Vom Geschäftskundenberater einer Bank zum Gründer des „Zum Wilding“: Sein Karrierepfad war nie strikt durchgeplant. Als Grundstein seines Werdegangs wählte Philip Karbus eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Nachdem er diese auf zweieinhalb Jahre verkürzte, nahm er an einem Traineeprogramm teil, in welchem er viele verschiedene Bereiche des Bankenwesens kennenlernte. Sein „Interesse an der wirtschaftlichen Selbstständigkeit und dem Unternehmertum“ war zu diesem Zeitpunkt längst geweckt. Die intensive Betreuung von Start-ups ließ diese Idee weiter wachsen und führte schließlich zu der Entscheidung, sein eigenes Restaurant zu gründen.
Karbus ist Sohn einer Jägerfamilie und absolvierte 2015 eine Jägerprüfung, die ihn dazu befähigt, Wildfleisch zu zerwirken und zuzubereiten. Die allgemeine Assoziation eines trockenen und stark riechenden Stück Wildfleischs in seinem Freundes- und Bekanntenkreis nahm Philip Karbus zum Anlass, Kritiker vom Gegenteil zu überzeugen: „Ich habe ein Händchen dafür, etwas anders zuzubereiten“. Zudem erkannte der Gründer eine Marktlücke, denn „wo werden Wildgerichte auf eine so moderne Art und Weise angeboten?“
Für sein Vorhaben suchte Karbus vergebens nach einem passenden Finanzierungspartner. Ihm war bewusst, dass seine fehlende gastronomische Erfahrung zu Schwierigkeiten bei der Beantragung eines Kredits führen könnte. Über seinen Mentor bei der WIHOGA wurde er schließlich auf die Bürgschaftsbank aufmerksam. Das Produkt „Bürgschaft ohne Bank (BoB)“ stellte sich als genau der richtige Weg zu seiner Finanzierung heraus. In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ansprechpartner Wolfgang Althaus der Bürgschaftsbank NRW konnte die Bürgschaft aufgrund der guten Vorarbeit von Herrn Karbus zügig und unkompliziert vorbereitet werden. Kurz darauf konnte auch ein passendes Kreditinstitut gefunden werden.
„Aufgrund seiner überzeugenden unternehmerischen Persönlichkeit sind wir zu der Einschätzung gekommen, dass sein Vorhaben in Zukunft erfolgreich sein wird“, erklärt Althaus, der sich dafür einsetzte, dass die Bürgschaftsbank NRW für ein fünfstelliges Darlehen ins Obligo ging. „Ohne die Vorarbeit und Bereitschaft der Bürgschaftsbank wäre es aufgrund mangelnder Sicherheiten nicht möglich gewesen, eine Hausbank zu finden, die mein Vorhaben unterstützt hätte“, berichtet Karbus.
Philip Karbus beschreibt sich selbst als „Typ, der flexibel und innovativ agiert“ und entschied sich somit auch dazu, sein Konzept einem stetigen Wandel zu unterziehen. Dies führte dazu, dass der Unternehmensfokus inzwischen auf dem Bereich der Eventgastronomie liegt: Gäste können Live-Cooking über seine Homepage buchen und sich wahlweise mit einem 3- oder 5-Gänge Menü überraschen lassen. Sehr gefragt sind zudem Workshops, in denen die Gäste beispielsweise lernen, Wild zu grillen oder aber auch ein ganzes Reh zu zerlegen. Karbus beweist zudem sowohl künstlerisches als auch technisches Geschick, indem er seine Webseite sowie sein Instagram-Profil komplett selbst gestaltet hat. Mit gezielten Instagram-Posts konnte er sich somit erfolgreich ein zweites Standbein aufbauen.
Langfristig hat sich Philip Karbus zum Ziel gesetzt, die Präsenz in der Öffentlichkeit rund um das gesamte Thema Wildfleisch weiter zu erhöhen und ist derzeit in ein Buchprojekt sowie verschiedenen Videoproduktionen involviert.