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Gebühren für No-Shows in Frankfurt

Reservierungen, die vom Gast nicht wahrgenommen werden, sind für Gastronomen immer ärgerlich. Auf Dauer entwickelt sich dies zu einer enormen finanziellen Belastung, da die reservierten Tische keine Gewinne einbringen. In Frankfurt setzen zukünftig daher viele Gastronomen auf Strafgebühren für No-Shows, aber wie funktioniert dieses Konzept genau?
webphotographeer | iStockphoto
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Wie ist die Lage bezüglich der No-Shows in Frankfurt?

Die Anzahl von Reservierungen in der Gastronomie steigt von Jahr zu Jahr. Rund 20 Prozent von ihnen sind allerdings sogenannte No-Shows. Die Initiative Gastronomie Frankfurt fordert aus diesem Grund die Erhebung von Gebühren für Gäste, die die Reservierung nicht wahrnehmen. Laut Gastronomen soll dieser Betrag in etwa zwischen 20 und 80 Euro liegen. Hierbei sei nicht die Höhe der entstandenen Kosten relevant, sondern allein die Form der Sensibilisierung, wie es aus der Branche hierzu heißt.

Der konkrete  Wert wird in der Regel anhand der Preisklasse des Lokals bestimmt werden, um ausfallende Reservierungen zu vermeiden. Vor allem zu Messezeiten wird das Problem für Gastronomen deutlich, da mehr als 30 Prozent der eingegangenen Reservierungen nicht wahrgenommen werden. Dies
macht eine langfristige Planung beinahe unmöglich.

Wo liegt das Problem der No-Shows?

Genau in dieser mangelnden Planungssicherheit liegt das größte Problem der No-Shows. Um den Umsatz für einen Abend zu kalkulieren, muss auch die Anzahl der Gäste eingeschätzt werden. Wenn der tatsächliche Umsatz allerdings rund 20 Prozent unter der Kalkulation liegt, wird dies für viele Restaurants und andere Betriebe zu einer existenziellen Gefahr.

Die Einführung einer derartigen Pauschale führt daher zu einer Vermeidung von Betriebsschließungen, die sich aufgrund der ausbleibenden Einnahmen nicht mehr gegenüber den anderen Anbietern behaupten können. So müssten entweder die Preise steigen oder die Kosten gesenkt werden. Im stetigen Konkurrenzkampf ist dies jedoch nur sehr schwer möglich.

Auch die Initiative Gastronomie Frankfurt e.V. setzt sich aus diesem Grund für eine Bekämpfung dieser Ungerechtigkeit ein und setzt auf einen partnerschaftlichen Dialog. Über den offiziellen Facebook-Kanal der Initiative werden Neuigkeiten lokaler Restaurants und Betriebe sowie interessante Artikel geteilt und mit den Nutzern diskutiert. So sollen möglichst viele Menschen auf das Problem aufmerksam werden und die finanzielle Lage der Gastronomen besser verstehen.

Wie werden die Gebühren ausfallen?

Bisherige Schätzungen zeigen, dass die angestrebte Pauschale bei etwa 20 bis 50 Euro liegen wird. Allein in Frankfurt seien daher schon mehr als 50 Lokale auf die Idee einer Storno-Gebühr zurückgekommen, um die eigene Auslastung deutlich zu verbessern. An anderen Beispielen wie Berlin zeigt sich, dass eine derartige Gebühr durchaus erfolgreich sein kann. In der Hauptstadt ist diese zwar nicht fest bestimmt, wird allerdings von vielen Restaurants anhand der entgangenen Umsätze kalkuliert und in die Buchungssysteme aufgenommen.

Was passiert mit Steuern bei No-Shows?

Auch für den steuerlichen Ablauf ergeben sich bei ausbleibenden Buchungen durchaus Pflichten für die ausbleibenden Gäste. Durch die Vorbereitung einer Leistung in Form der Reservierung ist ein Teil der Verpflichtung erbracht worden. Somit hat auch der umsatzsteuerliche Vorgang bereits begonnen. So darf auch der Gast zur Kasse gebeten werden, um die entstandenen Kosten zu ersetzen. Genaueres zur Verbindung zwischen No-Shows und den Steuern lässt sich in unserem Beitrag „No Shows und die Steuer“ finden.

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