Der Namensgeber
Im ersten Jahrhundert vor Christus lebte Lukullus, ein römischer Senator und Feldherr. Obwohl er nicht unerheblich an der Entwicklung des römischen Reiches beteiligt war, machte er sich vor allem wegen seiner üppigen Gastmähler einen Namen. Als philosophisch gebildeter Gourmet verwöhnte er Familie und Freunde mit „lukullischen Genüssen“ – ein geflügeltes Wort, das noch heute in aller Munde ist. Weniger bekannt ist, das Lukullus aus der Stadt Giresun im ehemaligen pontischen Königreich am Schwarzen Meer eine süße Zwillingsfrucht zu uns nach Europa brachte: die Kirsche. Auf seinen zahlreichen Siegeszügen im Nahen Osten machte er auch Bekanntschaft mit der persischen Gartenkunst, nach deren Vorbild er in Rom und Neapel ausgedehnte Parkflächen anlegen ließ. All diese Einflüsse spiegeln sich heute wieder in der Architektur, der Philosophie und nicht zuletzt im Namen von Lukullum.
Die Gastgeber
Ein Tag im Juni 2015 bleibt den beiden im Gedächtnis: Es war ein beruflich arrangiertes Kennenlernen und gleichzeitig der Beginn der Freundschaft zweier Männer, die beide aus der Hotellerie stammen und sich mit Leib und Seele der Gastfreundschaft verschrieben haben. Alexander Stadler, gelernter Koch, und Andreas Strobel, gelernter Hotelfachmann, luden keine vier Wochen nach ihrem ersten Treffen gemeinsam zur Neueröffnung des „alten“ Lukullums in Friedrichshafen ein und schon im Folgejahr waren beide Geschäftspartner an der Betreiber-GmbH des Restaurants beteiligt. Durch den Erwerb des Gebäudes konnten die beiden Herzblutgastgeber ihre visionären Gedanken weiter entwickeln und schnell stand die Idee des heutigen Konzepts von Lukullum mit Hotel, Restaurant und Skybar.
Wo Gäste Freunde sind
Das Lukullum weiß diese beiden Geschichten in einer beispiellosen Symbiose zu vereinen. Die Räumlichkeiten sind ein einziges, groß angelegtes Willkommenheißen. Hier werden die Besucher mit den Worten „Wo Gäste Freunde sind“ empfangen. Schnell wird klar, dass dieser goldfarbene Schriftzug keine Plattitüde ist, sondern sich als gelebte Geste durch das ganze Haus zieht und bis in den letzten Quadratzentimeter zu spüren ist. Diese Leidenschaft und die vielen liebevollen Details machen die Atmosphäre im neuesten Haus am Platz so besonders. In der Lobby treffen natürliche Materialien wie Holz, Stein und Messing, gepaart mit warmen Farben und weichen Texturen, auf Mitarbeiter, deren Herzlichkeit nicht zu übertreffen ist.
Das Restaurant mit knapp 170 Sitzplätzen besticht mit seiner urtümlichen Gemütlichkeit, die nicht zuletzt der Aufteilung in einzelne Räume geschuldet ist. Besonders beeindruckt der offene Loungebereich mit der imposanten Bar im Mittelpunkt, flankiert von einer behaglichen Sitzgruppe am Kaminfeuer und den legeren Steh-Sitz-Gelegenheiten. Wieder gelingt es, mit natürlichen Elementen wie Holz, Stein, Messing und Leder sowie der harmonischen Komposition aus gedämpften Tönen, samtenen Stoffen und floralen Motiven, einen lauschigen Ort der Begegnung zu schaffen. Und dann sind da die heimeligen Nischen: Komplett mit Holz ausgekleidet und ausgestattet mit bequem gepolsterten Sitzbänken laden sie zum vertraulichen Miteinander ein.
Dazu der Wintergarten, der schon die Aussicht in den Garten zulässt und trotzdem alle Blicke auf sich zieht: Der strukturreiche Holzboden, die türkisfarbenen und grafisch angeordneten Fliesen an den Wänden, die üppigen runden Messinglampen sowie die Sonnenstrahlen, die sich durch die großen Fenster mogeln, hauchen dem Raum einen sehr besonderen – halb nostalgischen, halb modernen – Charme ein.
Nicht zu vergessen ist das Frühstückszimmer mit der lockeren Kaffeehausbestuhlung und dem großzügigen Büffetarrangement, sowie die neu gedachte Zeppelinstube – ein Überbleibsel aus der Zeit vor dem Neubau und gleichzeitig eine Hommage an die Geschichte des Hauses; doch dazu später mehr.
Das neue Lukullum ohne Garten? Nicht vorstellbar. War es doch der Namensgeber, der sich in die persische Gartenkunst verguckt hat. Nach deren Vorbild wurde das Außenareal gestaltet. Im überdachten Laubengang und auf dem Freiplatz davor finden gut 160 Gäste Platz. Wasserspiele, ornamentverzierte Paravents und sorgfältig angelegte Grünflächen zonieren das parkähnliche Gelände und stellen ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung.
