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Männerdomäne Gastgewerbe? Vier Gastro-Expertinnen über Vorurteile, Mut und Chancen – Pressemitteilung von Gewinnblick

Frauen in Führungspositionen sind auch im Gastgewerbe auf dem Vormarsch. Was sie eint, ist ihre Leidenschaft für die Branche – und so manche Erfahrung mit „altbackenen Ansichten“ und Schubladendenken. Warum Frauen anders führen und was sie anderen Frauen raten, die in diesem Bereich durchstarten möchten, erzählen vier Gastro-Expertinnen in einem gemeinsamen Interview.
privat / Gewinnblick
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„In die Gastronomie haben mich meine organisatorischen Fähigkeiten gebracht. Ich liebe das Miteinander mit Menschen, die Abwechslung jeden Tag und dass ich Menschen mit meiner Arbeit glücklich machen kann“, erzählt Franziska Weidner. Sie gründete 2020 das StartUp Foodtruck United, das Foodtrucks für Events, Hochzeiten und andere Anlässe vermittelt und bei der Vermarktung unterstützt. Die erfolgreiche Jung-Unternehmerin ist selbstbewusst und rät auch anderen Frauen, aufs Ganze zu gehen: „Wenn man will, dann kann man auch: Mädels, traut euch und macht einfach!“

Eva-Maria Seidl ist studierte Kulturwirtin und wuchs, wie sie selbst sagt, als „bayerisches Wirtshauskind“ auf. Mit Leidenschaft arbeitet sie seit über zwölf Jahren in der Gastro- und Hospitality-Brache und ist ehrenamtliche Vorständin beim Frauennetzwerk Foodservice. „Wir sind die größte, weibliche Initiative für Frauen aus Food, Hotellerie und Gastgewerbe im deutschsprachigen Raum mit dem Ziel, Frauen auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg zu vernetzen und zu unterstützen.“ Braucht es Netzwerke, um Frauen in der Gastro zum Erfolg zu verhelfen? „Ich glaube, dass es Frauen in unserer Branche vielleicht sogar etwas leichter haben“, meint Eva-Maria: „Weil sie tendenziell Menschen zugewandt, emotional greifbar, empathisch und leidenschaftlich sind – Eigenschaften, die auf Kooperation, Netzwerken und das „WIR“ abzielen, und insbesondere in diesen turbulenten Zeiten noch viel wichtiger sind.“

Das Gastro-Handwerk hat Isabella Hren von der Pike auf gelernt, weil es schon immer ihr Traumberuf war. „Bis heute, 30 Jahre später, hat die Gastro für mich nichts von ihrer Faszination verloren. Ich stamme aus einer Stahlgegend – der Einstieg in diese vielseitige Branche war wie ein Eintritt in eine neue Welt, in der sich interessante Türen und Karrierechancen eröffnet haben.“ Heute ist Isabella Geschäftsführerin der BTG, eine 100-prozentige Tochter des DEHOGA Bayern, wo sie „mit Dienstleistungen wie Aus- und Weiterbildung, Beratung oder Zertifizierung“ ihren persönlichen Beitrag für den Fortschritt im Gastgewerbe leistet. Auch sie glaubt nicht, dass Frauen es in diesem Berufsfeld schwerer haben als Männer, trotz wenig familienfreundlicher Arbeitszeiten und mitunter noch altmodischem Schubladendenken: „Ich kenne wenige Branchen, in denen Frauen so große Chancen auf Führungspositionen haben. Ich denke, wenn wir Frauen uns das zutrauen, dann tun es auch alle anderen.“

