Suche

Achtes Wachstumsjahr in Folge

Wieder ein Rekord: Das Gastgewerbe konnte 2017 das achte Jahr in Folge mit einem Plus abschließen und setzt damit seinen Aufwärtstrend fort. Allerdings betont DEHOGA-Präsident Guido Zöllick, dass gute Zahlen „kein Selbstläufer“ sind. „Die wachsende Bürokratie und ausufernde Regulierungswut, eine angespannte Ertragslage und unfaire Wettbewerbsbedingungen sowie der vielerorts spürbare Mitarbeitermangel sorgen für Wolken am Branchenhimmel.“
Tourismus in Deutschland wächst.Mediamodifier, kordi_vahle | Pixabay.de

Deutschlands Metropolen und seine Regionen sind beliebter denn je. Von der Reiselust und Konsumfreude der Gäste aus dem In- und aus Ausland profitieren Hotellerie und Gastronomie hierzulande. Zum Reisetrend kommt aber auch ein stärkerer Trend zum Außer-Haus-Konsum. So verbuchte die Beherbergungsbranche im vergangenen Jahr einen nominalen Umsatzanstieg von 2,9 Prozent (real 0,9 Prozent). Etwas besser mit einem nominalen Umsatzplus von 3,0 Prozent (real 0,9 Prozent) schnitten die Gastronomen ab. Die Caterer melden einen Zuwachs von 2,0 Prozent (real 0,1 Prozent).

Von der steigenden Nachfrage profitiert der Jobmotor Gastgewerbe. Nie waren mehr Menschen in Gastronomie und Hotellerie sozialversicherungspflichtig beschäftigt als heute: Im September 2017 meldete die Bundesagentur für Arbeit 1.075.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In den vergangenen zehn Jahren wurden damit fast 300.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Gastronomie und Hotellerie geschaffen – ein Plus von fast 40 Prozent (38,7 Prozent). Die Gesamtwirtschaft kommt auf ein Plus von 19 Prozent.

Mit Blick auf den vorliegenden Koalitionsvertrag erteilte Zöllick allerdings weiteren Belastungen für die Branche eine klare Absage. „Damit unsere Betriebe auch in Zukunft erfolgreich sind, brauchen wir keine weiteren Reglementierungen, sondern mehr unternehmerische Freiräume.“ Es sei an der Zeit, „Bürokratie konsequent abzubauen und das starre Arbeitszeitgesetz endlich zu flexibilisieren.“ So zeige sich Wertschätzung und Anerkennung für die Wirtschaftskraft und den Jobmotor Gastgewerbe.

Für das laufende Jahr ist Zöllick trotz der großen Herausforderungen zuversichtlich. Deutschland als Tourismusdestination liege weiter im Trend. Auch vor dem Hintergrund der allgemeinen positiven Wirtschaftslage rechnet der DEHOGA für 2018 für die Gesamtbranche mit einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent.

Weitere Artikel zum Thema

Guido ZöllickSvea Pietschmann
Ein Jahr nach seiner Wahl zum Präsidenten des DEHOGA Bundesverbandes blickt Präsident Guido Zöllick im Exklusiv-Interview auf die politische Arbeit im vergangenen Jahr zurück und gibt einen Ausblick auf die weiteren Herausforderungen. Sein Aufruf: Jeder[...]
Abgrenzung Arbeitnehmer – SelbstständigeTeroVesalainen | Pixabay
Fehlerhafte Zuordnungen von Mitarbeitern als Selbstständige sind in Hotellerie und Gastronomie oft Ursache von Schwierigkeiten bei Betriebsprüfungen der Deutschen Rentenversicherung. So haben viele Hoteliers und Gastronomen schon Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen leisten müssen, weil sie Mitarbeiter[...]
Der Mindestlohn soll in zwei Stufen erhöht werden.Bru-nO | Pixabay.de
Die Mindestlohnkommission hat ihren Beschluss über die Zukunft des Mindestlohns verkündet: Demnach soll der Mindestlohn zum 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro und in einem zweiten Schritt zum 1. Januar 2020 auf 9,35 Euro steigen.[...]
DEHOGA NRW
Die Europwahl steht kurz bevor und die Parteien hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung. Auch der DEHOGA Bundesverband ist vorbereitet und hat die Themen und Forderungen zusammengefasst.[...]
Als fünftes Land in Europa hat Belgien jetzt die freie Preisgestaltung der Hotels per Gesetz beschlossen.StockSnap | Pixabay
Als fünftes Land in Europa hat Belgien jetzt die freie Preisgestaltung der Hotels per Gesetz beschlossen. Damit sind Bestpreis- oder Paritätsklauseln in Verträgen zwischen Online-Buchungsportalen und Beherbergungsbetrieben verboten. Neben Belgien haben auch Frankreich, Italien und[...]
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.