„Was echte Freunde ausmacht? Dass sie immer ein Bett für dich haben.“ Und davon hat das Lukullum jede Menge. Über ganze vier Stockwerke verteilen sich 86 Zimmer, darunter auch Suiten und ein barrierefreies Zimmer. Alle Zimmertypen haben ihren eigenen Charakter, aber doch ist die Tonalität der Gastfreundschaft in jedem von ihnen zu spüren. Warmes Holz, komfortable Schlafstätten, großzügige Badezimmer und bequeme Sitzecken sorgen für ein heimeliges Gefühl. Hochwertige und kuschelweiche Textilien, handschmeichelnde Armaturen in den Bädern ergänzt durch stimmungsvolle Farbwelten und Lichtarrangements tun ihr übriges. Ein besonderes Highlight ist die Suite „Wolken LUK“ im vierten Obergeschoss. Wer hier logiert, dem sei ein ausgiebiges Sonnenbad auf dem Balkon mit traumhaftem Seeblick vergönnt. Wer vor dem Abendessen lieber aktiv sein will, dem steht das hauseigene Fitnessstudio zur Verfügung. Eine Trainingseinheit an den modernen Geräten ist sicherlich kein schlechter Plan, bevor das Restaurant zum abendlichen Genusserlebnis à la Carte lockt.
Und nach dem Abendessen? Keine Frage. Da geht es zum Sundowner hoch aufs Dach. Über hundert Sitzplätze gibt es dort jeweils im Innenbereich und auf der Terrasse, von wo aus die Besucher einen uneingeschränkten Blick über den See und tief hinein in die Schweizer Alpen genießen. Als wäre das nicht schon Highlight genug, vereinen sich die für Lukullum typischen Einrichtungsdetails zu einem fulminanten Crescendo. Die aus dem Restaurant bekannte Material- und Stimmungswelt setzt sich in der Skybar fort und wird ergänzt durch clubähnliche Sofas und Sessel. Zwischen Drinnen und Draußen befindet sich das überdachte Deluxe-Lagerfeuer, vor dem man es sich auf gepolsterten Bänken bequem machen kann. Einen eindrucksvolleren Ort für Nachtschwärmer kann man sich nicht wünschen.
Dieses beeindruckende Ensemble aller Elemente des neuen Lukullums trägt die Handschrift der Konrad Knoblauch GmbH aus Markdorf. Der Raumdesigner zeichnet für eine ganze Reihe prestigeträchtiger Einrichtungsprojekte verantwortlich, darunter den Marc O’Polo-Store in den Pasing Arkaden in München und das Designhotel Liberty, das in einem ehemaligen Gefängnis in Offenburg entstanden ist. In seiner Herangehensweise hat sich das Unternehmen dem Grundsatz verschrieben, die Identität des vorhandenen Raumes wertzuschätzen: So wurde auch im Lukullum nicht alles radikal verändert, sondern eine Symbiose geschaffen – zwischen neuen Ideen und dem bereits vorhandenen Charme, der in einen starken regionalen Bezug eingebettet ist.
Das Lukullum – eine bekannte Adresse
Die Geschichte des Hauses geht zurück ins Jahr 2000. Damals verwandelte die Familie Hauber die leerstehenden Räumlichkeiten der ehemaligen Landeszentralbank in ein Lokal und gab ihm den später als Marke geschützten Namen Lukullum. Das Restaurant war von Anfang an wegen seiner guten Küche und nicht zuletzt wegen seines Erlebnischarakters bei Einheimischen und internationalen Gästen beliebt. Walter Hauber – der damalige Besitzer – gestaltete verschiedene Themenstuben: die badische Stube, die Bodenseestube, die bayerische Stube, die Tirolerstube, die Weinlaube und die Zeppelinstube, als Reminiszenz an die Stadt Friedrichshafen, Heimat der Luftschiffe. Die Zeppelinstube ist auch im neuen Lukullum wiederzufinden. Das war wohl schon ein stilles Zugeständnis, als Alexander Stadler im März 2015 das Lukullum übernahm und bald darauf gemeinsam mit seinem Kompagnon Andres Strobel die ersten Zukunftspläne schmiedete. Im Februar 2020 begann der Abriss des alten Gebäudes und genau ein Jahr später war Spatenstich für den Neubau.
Zur Unternehmensgruppe gehören heute drei Häuser:
- Lukullum Hotel, Restaurant, Skybar in Friedrichshafen mit rund 60 Mitarbeitern in Festanstellung, Teilzeit und als Aushilfen (als Restaurant seit 2015, mit neuem Konzept seit 2022)
- Lukullum im Seepark, Restaurant in Pfullendorf, etwa 40 Mitarbeiter in Festanstellung, Teilzeit und als Aushilfen (seit 2018)
- Max & Moritz, Restaurant in Kressbronn, ca. 40 Mitarbeiter in Festanstellung, Teilzeit und als Aushilfen (seit 1994)