Die Deutschen gelten als Urlaubsweltmeister: Im Jahr 2019, also unmittelbar vor der Corona-Pandemie, erreichte ihre Reiselust mit 70,8 Millionen Urlaubsreisen einen historischen Höhepunkt. Und auch nach den Einschränkungen durch die Pandemie planen fast 95 Prozent wieder einen Urlaub in den kommenden sechs Monaten, wie die aktuelle Oracle Studie „Hotel- und Gastgewerbe im Jahr 2025: Automatisiert, intelligent… und persönlicher“ belegt. Besonders auffällig ist, dass sich kontaktlose Services größter Beliebtheit erfreuen. Mit anderen Worten: persönliche Betreuung ohne persönlichen Kontakt – eine spannende Herausforderung an die Tourismus-Branche.
Urlaubsreisen dienen der Erholung vom turbulenten Alltag und im Trend liegen dabei zunehmend Privatheit und Komfort: 45 Prozent der Befragten wünschen sich auf Reisen eine vollkommen kontaktlose Erfahrung. An erster Stelle auf der Wunschliste steht mit 49 Prozent kontaktloses Bezahlen, an dritter die Option, Annehmlichkeiten wie Zimmerservice via Mobilgerät oder Chatbot zu bestellen.
Viele Urlauber sind am liebsten ganz für sich
An den Ergebnissen der Studie, für die knapp 500 Verbraucher und über 50 Hoteliers aus Deutschland befragt wurden, fällt die unterschiedliche Perspektive in der Gewichtung auf: Zwar sind für Hoteliers dieselben Punkte wichtig, allerdings in einer anderen Reinfolge. 64 Prozent denken, dass die Hotel-Branche sich vor allem auf kontaktlose Erfahrung umstellen muss. Den zweiten Platz belegt mit 30 Prozent das Selfservice-Modell, bei dem Hotelpersonal nur noch auf Anfrage verfügbar ist, auf dem dritten Platz liegen personalisierte Hotelzimmer.
Fast zwei Drittel der Reisenden erklärten, dass sie entschieden (27 Prozent) oder teilweise zustimmen (36 Prozent), lieber in einem Hotel mit Selfservice-Technologie zu übernachten, in dem der Kontakt mit Personal und anderen Gästen auf ein Mindestmaß reduziert wird. 46 Prozent äußerten Interesse, mehr als ein Viertel (27 Prozent) sogar starkes Interesse, dass das Hotel ihrer Wahl automatische Nachrichtenübermittlung oder einen Chatbot einsetzt, um Serviceanfragen zu beantworten.
Virtuelle Realität stimmt auf den Wunschurlaub ein
Unübersehbar an den Vorlieben deutscher Urlauber ist nicht nur der Trend zu Privatheit, sondern ihr grundsätzlicher Wunsch nach neuen Erfahrungen in der Virtuellen Realität (VR). Nahezu 70 Prozent würden gern ihr Hotelzimmer vor der Buchung durch eine VR-Brille im Metaverse besichtigen, davon sogar 30 Prozent mit ausgeprägtem Interesse. Wenn ein VR-Zugang bereitgestellt wird, sind 44 Prozent willens, sich lokale Attraktionen vor dem Besuch virtuell anzusehen. 39 Prozent wären sogar bereit, Sightseeing oder Abenteuerausflüge in der virtuellen Realität zu erleben, 31 Prozent können sich Fitness-Angebote im VR-Format vorstellen.
Hoteliers kennen den Bedarf ihrer Gäste und stimmen ihr Angebot bereits darauf ab: 20 Prozent bieten die Option an, Zimmer und Apartments vor Reiseantritt VR-gestützt anzusehen. 31 Prozent wollen die erforderliche Technologie noch in diesem Jahr, 22 Prozent innerhalb der kommenden zwei Jahre implementieren.
Ideale Voraussetzungen für ein Reiseerlebnis nach Maß
„Urlaub ist für viele Menschen die gezielte Abkehr von Stress und Gewohnheit – und das zeigt sich geradezu beispielhaft an den Ergebnissen unserer Studie“, erklärt Alex Alt, Senior Vice President and General Manager, Oracle Hospitality bei Oracle. „Moderne Technologien aus den Bereichen Selfservice und VR sind daher nicht nur für Urlauber, sondern auch für die Touristik-Branche entscheidende Faktoren, das Reiserlebnis auf die persönlichen Vorlieben abzustimmen, damit Erholung in der schönsten Zeit des Jahres nicht dem Zufall überlassen bleibt.“
Methodik
Die Studienergebnisse basieren auf einer Umfrage von Skift aus dem März 2022 unter 5.266 Verbrauchern und 633 Hoteliers aus neun Ländern (USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Australien, Japan, Singapur, Brasilien und Mexiko).