Suche

Gen 50 plus und Weiterbildung

Beschäftigte der Gen 50 plus möchten ihren vorhandenen beruflichen Erfahrungsschatz verstärkt durch Weiterbildungen ausbauen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarktstudie „Karriere 50plus", für die die KÖNIGSTEINER GRUPPE 1.094 Beschäftigte im Alter von 50 bis 65 Jahren befragen ließ.
Keine Bildrechte?

Demnach sind 88 % der Teilnehmenden aktuell an Weiterbildungsmaßnahmen interessiert. Allerdings sehen sie die Voraussetzungen dafür als eher schlecht an. Denn fast die Hälfte der Befragten (49 %) bemängeln, dass die Weiterbildungsangebote bei ihrem aktuellen Arbeitgeber primär auf jüngere Kolleg*innen zugeschnitten sind und diese dort entsprechend mehr gefördert werden als sie selbst. Entsprechend attraktiv finden Vertreter*innen der Gen 50 plus Unternehmen, die eine gezielte Personalentwicklung für Mitarbeitende über 50 anbieten. 86 % finden diese attraktiv, wenn es um einen Jobwechsel geht. Insgesamt können sich aktuell mehr als 40 % der Gen 50 plus einen Jobwechsel in den kommenden zwei Jahren vorstellen. 

Vor allem fachliche Weiterbildung steht hoch im Kurs

Fast zwei Drittel (64 %) der an einer Weiterbildung interessierten Beschäftigten über 50 Jahre würden gern an einer fachlichen Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen, um so berufsspezifisch voranzukommen. Ein Viertel (25 %) wären sogar an einer Fortbildung interessiert, die ihrem beruflichen Aufstieg dient – beispielsweise einer Ausbildung zum bzw. zur Meister*in, Techniker*in oder Fachwirt*in. Eine Weiterbildung, die das persönliche Qualifikationsprofil erhöht, wie etwa ein Sprachkurs, ein IT-Seminar oder ein Social-Media-Workshop ist für mehr als zwei Drittel (67 %) eine spannende Entwicklungsperspektive, die sie gern in Anspruch nehmen würden. Ein berufsbegleitendes Studium kommt dagegen nur für 9 % der Befragten infrage. „Unsere Studie macht deutlich: Erfahrene Mitarbeitende sehen ihr Alter nicht als Hindernis für fachliche und persönliche Weiterentwicklung – ganz im Gegenteil. Arbeitgeber, die die Gen 50 plus von ihrer Mitarbeitersuche ausschließen und sich stattdessen auf die sehr um sich selbst kreisende Gen Z setzen, verpassen motivierte Kandidat*innen, die sich kontinuierlich weiterentwickeln möchten. Statt ‚Altes Eisen‘ sehe ich hier Top-Kandidaten*innen“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER GRUPPE zu den Ergebnissen der Studie. 

Digitale und fremdsprachliche Fortbildung, um zu jungen Kolleg*innen aufzuschließen

Neben fachlichen Weiterbildungsangeboten zum Ausbau der beruflichen Leistung, sind auch persönliche Weiterbildungen grundsätzlich für zwei Drittel der Studienteilnehmer*innen interessant. Hier sind die Interessen breitgefächert. 37 % der Befragten wünschen sich, ihre Rhetorik-Kenntnisse auszubauen – genauso viele würden sich gern hinsichtlich eines proaktiven Stressabbaus fortbilden. Der Löwenanteil der Gen 50 plus hat aber vor allem den Ausbau der digitalen Fähigkeiten auf dem persönlichen Radar. Maßnahmen in diese Richtung favorisieren 69 % der Befragten. Um zu jüngeren Kolleg*innen und deren Fähigkeiten aufschließen zu können, sieht ein Großteil der Beschäftigten aus der Generation 50 plus dann auch Weiterentwicklungsbedarf bei digitalen Fähigkeiten. Zudem sehen sie Potenzial hinsichtlich des Ausbaus ihrer Fremdsprachenkenntnisse. Umgekehrt sehen sie sich selbst im Vorteil gegenüber der jüngeren Arbeitsmarktgeneration, wenn es um ihre fachlichen Fähigkeiten sowie ihre Problemlösungskompetenz geht. Bei letzterem sehen sich 53 % der Befragten gegenüber der jungen Generation im Vorteil, weitere 42 % sehen keinen Unterschied diesbezüglich.

Über die Studie

Im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Februar 2023 bundesweit 2.974 berufstätige Arbeitnehmer*innen im Alter von 50 bis 65 Jahren (Durchschnittsalter: 56,3 Jahre). Davon zeigten sich 40,3 % für die kommenden beiden Jahre wechselbereit (1.094 Teilnehmende). Diese wurden im Nachgang zu ihrer diesbezüglichen Motivation befragt. Dabei wurden je zur Hälfte Akademiker*innen und Nichtakademiker*innen befragt. Alle Teilnehmer*innen waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig.

Weitere Artikel zum Thema

Sanket Mishra, Unsplash
Hotels suchen nach innovativen Lösungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel und zur Personalisierung von Gästeerfahrungen. Der Chatbot ChatGPT von OpenAI kann bei beiden Aspekten helfen. Hotels könnten von der Analyse von Gästefeedback, der Automatisierung von[...]
Flexible Arbeitszeiten für mehr Freizeit und Motivation.BRUNO CERVERA |Unsplash
4 Stunden arbeiten und trotzdem genug Geld für ein glückliches Leben verdienen? Für viele Menschen klingt das nach einem wahren Traum. Das innovative New Work Konzept setzt genau auf diesen Zustand und passt sich damit[...]
Berufsbegleitend Sommelier werden.gusaap | Pixabay
Die Deutsche Hotelakademie (DHA) bietet ein mehrstufiges, berufsbegleitendes Wein-Schulungsprogramm, das Einsteigern und Weinkennern den Weg zu Top-Abschlüssen im Sommelier-Bereich ebnet.[...]
Marius Luther
Restaurants, Bars, Hotels und Einzelhändler öffnen wieder ihre Türen. Doch das Rekordhoch an offenen Stellen trifft auf ein Rekordtief an Bewerber:innen. „The great re-hiring“ hat auch Deutschland voll erreicht: „Es ist heute statistisch gesehen mehr[...]
Sam Lion, Unsplash
Es fühlt sich fast wieder so an wie früher: Mit teils neuer Belegschaft und frischen Ideen starten Betriebe der Gastronomie und Hotellerie in die wohl aufregendste Saison, die es je gegeben hat. Doch vieles ist[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.