Laut aktueller Studie der Bertelsmann-Stiftung, beginnen 57 Prozent der jungen Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht direkt mit einer Berufsausbildung oder einem Studium. Nach vier Jahren ist noch jeder siebte von ihnen ohne Berufsperspektive oder haben bereits eine Ausbildung abgebrochen. „Jungen Menschen scheint der Einstieg ins Berufsleben schwerzufallen“, wundert sich FSGG-Geschäftsführer Frank Schwarz über die derzeitige Situation. Bundesweit bestehe bei rund 100.000 Jugendlichen also das Risiko, auf längere Zeit keine adäquate Berufsausbildung zu erhalten.
Arbeitsmarktexperten sprechen in diesem Zusammenhang von instabilen Ausbildungsverläufen. Unter den betroffenen Jugendlichen sind sehr viele mit niedrigen oder gar keinen Schulabschlüssen, geringer sozialen Stellung oder mit Migrationshintergrund. Besonders schwer hätten es junge Menschen ohne Hauptschulabschluss. Die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden in der repräsentativen Studie als eher gering eingeschätzt.
Von einer Chancenlosigkeit und dunklen Zukunftsprognosen möchte Frank Schwarz jedoch nichts wissen. „Unsere Branche bietet den attraktiven Gegenentwurf“, sagt der gelernte Fleischermeister und Ausbildungsbotschafter des DEHOGA NRW. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht die Zensuren auf dem Zeugnis.“ Die ebenso verantwortungsvolle wie engagierte Ausbildung junger Menschen bei der FSGG sieht er als wichtige gesellschaftspolitische Verpflichtung an.
In diesem Zusammenhang sieht der Vizepräsident des DEHOGA Nordrhein aber nicht nur die Förderung. „Wir fordern von unseren Auszubildenden eine Menge. Dafür unternehmen wir aber auch eine ganze Menge, um Arbeit und Privatleben aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst gerecht auszubalancieren. Das klappt nicht immer optimal. Schließlich arbeiten wir in einer Dienstleistungsbranche, die uns 365 Tage im Jahr fordert.“
Hinzu kommt die Tatsache, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der gastgewerblichen Branche den Rücken gekehrt haben. In den letzten drei Jahren ist ein Vakuum auf dem gastgewerblichen Arbeitsmarkt entstanden. Branchenexperten nennen Personalmangel, Zeitdruck und Stress als häufigste Ursachen für die grassierende Personalflucht. „Mit Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber unseren Beschäftigten haben wir gemeinsame Wege gefunden, um auch diese Krise meistern zu können. Unsere Stammbelegschaft ist geblieben. Jetzt heißt es, neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen, und uns mit aller Kraft gegen den Fachkräftemangel zu stemmen. Und eins ist allen klar: Das schaffen wir nur gemeinsam.“