Suche
Anzeige

Lebensmittelüberschüsse der Lieferkette weiterverarbeiten

Gelebte Kreislaufwirtschaft: Aus Tonnen an überschüssigem Obst aus der Lieferkette wird Obstsalat oder erstklassiges Fruchtragout für die Betriebsgastronomie. Der Catering-Anbieter Eurest kooperiert mit SPRK.global. Die Zusammenarbeit ermöglicht eine gezielte Weiterverarbeitung überschüssiger und bestens genießbarer Lebensmittel.
silviarita, Pixabay

Teil des Konzepts von SPRK.global ist es, überschüssige Lebensmittel, die bereits entlang der Lieferkette anfallen, gezielt umzuverteilen und weiterzuverarbeiten. Dies verhindert, dass Tonnen an bestens genießbarer Ware unnötig entsorgt werden. Mit Eurest, als Tochterunternehmen der global agierenden und börsennotierten Compass Group, gewinnt SPRK.global nun einen weiteren Mission-Partner hinzu. Ziel der Zusammenarbeit ist es, nachhaltige Kreislaufprodukte aus überschüssigen Lebensmitteln für die Betriebsgastronomie anzubieten.

Fruchtige Vielfalt für Obstsalat und Ragouts

Im Sortiment von Eurest finden sich dank der Kooperation nun unter anderem nachhaltige Obstsalate sowie Fruchtragouts. Den Obstsalat hat SPRK.global in Zusammenarbeit mit dem führenden Obstsalathersteller mirontell konzipiert. Mindestens 30 Prozent des Obstes stammen bereits aus Überschüssen der Lieferkette, Anteil steigend. Die Frucht-Ragouts entstanden gemeinsam mit der Berliner Manufaktur BLUNCK Pâtisserie. Die Ragouts haben einen besonders hohen Fruchtanteil von jeweils circa 90 Prozent. Aktuell gibt es die Ragouts in den Sorten Apfel, Pfirsich-Mango und Erdbeere. Eurest nutzt die Ragouts für 15 verschiedene Dessert-Kreationen, wie Apfel-Zimt-Mousse, gratinierten Obstsalat, Mango-Panna-Cotta oder Erdbeer-Joghurt-Mousse.

Die nachhaltigen Dessert-Kreationen werden erstmals an fünf ausgewählten Standorten in Walldorf, Frankfurt am Main, Schwäbisch Gmünd und Abstatt bei Stuttgart angeboten.

Sekundärmarkt für überschüssige Lebensmittel

Alexander Piutti, Gründer und Geschäftsführer von SPRK.global, sagt: „Mit dem SPRK-Ansatz und der innovativen Technologie-Plattform bringen wir Angebot und Nachfrage systematisch in Einklang: wir schaffen einen Sekundärmarkt für überschüssige Lebensmittel und steigern so die Effizienz der Lieferkette mit Fokus auf Ressourcen- und Klimaschutz. Indem wir überschüssige Ware der Lieferkette distribuieren und weiterverarbeiten, wie zum Beispiel zu Obstsalat oder Fruchtragout, schenken wir der Ware ein zweites Leben und schließen so den Lebensmittelkreislauf. Wir sind froh darüber, mit Eurest einen weiteren starken Partner an unserer Seite zu haben, der uns bei der Mission, die Lebensmittelverschwendung entlang der Lieferkette zu eliminieren, unterstützt.“

Eurest Deutschland setzt sich als Teil der Compass Group seit der Gründung bewusst für die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ein: Das Unternehmen kauft unabhängig von der Kooperation mit SPRK.global gezielt sogenannte „Misfits“ (nicht perfektes Obst und Gemüse) auf und setzt auf saisonale und regionale Produkte, um Transportwege zu verringern.

Nick Deppe, Verantwortlich für Großkunden bei Eurest sagt: „Wir haben fast zwei Jahre lang in einem gemeinsamen Projektteam zwischen SPRK.global an den Produkten gearbeitet.  Besonders die schwankende Verfügbarkeit von bestimmten Früchten war anfänglich eine Herausforderung. In der Betriebsgastronomie gehört Planbarkeit zu den wichtigen Kriterien. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam zum Ziel gekommen sind und unseren Kunden nun nachhaltige Obstsalate und Frucht-Ragouts anbieten können.“

Die beiden Partner planen, bedarfsbasiert weitere SPRK.global-Produkte in das Sortiment aufzunehmen, und ihr gemeinsames Angebot stetig zu ergänzen.

Weltweit werden jährlich 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel vergeudet, davon allein 12 bis 20 Millionen Tonnen in Deutschland. Rund 60 Prozent der globalen Lebensmittelüberschüsse fallen bereits am Anfang und in der Mitte der Lieferkette an, dem Fokus des SPRK-Konzeptes. Seit der Gründung im März 2020 hat SPRK.global bereits über 700 Tonnen Lebensmittel umverteilt und verarbeiten lassen.

