Welche Besonderheiten der angegliederte Salon für Gäste, Einheimische und Personal bietet und wer sich für die VIP-Kabine entscheidet, verrät uns Frank Köster im Interview.
Herr Köster, Sie führen den Salon schon in dritter Generation unter einem Dach mit etablierten Hotels in Hamburg. Wollten Sie schon immer Friseur werden und im Salon von Vater und Großvater arbeiten?
Ich bin mit dem Friseurberuf aufgewachsen. Entschieden dafür habe ich mich nach der Schule. Aber die Leidenschaft dafür habe ich erst entwickelt, als das Können das Lernen überholt hat. Das Geschäft meiner Familie weiterzuführen, war eine logische Folge daraus. Besonders geprägt haben mich meine zwei Jahre in Neuseeland, in denen ich gerade durch meinen Beruf so viele Menschen kennen lernen konnte. Friseur ist ein toller Beruf. Das Gefühl, Menschen durch seine Hände Arbeit direkt glücklich zu machen ist großartig.
Wo sehen Sie die Vorteile eines hotelinternen Salons?
Bezogen auf das Hotel Vier Jahreszeiten sind allein die Lage, das Renommee und die Erreichbarkeit, also der Standort entscheidende Vorteile. Hinzu kommt, dass wir von den Hotelgästen und auch vom Service, sowie dem technischen Management des Hauses profitieren.
Das Vier Jahreszeiten führt Sie auf seiner Webseite als Partner. Verschafft eine solche Partnerschaft viele Kunden oder überwiegt doch die Hamburger Laufkundschaft?
Zu uns kommen hauptsächlich Stammkunden. Der größte Teil wohnt in Hamburg, aber es kommen auch einige von Außerhalb. Natürlich besuchen uns Hotelgäste aus aller Welt und nicht selten entstehen auch hier langjährige Beziehungen, bei Kunden die regelmäßig privat oder geschäftlich Hamburg besuchen. Partnerschaft bedeutet für uns auch, dass wir für die Hotelmitarbeiter da sind – vom Direktor bis zum Lehrling. Bei zum Beispiel Veranstaltungen und Hochzeiten gehen Hotelservice und Friseurdienstleistung Hand in Hand. Diese Zusammenarbeit ist für uns ebenso wichtig.
Bei Ihnen stehen den Gästen VIP-Kabinen zur Verfügung, abgeschottete und vollständig ausgestattete Rückzugsorte. Werden diese nur von prominenten Gästen genutzt oder dürfen auch “Normalos” diesen Service in Anspruch nehmen?
Die Einzelkabinen stehen jedem zur Verfügung, der Ruhe und Privatsphäre genießen möchte. Die Gründe dafür sind vielfältig, die einen wollen arbeiten, andere wollen nicht gesehen werden. Das kann religiöse Gründe haben oder persönliche. Nicht jeder findet sich mit Folie auf dem Kopf und Füßen im Pedikürbad attraktiv. Auch der Lunch a la Carte schmeckt ungestört besser. Dieser Service jedoch ist an jedem Platz in unserem Salon möglich und wird vom Hotel ausgeführt.
Mal angenommen, ein Gast residiert im Vier Jahreszeiten, benötigt für die Abendgala eine Hochsteckfrisur und möchte nur ungern vorab schon in der Öffentlichkeit gesehen werden. Würden Sie den Gast auch im Hotelzimmer frisieren und stylen?
Zimmerservice bieten wir selbstverständlich auch an, auch am Wochenende wenn es gewünscht wird, was aber nicht oft vorkommt. Die Möglichkeiten sind im Salon einfach besser und die Gäste erkennen das.
Sie bieten Styling für das Servicepersonal an. Was können sich unsere Leser darunter vorstellen?
Erst einmal sind, wie schon erwähnt, viele Hotelmitarbeiter bei uns Kunde. Das Hotelpersonal wird aber auch dazu angehalten gut frisiert zu sein. Darüber hinaus ist es dem Hotel wichtig, dass bei großen Veranstaltungen das Servicepersonal einheitlich erscheint, wozu auch die Frisur gehört. Bei der Soiree im März 2016, bei der das Hotel seine Türen für 400 geladene Gäste geöffnet hatte, bedeutete das für uns, dass wir an einem Tag 95 Hochsteckfrisuren gemacht haben, für die wir jeweils maximal 15 Minuten Zeit hatten. Das Hotel zeigt gerne, das es das einzige Hotel mit Friseur in Hamburg ist.
In Hotellerie und Gastronomie ist der Fachkräftemangel immer wieder ein Top-Thema. Doch gerade wenn es um Haut und Haar geht, sind Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis gefragt. Wie suchen Sie Ihre Mitarbeiter aus, zählen eher die Berufserfahrung oder ihr persönliches Bauchgefühl?
Bei der Mitarbeitereinstellung ist beides wichtig, die fachliche und die persönliche Qualifikation. Da wir in unserem Beruf in sehr persönlichen Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen treten, ist „Fingerspitzengefühl“ und Empathie enorm wichtig. Ganz klar spüren wir auch den Mangel an Fachkräften und Auszubildende. Umso mehr engagieren wir uns für unsere Mitarbeiter. Und durch unseren anderen großen Partner, La Biosthetique können wir unseren Mitarbeitern vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten oder auch Mal das Mitwirken bei der Berliner Fashion Show oder der Fashion2Night auf der MS Europa.