Suche

Neue Vorschrift: Mängel und Bußgelder drohen bei jedem dritten Aufzug

Ein Alptraum für Gäste und Hoteliers: Der Fahrstuhl bleibt stecken und Gäste müssen schnellstmöglich befreit werden. Ab dem 1. Januar 2021 muss in allen Aufzügen ein Notrufsystem oder ein sogenanntes Zwei-Wege-Kommunikationssystem vorhanden sein. Jeder dritte Aufzug muss hier nachgerüstet werden. Welche Aufzüge sind betroffen und wie können diese nachgerüstet werden?
zoff-photo | iStockphoto
Anzeige

Der TÜV SÜD weist darauf hin, dass sich Betreiber rechtzeitig um die Nachrüstung von Bestandsanlagen kümmern sollten. Dafür stehen einfache und günstige technische Lösungen zur Verfügung.

Was ist ein Zwei-Wege-Kommunikationssystem?

Ein Zwei-Wege-Kommunikationssystem stellt sicher, dass in einem Aufzug eingeschlossene Personen direkt Kontakt mit einem Notdienst aufnehmen können. Viele ältere Anlagen verfügen nur über einen Alarmknopf, der in der Regel ein Notsignal in unmittelbarer Nähe des Aufzugs auslöst. Bis Ende 2020 müssen alle Anlagen mit einem Zwei-Wege-Kommunikationssystem ausgerüstet sein. „Die Vorgaben der Betriebssicherheitsverordnung sind eindeutig“, sagt Dieter Roas, Leiter Fördertechnik der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. „Wenn bei der vorgeschriebenen jährlichen Prüfung kein geeignetes Kommunikationssystem vorhanden ist, muss dies beanstandet werden.“ Die zuständige Behörde ist zudem ermächtigt, ein Bußgeld zu verhängen, wenn der Betreiber der Anlage bzw. der Arbeitgeber seiner Verpflichtung nicht nachgekommen sein sollte.

Wie kann eine Bestandsanlage nachgerüstet werden?

Obwohl die gesetzlichen Vorgaben und die Frist seit über vier Jahren bekannt sind, wurde bisher erst ein geringer Teil der Bestandsanlagen nachgerüstet. „Bei unseren Prüfungen können wir feststellen, dass rund 30 Prozent der Bestandsanlagen immer noch über kein Zwei-Wege-Kommunikationssystem oder ein Notrufleitsystem verfügen“, erklärt Dieter Roas. Dabei lassen sich die gesetzlichen Vorgaben bei Bestandsanlagen nach Aussage des TÜV SÜD-Experten schon durch einfache technische Lösungen wie günstige Gegensprechanlagen oder fest angebrachte Telefone erfüllen. Ein umfangreiches Notrufsystem wie bei neuen Aufzügen ist für Bestandsanlagen nicht zwingend vorgeschrieben.
Die Anforderung für ein Zwei-Wege-Kommunikationssystem betrifft alle überwachungsbedürftigen Aufzüge. Darunter fallen Anlagen zur Personenbeförderung sowie Plattformlifte oder Befahranlagen mit einer Förderhöhe von über drei Metern, wenn darin Personen eingeschlossen werden können.

Warum werden Aufzüge überprüft?

Aufzüge gehören zu den überwachungsbedürften Anlagen. Die Anforderungen an überwachungsbedürftige Anlagen sind in der Betriebssicherheitsordnung (BetrSichV) geregelt. Diese schreibt unter anderem vor, dass Aufzüge in einem jährlichen Intervall durch eine unabhängige Zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS) geprüft werden müssen. Durch die unabhängige Prüfung können Mängel erkannt und abgestellt werden. Das ist ein wesentlicher Beitrag zum hohen Sicherheitsniveau von Aufzügen und anderen überwachungsbedürftigen Anlagen in Deutschland. Die Mängelstatistiken aller Zugelassenen Überwachungsstellen veröffentlicht der Verband der TÜV (VdTÜV) in seinem jährlichen „Anlagensicherheits-Report“ unter www.vdtuev.de/anlagensicherheits-report.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im Internet unter tuvsud.com/aufzug-notruf

 

Weitere Artikel zum Thema

Alex Haney, Unsplash
OpenTable resümiert basierend auf seinen Daten positive Trends für die Gastronomie im Jahr 2022. Wichtigste Erkenntnis: Die Deutschen wollen auf kulinarische Erlebnisse nicht verzichten. Sie lieben Zweisamkeit* am Tisch, gehen trotz der aktuellen Wirtschaftslage mehr[...]
mohamed Hassan | Pixabay
Mit Reise-Sperren gehen Buchungen im Hotelgewerbe zurück und die Umsätze sinken drastisch. Leider wirkt sich die Situation nicht nur auf aktuelle Reservierungen aus, die Unsicherheit der Menschen zeigt sich weltweit bei ausbleibenden langfristigen Buchungen. Wie[...]
Dr. Jasper Stahlschmidt
Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen in besonderem Maße getroffen. Zur Abmilderung hat die Finanzverwaltung eine zinslose Stundung für fällige oder bis zum 30. Juni 2021 fällig werdende Steuern (u. a. Umsatz- und Einkommenssteuer) auf Antrag[...]
M_a_y_a | iStockphoto
Mit der Verlängerung des Lockdowns auch über Ende 2020 hinaus war für viele Gastgeber klar, dass Kurzarbeit auch 2021 eine große Rolle spielen wird. Doch was muss steuerrechtlich beachtet werden, wie wird die Urlaubsplanung beeinflusst[...]
Crowne Plaza
Das Crowne Plaza Düsseldorf-Neuss der GCH Hotel Group hat die Crowne Plaza Studios entwickelt. In Kooperation mit dem innovativen Digital- und Hybridevent-Spezialisten satis&fy entstand ein fest eingerichtetes, professionelles und hybridfähiges Streaming- und Recordingstudio, das von[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.