.“ Der Experte von Figo verfügt über langjährige Erfahrung und versteht es, seine Kunden bei Suche und Wahl von passenden Gewerberäumen zu unterstützen. „Nicht immer ist eine Immobilie, die optisch gut gefällt, im Vergleich zu einer nicht ganz so optimal wirkenden Immobilie die bessere Wahl. Wenn es um laufende Kosten, Standortentwicklung oder gar Gebäudetechnik geht, kann es sich durchaus lohnen, auf einen Rohdiamanten zu setzen und diesen mit einem passenden Raumkonzept auszustatten.“ Auch die Überlegung, von Beginn an eine Immobilie zu nehmen, die etwas größer ist, kann – langfristig gesehen – Investitionen sparen. Hierzu gehören Aspekte wie Lageranforderungen, Mitarbeiter- bzw. Gästezuwachs oder auch Logistik. Denn es kann finanziell wesentlich mehr Volumen fordern, in kleinen Räumen zu beginnen und vielleicht eine hohe Summe für einen Umbau einzusetzen, nur um nach kurzer Zeit festzustellen, dass das Unternehmen gut läuft, jedoch die Räumlichkeiten zu klein geworden sind.