Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbands Deutschland (IHA) erklärt: „Auch wenn derzeit die Corona-Pandemie nahezu alle Bereiche des Hotelalltags überschattet, gilt es gerade jetzt, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Eine große Herausforderung liegt für die Hotellerie in der Einbindung neuer Technologien in vorhandene Infrastruktur und deren flexible Austauschbarkeit.“ Vor allem erklärt er: „Hotels sind mehr denn je gefordert, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, Prozesse zu erneuern, IT-Architekturen zu flexibilisieren sowie die digitalen Kommunikationswege konsequent auszubauen. Der Handlungs- und Unterstützungsbedarf auf dem Weg in die Digitalisierung ist dabei für die Hotelbetriebe sehr unterschiedlich und individuell.“
Florian Montag, Geschäftsführer und Mitbegründer von Hotelhero, führt aus: „Man merkt, dass das Thema Digitalisierung durch die Pandemie einen höheren Stellenwert in der Branche erhalten hat, aber leider gibt es immer noch zu viele Hindernisse für Hotels. Die Hoffnung war bei vielen, dass als einzig Positives aus der Pandemie ein digitaler Schub durch die Branche gehen würde, aber dies ist durch fehlende Budgets und Investitionsunsicherheiten nicht eingetreten“. So betont Montag: „Hotels müssen auf eine digitale Gesamtstrategie setzen und sicher gehen, dass ihre Systemlandschaft wirklich tief vernetzt ist. Die Automatisierung von Prozessen und eine Technologie-Landschaft, die Flexibilität bietet, wird in der Zukunft wichtiger denn je sein.“
Fehlende Schnittstellen, Budgets und Datenstandardisierung erschweren es den meisten Hotels, das Modell der vernetzten Plug & Play-Plattform zu übernehmen, welche man aus anderen Branchen, wie etwa dem Retail, kennt. Angesichts des mangelnden Innovationstempos bei branchenspezifischen Lösungen wenden sich einige Hotelgruppen, wie zum Beispiel die H-Hotels.com oder Maritim Hotels, auch branchenübergreifenden Lösungen zu, um ihren Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden. Es ist zu erwarten, dass dieser Trend in Zukunft noch mehr Gewicht erhalten wird.
Der Report zeigt, dass der Fokus für Hotels darauf liegt, Prozesse rund um die Guest Journey zu digitalisieren und Aufgaben rund um den Check-in/-out-Prozess zu automatisieren. Die meisten Führungskräfte sehen den digitalen Check-in als den momentan wichtigsten Trend in der Branche. Von 41 analysierten deutschen Hotelmarken haben bis jetzt fast 44 Prozent eine Lösung, um den Check-in entweder komplett oder teilweise zu digitalisieren. Diesen Prozess voll zu automatisieren, ist für Bestandsobjekte deutlich schwerer als für Neubauten. „Nach der Pandemie wird aber auch die menschliche Komponente wieder in den Vordergrund rücken, denn einen Check-in/-out-, Zahlungs- und Abrechnungsprozess automatisieren zu können, bedeutet nicht, dass es keine menschliche Interaktion mehr geben kann. Es bedeutet nur, dass manuelle Aufgaben automatisiert werden. Die Technologie wird die Prozesse rationalisieren und die Mitarbeiter an der Rezeption in die Lage versetzen, als echte Gastgeber zu agieren“, so Martin Stegner, CIO Novum Hospitality.
„Der Report über den deutschen Hotel-Technologie-Markt und unser IHA-Marktplatz, auf dem sich Verbandsmitglieder kostenlos registrieren können, um die Systeme zu finden, die am besten zur jeweiligen Systemstruktur des Hotels passen, sind zwei hervorragende Tools, um sich einfach und schnell eine Übersicht über die aktuellsten Technologien und deren Anbieter zu verschaffen. Wir freuen uns sehr, mit Hotelhero an unserer Seite mehr Transparenz und Vergleichbarkeit für Hoteliers in den Tech-Dschungel bringen zu können,“ freut sich Otto Lindner.
Der Report steht IHA-Mitgliedern unter hotellerie.de zum Download zur Verfügung oder kann unter hotelhero.tech kostenfrei heruntergeladen werden.