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Umwelt schonen, Kunden überzeugen, Kosten reduzieren: Nachhaltiges Marketing in der Gastrobranche

Nachhaltigkeit reduziert Kosten – das ist vielen Unternehmern nicht bewusst. Doch gerade die Gastrobranche hat nach der Pandemie mit enormen Preissprüngen zu kämpfen. Laut der WirtschaftsWoche sind Preissteigerungen von 40 Prozent im Vergleich zu 2019 nicht ungewöhnlich. Wie nachhaltiges Marketing in der Gastronomie funktioniert und warum die Nachhaltigkeit ein grundlegend wichtiges Marketinginstrument ist, wird nachfolgend verdeutlicht.
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Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Gastronomie? 

„Nachhaltigkeit bedeutet nicht, Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umweltfreundlich und sozialverträglich zu erwirtschaften“. So formulierte es die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Dieser Leitspruch gilt selbstverständlich nicht nur für Gastronomen, sondern lässt sich auf alle Unternehmen anwenden. 

Die Gastrobranche ist im Bereich Nachhaltigkeit nicht untätig. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 72 Restaurants auf Bundesebene mit dem Grünen Stern von Michelin ausgezeichnet. Um diese Auszeichnung zu erhalten, reichen kleinen Anpassungen nicht aus. Restaurants müssen sich für Nachhaltigkeit in verschiedenen Aspekten einsetzen – etwa bei der Lebensmittelbeschaffung, der Energieeffizienz und auch bei umweltfreundlichen Praktiken in der Küche. Nachhaltigkeit für Gastronomen setzt sich aus verschiedenen Teilbereichen zusammen. Umweltfreundliches Marketing ist lediglich ein entscheidender Bestandteil. Das Gesamtbild entscheidet, ob ein Betrieb klimafreundlich ist oder nicht. 

Nachhaltigkeitsmarketing vs. nachhaltiges Marketing – Was ist der Unterschied? 

In einer Studie der Online-Plattform Sortlist gaben 89,5 % der deutschen Unternehmen an, dass sie glauben, dass es sich lohnt, in nachhaltiges Marketing zu investieren. 24,13 Prozent berichteten sogar übereinstimmend von einer positiven Auswirkung auf das Markenimage. Spricht man von nachhaltigem Marketing, muss zwischen zwei Bereichen unterschieden werden: 

Nachhaltiges Marketing in der Gastronomie 

Nachhaltiges Marketing bedeutet, Werbemaßnahmen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Am besten lässt sich das anhand einiger nicht-umweltfreundlicher Marketingmaßnahmen erklären. Setzt ein Unternehmen beispielsweise auf Werbeartikel aus Kunststoff oder auf bedruckte Plastikverpackungen, dann sind diese eine enorme Belastung für die Umwelt. Dasselbe gilt für aufwendige, mehrfarbig bedruckte Flyer auf gebleichtem Papier. Auch große Displays oder elektronische Werbeschilder tragen nicht zur Nachhaltigkeit bei, da sie fossile Energiequellen benötigen. Grünes Marketing kann hingegen beispielsweise wie folgt umgesetzt werden: 

  • Verwendung umweltfreundlicher und einfarbig bedruckter Verpackungen für Takeaway-Mahlzeiten; bestenfalls Verzicht auf Kunststoff 
  • Nutzung von umweltfreundlichem Papier für Flyer, Speisekarten oder den internen und externen Schriftverkehr 
  • Verzicht auf elektronische Werbetafeln und -schilder, da diese einen hohen Stromverbrauch verursachen
  • Beachtung von ökologischen Siegeln (z. B. Fairtrade) für Werbematerialien, die an Kunden ausgegeben werden 

Umweltfreundliches Marketing wird nicht nur den Kunden auffallen, sondern macht sich auch finanziell für Gastronomiebetriebe bemerkbar. Hohe Werbekosten fallen weg und Unternehmen leisten gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. 

Nachhaltigkeitsmarketing für Gastrobetriebe

Nachhaltigkeitsmarketing beschreibt das Vermarkten des umweltfreundlichen Verhaltens eines Unternehmens. Denn wenn Gastronomiebetriebe ihren Gästen keinen Einblick in interne Abläufe und Anpassungen geben, fällt die Umweltfreundlichkeit vielen Verbrauchern nicht auf. Aber Vorsicht: Die Grenze zum sogenannten „Greenwashing“ ist schmal. Hierbei werden Handlungen als umweltfreundlich deklariert, welche es eigentlich nicht wirklich sind. 

Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind bei Restaurants auf alle Bereiche anwendbar. Neben dem aktiven Beitrag zum Umweltschutz führt die Nachhaltigkeit auch zur Einsparung von Kosten. Nachfolgend geben wir einige Beispiele zur Förderung der Nachhaltigkeit in Gastronomie-Unternehmen: 

  • Regionale Partner wie Landwirte versorgen ein Restaurant mit saisonalem Obst und Gemüse sowie Fleisch, welches den höchsten qualitativen Anforderungen entspricht. 
  • Kurze Lieferketten reduzieren nicht nur die Wartezeit bei einer Nachbestellung, sondern auch CO₂-Emissionen und Kosten durch lange Transportwege. 
  • Nachhaltige Ladeneinrichtung aus umweltfreundlichen und regionalen Materialien wie Holz aus nahegelegenen Wäldern oder Steinböden statt PVC sind zu bevorzugen. 
  • Niedrigere Energiekosten können durch Photovoltaikanlagen erreicht werden. Strom ist ein großer Kostenfaktor in der Gastrobranche. 

All die angestellten Bemühungen und Investitionen müssen auch für die Gäste sichtbar gemacht werden – denn sonst sind die Unterschiede nicht leicht feststellbar und werden schlimmstenfalls gänzlich übersehen. Zuständig hierfür ist das Nachhaltigkeitsmarketing. 

Erfolgreiche Werbung durch Kommunikation 

Bemühungen zum Umweltschutz müssen Gastronomiebetriebe klar an ihre Gäste kommunizieren. Hinweise auf Speisekarten, auf der eigenen Website oder auf Werbematerial machen das möglich. Auch ein starker Social-Media-Auftritt hilft dabei, die Öffentlichkeit an den Transformationsprozessen hin zu mehr Nachhaltigkeit teilhaben zu lassen. 

Gäste erwarten heutzutage nicht nur eine hohe Qualität bei Speisen und Getränken, sondern auch eine klare Positionierung für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Restaurants und andere Gastronomiebetriebe können es daher durch geeignete Nachhaltigkeitsmaßnahmen schaffen, eine bessere Kundenbindung und eine hohe Weiterempfehlungsrate zu erreichen. 

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Petra Fiedler
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