Unter dem Namen „Gronauer Sommerloch“ eröffneten Tim Neumann und Mark Sander in der letzten Woche ihren neuen Pop-Up-Biergarten und legten erstmals ein Pflaster über die städtebauliche Wunde. Da, wo sonst Bagger und Lastwagen das Bild dominieren, haben nun rund 250 Gäste die Möglichkeit, einen Platz zu finden. Ein neu angelegtes Beach-Volleyballfeld erweitert das Angebot, und neben kühlen Getränken können Speisen von den nahegelegenen Restaurants an die Tische bestellt werden, denn der gesamte Biergarten setzt auf digitales Self-Order-and-Pay.
Dabei geben die Gäste ihre Bestellungen ausschließlich über ihr eigenes Smartphone auf und bezahlen auch direkt. Die Getränkebestellungen landen auf einem Display in einem kleinen Barcontainer, die Speisenbestellungen werden digital bei den entsprechenden Restaurants entgegengenommen. Alle Artikel werden anhand der Tischnummer zugeordnet und dann serviert. Obwohl das Publikum von Jung bis Alt bunt gemischt ist, funktioniert das Konzept erstaunlich gut.
„Jeder besitzt heutzutage ein eigenes Smartphone, und auch wenn wir dem einen oder anderen eine kurze Einweisung geben müssen, klappt die zweite und dritte Bestellung umso schneller – es ist eben eine Frage der Gewohnheit“, erklärt Mark Sander, der in der Vergangenheit bereits erfolgreich eine digitale Corona-Teststelle mit der gleichen Plattform „chayns“ optimiert hat. „Ohne die digitale Bestelloption wäre ein effizienter Betrieb inmitten dieser Brache gar nicht möglich gewesen. Mit Bargeld wollen wir hier nichts zu tun haben.“
Der Gronauer Sommerloch-Biergarten ist für die beiden Betreiber nicht nur ein Ort, an dem die Menschen eine angenehme Zeit verbringen können, sondern auch ein Beispiel für innovative Nutzungsmöglichkeiten brachliegender Flächen. In Gronau hat die Umgestaltung bereits jetzt positive Auswirkungen auf das Image der Innenstadt, und Mark Sander hofft, dass ihr Beispiel dazu inspiriert, solche Projekte auch in anderen Städten umzusetzen.