Suche

Arbeitszeitflexibilisierung: Österreich geht mit gutem Beispiel voran

Österreich macht vor, was der DEHOGA für das Gastgewerbe in Deutschland seit zwei Jahren fordert: Die Arbeitszeitregeln wurden gelockert, sodass ein Zwölf-Stunden-Tag künftig einfacher möglich ist. Während die österreichischen Unternehmer bislang auf Vereinbarungen mit dem Betriebsrat oder das OK von Arbeitsmedizinern angewiesen waren, ist dies ab 1. September dank der Arbeitszeitflexibilisierung nicht mehr der Fall. Arbeitnehmer haben jedoch die Möglichkeit, die längere Arbeitszeit ohne Angabe von Gründen abzulehnen.
Arbeitszeitflexibilisierung wird in Österreich umgesetzt.malerapaso | iStockphoto.com
Anzeige

Aus Sicht der österreichischen Regierungskoalition erhöht das neue Gesetz die individuelle Wahlfreiheit: „Wenn Arbeitnehmer wollen, können sie mehr arbeiten und bei vollen Zuschlägen mehr Geld verdienen oder mehr Freizeitblöcke in Anspruch nehmen.“ Die EU-Arbeitszeitrichtlinie erlaubt Zwölf-Stunden-Tage und 60-Stunden-Wochen unter der Bedingung, dass die Arbeitszeit innerhalb von 17 Wochen durchschnittlich 48 Stunden pro Woche nicht übersteigen darf. Insofern stehen Zeiten mit langer Arbeitszeit also generell freie Tage oder Wochen mit weniger Arbeit gegenüber.

Ist die Arbeitszeitflexibilisierung in Deutschland dringend nötig?

Ergebnis ansehen

Wird geladen ... Wird geladen ...

„Die politischen Entscheidungsträger in Deutschland können sich nicht weiter der überfälligen Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes verschließen“, reagierte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges auf die Entwicklungen im Nachbarland. „Wir erwarten, dass auch hierzulande für alle Betriebe und Mitarbeiter Lösungen geschaffen werden. Politik und Gewerkschaften müssen endlich einsehen, dass sich die Lebenswirklichkeiten verändert haben und die aktuellen Regelungen nicht mehr zeitgemäß sind. „ Wir benötigen mehr als die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Experimentierräume!“ Fehlende Flexibilität bei der täglichen Höchstarbeitszeit stellt nach Ansicht des DEHOGA eines der Haupthindernisse für eine intelligente, an den Bedürfnissen von Gästen, Mitarbeitern und Unternehmen orientierte Arbeitszeitgestaltung in Hotellerie und Gastronomie dar „Das muss sich endlich ändern und dafür werden wir weiter kämpfen!“, so Hartges.

Lesen Sie auch:

Koalitionsvertrag: Nix mit Arbeitszeitflexibilisierung

Weitere Artikel zum Thema

Stadtratte - iStockphoto.com
Gastgewerbe kontert mit Fakten – Die Pläne der SPD zur Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen stoßen auf Unverständnis und massive Kritik. Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, erteilt der SPD eine klare[...]
Wir sagen Ihnen, wie Sie Ausbildungsabbrüche vermeiden können.andresr | iStockphoto.com
Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen, viele junge Menschen brauchen Unterstützung während der Ausbildung - und nicht immer ist der Chef der richtige Ansprechpartner. Hier hilft der Senior Experten Service (SES) mit seiner bundesweiten Initiative VerA[...]
sinseeho | iStockphoto
Als eines der ersten Unternehmen in der Gastronomie hat die Benz Catering GmbH im Oktober 2021 die 4-Tage Woche eingeführt. Mit dem neuen Arbeitszeitmodell will das Köngener Cateringunternehmen der angespannten Personalsituation entgegenwirken und seine Attraktivität[...]
Digitale Arbeitszeiterfassung ersetzt die StechuhrDjim Loic, Unsplash
Ein Urteil zur Arbeitszeiterfassung hat kürzlich für einiges Aufsehen gesorgt und auch in der Gastronomie und Hotellerie verschiedene Gefühlslagen hervorgerufen. Muss der Mitarbeiter im hektischen Gastroalltag nun auch noch mit der Stechuhr verfolgt werden? Wie[...]
Ralf Geithe | iStockphoto
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs verpflichtet die deutsche Bundesregierung zu einer Anpassung im Bereich der Arbeitszeiterfassung: Um die Einhaltung von Höchstarbeits- und Ruhezeiten sicherzustellen, müssen die Arbeitszeiten von Angestellten künftig vollständig dokumentiert werden. Was bedeutet[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.