Dass das in Einzelfällen auch schon mal anders laufen kann, haben zumindest Eva-Maria und Franziska erfahren. Letzterer wird nicht selten männliche Unterstützung am Steuer angeboten, wenn sie mit einem der riesigen Foodtrucks unterwegs ist. „Brauche ich mit meinem Truck Hilfe beim Einparken? Nein danke! Ich mache das selbst und genieße die Blicke, wenn ich es dann eins A „wie ein Mann“ gemacht habe“, schmunzelt die Jung-Unternehmerin. „Vorurteile nutze ich, um gezielt zu zeigen, dass sie für die Katz sind.“ Eva-Maria erinnert sich beim Thema spontan an ein skurriles Vorstellungsgespräch: „Auf meine Frage, was das Unternehmen tut, um mehr Frauen in Führung zu bekommen, antwortete die Personal-Chefin als einzige anwesende Frau, sowas bräuchte es nicht bei ihnen, sie selbst hätte es ja auch geschafft. Als ich darauf verwies, dass es außer ihr trotzdem nur Männer in Führungspositionen gäbe, entgegnete der Geschäftsführer, man habe nichts gegen Frauen. Obwohl ich im gebärfähigen Alter sei, wäre ich ja schließlich auch hier zum Bewerbungsgespräch.“ Sie wünscht sich ein besseres Bewusstsein für die Bedürfnisse von Frauen, neue Modelle und Wege zu gehen, und appelliert an die Branche: „Wir können es uns heutzutage in keinem Unternehmen mehr leisten, so „altbacken“ mit diesem wichtigen Thema umzugehen.“

Sybille Steininger ist keine Freundin der Differenzierung nach Geschlecht, obwohl sie augenzwinkernd bekennt, vermutlich die einzige Frau im Bereich Vertrieb für Kassensysteme zu sein. Die studierte Betriebswirtschaftlerin hat als Beraterin in einer deutschen Großbank jahrelang Groß-Gastronomen betreut, bevor sie bei Gewinnblick, einem der größten Anbieter von Kassen- und Bezahlsystemen für die Gastronomie und Hotellerie in der DACH-Region, den Bereich Beratung und Vertrieb übernahm. Sie ist überzeugt: „Überall „menschelt“ es, und es gibt solche und solche Typen.“ An ihrer Arbeit mag sie die „unterschiedlichen Charaktere von Menschen“ und die Herausforderung, für immer wieder neue Anforderungen die passenden Lösungen und Konzepte zu finden.

Dass Frauen der Gastro-Landschaft guttun, davon sind jedenfalls alle vier überzeugt. Sybille kann in ihrer Arbeit beobachten, dass „wir Frauen offen und mit Ehrgeiz an Neues herangehen.“ Franziska pflichtet ihr bei: „Wir sind das Herz und die Leidenschaft der Branche. Frauen sehen das Detail, sie arbeiten und führen mit Herz und Emotionen. Ich finde, sie lassen ein Miteinander stärker zu und unterstützen sich gegenseitig mehr.“ Isabella wiederum findet, dass in der Führung heute mehr denn je Flexibilität gefragt ist und die Notwendigkeit, Empathie mitzubringen, um auf die Diversität einzugehen. „Und das können viele weibliche Führungskräfte meiner Erfahrung nach besonders gut.“

Und welchen Rat würden die gestandenen Gastro-Profis weiblichen Newcomerinnen mitgeben wollen? Die Digitalisierungsberaterin Sybille rät besonders Gründerinnen: „Behaltet die Idee und die Ziele im Fokus, aber bitte auch den Finanzplan und den Blick auf den Gewinn!“ Die taffe Franziska appelliert ans Selbstbewusstsein: „Traut euch und steht zu euch und eurem Konzept. Verliert nie den Mut und vergesst eure Emotionen nicht.“ Und Eva-Maria glaubt an die Stärke gemeinsamer Ideen. Sie fordert deshalb: „Vernetzt Euch, helft Euch gegenseitig, fördert einander und öffnet Türen – ihr werdet sehen, das kommt immer zu einem zurück!“ Mit mehr mutigen, kreativen und kooperationsbereiten Frauen wird die Zukunft der Gastro sicher weiblicher werden, darin sind sich alle einig. Bleibt nur zu wünschen, dass dann auch Franziskas Herzenswunsch in Erfüllung geht: „Keine Trennung mehr zwischen Männern und Frauen, mehr Miteinander – und vor allem ein Mehr-Zusammen.“

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