In Deutschland gibt es 30 Millionen Facebook-User, viele davon nutzen Facebook sogar täglich. Allein diese Tatsache zeigt das große Marketing-Potenzial des Netzwerks. Zusätzlich bietet Facebook vielfältige Targeting-Möglichkeiten an, die Unternehmen dabei helfen, sehr genau zu bestimmen, an welche Zielgruppe ihre Anzeige ausgespielt werden soll. Im Folgenden fünf praktische Tipps, mit denen Gastwirte und Hoteliers ihre nächste Geo-Targeting-Kampagne erstellen und so gezielt potenzielle Gäste in ihrer Nähe ansprechen können:
Standort eingrenzen
Zunächst einmal ist es wichtig, den Standort bzw. den Umkreisradius, in dem mögliche Gäste eine Anzeige angezeigt bekommen, korrekt einzugrenzen. Allgemein lassen sich Standorte genau auf eine Stadt, eine Postleitzahl oder eine bestimmte Adresse eingrenzen, wobei der voreingestellte Radius bei 40 Kilometern liegt und sich auf höchstens 1 Kilometer begrenzen lässt. Muss der Radius noch granularer gewählt werden, gibt es die Möglichkeit, mithilfe von Stecknadeln den Targeting-Radius manuell festzulegen.
Weiterhin können Restaurants und Hotels definieren, in welcher Verbindung die Personen zum ausgewählten Standort stehen. So ist es zum Beispiel möglich, nur Leute anzusprechen, die in unmittelbarer Nähe wohnen oder “Personen, die kürzlich an diesen Ort waren“ als Zielgruppe auszuwählen. Letztere Auswahlmöglichkeit ist besonders für Gastwirte interessant, die ihr Lokal bewerben wollen. Für stationäre Dienstleistungen aus dem Tourismus-Bereich, unter die auch Hotels fallen, gibt es die Option “nur Personen ansprechen, die an diesem Ort sind, deren Wohnort aber weit entfernt liegt“.
Zielgruppe bestimmen
Um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen, kann der zuvor bestimmte Umkreisradius durch weitere demografische Daten und relevante Interessen eingegrenzt werden. Werbetreibende haben etwa die Möglichkeit, Verhaltensweisen oder die Berufe der Anzeigen-Empfänger näher zu bestimmen. In einer Suchmaske kann dafür nach bestimmten Stichworten oder Oberbegriffen gefiltert und die passenden Ergebnisse ausgewählt werden. Erfahrungsgemäß kann man sich hierbei auf den Facebook-Algorithmus verlassen, der auf Basis der wichtigsten Merkmale die Anzeige sehr genau ausspielt.
Grundsätzlich gilt: Wer das erste Mal mit Facebook-Anzeigen arbeitet, sollte mit einer kleineren Reichweite starten, um erste Erfahrungen zu sammeln. Sollte die Kampagne gut laufen, kann die Reichweite im Nachhinein immer noch vergrößert werden,
Platzieren der Anzeige
Sobald Umkreis und Zielgruppe der Kampagne klar definiert sind, müssen die Kanäle, über die die Anzeige ausgespielt werden soll, bestimmt werden. Für Gastwirte und Hoteliers sind vor allem Personen interessant, die in der Nähe ihres Lokals bzw. ihres Hotels unterwegs sind. Die Anzeige sollte also vorrangig auf mobilen Endgeräten ausgespielt werden.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, unter dem Menüpunkt “Manuelle Platzierung” die Ausstreuung der Kampagne individuell und sehr spezifisch zu definieren. Hierbei ist eine Platzierung im Audience Network, also den Partnerseiten von Facebook, bereits automatisch ausgeschlossen. Diese werden für lokale Anzeigen nicht benötigt und würden nur den Streuverlust vergrößern.
Um ohne Mehraufwand zusätzliche Reichweite für die Kampagne zu gewinnen, kann die Anzeige parallel auf Instagram (ebenfalls Teil des Facebook-Netzwerks) ausgespielt werden. Dafür muss das entsprechende Business-Profil mit Facebook verknüpft sein. Diese Einstellung kann auf der Unternehmensseite auf Facebook vorgenommen werden.
Karten und Navigation
Kleinere Gastwirtschaften und Hotels haben oft keinen eigenen Internetauftritt. Für solche Unternehmen ist es interessant, den Call-To-Action “Route planen” in ihre Kampagne zu integrieren. Potenzielle Gäste, die auf die Anzeige geklickt haben, können so direkt die Navigation zum Restaurant oder Hotel starten, ohne die App wechseln zu müssen.
Die “Route planen”-Funktion erhöht die Nutzerfreundlichkeit und verringert damit die Absprungrate. Potenzielle Gäste sind nämlich eher geneigt, ein bestimmtes Restaurant oder Hotel zu wählen, wenn sie schnell und unkompliziert dorthin gelangen können.
Den Facebook Messenger Nutzen
Egal, wie gut eine Anzeige gestaltet ist: potenzielle Gäste haben immer noch weiterführende Fragen. Deswegen ist es gut, die Option “Nachricht senden“ anzubieten, damit Interessierte direkt über den Facebook Messenger Kontakt mit Gastwirten und Hoteliers aufnehmen können.
Der Einsatz des Messengers empfiehlt sich allerdings nur, wenn im Unternehmen auch die Ressourcen vorhanden sind, die Nachrichten in kürzester Zeit zu beantworten. Nur, wenn die Kommunikation über den Messenger reibungslos abläuft, bringt sie einen Mehrwert – für den Nutzer wie für Gastronom oder Hotelier.
Kleiner Einsatz, große Wirkung
Dank der intuitiven Kampagnen-Erstellung können Gastwirte und Hoteliers mit dem Standort-Targeting von Facebook schnell und unkompliziert lokale Anzeigen schalten. Durch das Festlegen eines Tagesbudgets bietet Facebook außerdem eine transparente Kostenkontrolle sowie Planungssicherheit. Das einzusetzende Budget ist wie immer eine Frage des Geldbeutels. Tatsächlich ist es aber bereits mit 10 Euro pro Tag möglich, beachtliche Ergebnisse erzielen.
In Zeiten, in denen die Marketingbudgets generell eher knapp sind, kann ein überschaubares Risiko nicht schaden. Die Erfolgsaussichten wiederum sind bei richtigem Einsatz des Targeting-Tools alles andere als gering.
Über den Autor
Philipp Reittinger ist Geschäftsführer von ZweiDigital und absoluter Social-Media-Profi. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt baute er zunächst den Bereich App-Marketing bei Shopgate auf und verantwortete bei Vier für Texas das Thema Performance Marketing, ehe er mit Andreas Arndt 2018 ZweiDigital gründete. Die Social-Ads-Agentur ZweiDigital aus Frankfurt entwickelt für Kunden wie Connox, Fitvia, Longines und SportSpar individuelle Performance-Kampagnen auf Facebook, Instagram, LinkedIn, Pinterest und TikTok.