Über SPRK.global

Das Berliner Impact-Startup SPRK.global GmbH (SPRK) verfolgt das Ziel, die Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette weltweit zu eliminieren und den korrespondierenden Klimaschaden deutlich zu reduzieren. Dies erfolgt durch den Aufbau einer KI-gesteuerten Handels- und Distributionsplattform für überschüssige Lebensmittel, im Schulterschluss mit den Akteuren der Lieferkette. Die Plattform ermöglicht eine rasche und bedarfsgerechte Umverteilung bzw. Verarbeitung überschüssiger und bestens genießbarer Lebensmittel, bei systematischer Berücksichtigung von verarbeitenden Betrieben und gemeinwohlorientierten Organisationen als Abnehmern.

Das exakte ‘Matchmaking’ von Angebot und Nachfrage hat zum Ziel, die Effizienz der Lieferkette erheblich zu steigern und die Lebensmittelüberproduktion signifikant zu reduzieren und langfristig zu vermeiden. Dadurch werden wertvolle Ressourcen in hohem Maße geschont und entsprechende CO2-Emissionen deutlich gesenkt.

10 Prozent der Treibhausgase werden allein durch das Problem der Lebensmittelverschwendung verursacht: Weltweit werden jährlich 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet, davon allein 18 Millionen Tonnen in Deutschland. 60 Prozent der Lebensmittelüberschüsse fallen bereits am Anfang und der Mitte der Lieferkette an, dem Fokus von SPRK als B2B-Plattform.

Das im März 2020 gegründete Start-up orientiert sich mit seinem Ansatz eng an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs), insbesondere SDG 12 (Kreislaufwirtschaft, nachhaltige/r Konsum und Produktion), SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 2 (Kein Hunger) und SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele).

Mit dem innovativen Technologieansatz hat SPRK im Juli 2020 unter 2.400 internationalen Bewerbern weltweit den ersten Platz bei der XTC Extreme Tech Challenge (Kategorie „Smart Cities“) belegt, dem größten „Tech For Good”-Wettbewerb für nachhaltige Start-ups. SPRK wurde 2021 für den Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ in der Kategorie Digitalisierung nominiert.

Über die Eurest Deutschland GmbH

Der Business-Caterer Eurest wurde 1974 gegründet. Eurest versorgt täglich 130.000 deutsche Gäste in den Arbeitswelten. Über 35 Prozent der Gerichte sind dabei vegetarisch. Das Unternehmen betreibt über 400 Betriebsrestaurants mit rund 600 Köchen und mehr als 80 Kaffeebars. In über 40 Betrieben bundesweit wird ausgebildet. Die Marke Eurest gehört zur britischen Compass Group, Muttergesellschaft der Compass Group Deutschland. Diese ist Marktführer für Catering und Foodservices und einer der führenden Anbieter von Support Services in Deutschland. Zum Portfolio des Contract Caterers gehören neben Eurest u.a. die Marken Food Affairs, Kanne Café und Leonardi.

Weitere Artikel zum Thema

tiptab
Durch die Pandemie sind die Trinkgelder für das Service Personal stark zurückgegangen, auch weil immer mehr bargeldlos gezahlt wird. Mit der Lösung von tiptab können Gäste dem Hotel- und Gastropersonal per QR-Code Trinkgeld direkt und[...]
Housekeeping Akademie
Das Hotel Hyatt Regency Mainz lud zu einer Panel-Diskussion zum Thema Karriere, Führung & berufliche Erfüllung für Frauen ein. Zu Gast waren sieben Managerinnen und Unternehmerinnen, dazu gehörte auch Mareike Reis, die vor rund sechs[...]
Dr. Ulrich Schulte am Hülse
Die von Hoteliers und Gastronomen gesetzlich abverlangten Hygiene- beziehungsweise Schutzkonzepte hatten es von Anfang an in sich. Denn die in den Hygienekonzepten zu beachtenden landesrechtlichen Vollzugsvorschriften haben sich seit März 2020 nahezu permanent verändert. Worin[...]
Bargeldloses Bezahlen ist auch am Verkaufsautomaten möglich.xavierarnau | iStockphoto.com
Während eine rund um die Uhr besetzte Rezeption zu jedem Hotelaufenthalt dazu gehört, schließen Hotel-Bar und -Restaurant zu späterer Stunde ihre Pforten. Damit auch Nachteulen und späte Gäste noch eine Kleinigkeit in den Magen bekommen,[...]
Ralf Geithe | iStockphoto
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs verpflichtet die deutsche Bundesregierung zu einer Anpassung im Bereich der Arbeitszeiterfassung: Um die Einhaltung von Höchstarbeits- und Ruhezeiten sicherzustellen, müssen die Arbeitszeiten von Angestellten künftig vollständig dokumentiert werden. Was bedeutet[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.