Politik trifft auf Gesellschaft und eine ganze Branche in Aufruhr
Während sich von Linke bis hin zur CDU alle Redner der Parteien für den reduzierten Mehrwertsteuersatz aussprachen, betonten SPD, Grüne und FDP, dass man dies finanzieren können müsse. Und Spielräume gibt es laut Lindner nun nach Vorlage der Steuerschätzung nicht wirklich. Ökonomen des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW blasen in das gleiche Horn und warnen davor, dass bei einer dauerhaften Reduzierung der Mehrwertsteuer Steuerausfälle in Milliardenhöhe drohen. Dem entgegen steht eine ganze Industrie: Sowohl Gastronom*innen als auch Verbände sprechen sich für eine Beibehaltung der Reduzierung aus – das Thema ist mittlerweile auch in der Bevölkerung angekommen und wird heiß diskutiert. So gaben 59 Prozent der rund 10.000 Befragten einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Metro AG an, dass sie im Falle einer Erhöhung nicht bereit oder in der Lage wären, für das Essengehen mehr Geld zu bezahlen. Umfrageergebnisse, die der ohnehin schon unter Druck stehenden Gastronomiebranche Öl ins Feuer gießen.
Ja zu einer dauerhaften Mehrwertsteuersenkung, ja zu einer Gastronomie mit Zukunft
Im Nachgang von Corona, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise, hohen Zinsen und einer schwachen Wirtschaft, die nur langsam wieder auf die Beine kommt, erweist sich die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent nicht nur als vernünftig, sondern auch als unerlässlich, um die Gastronomiebranche zu unterstützen, Arbeitsplätze zu sichern und die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Eine Rückkehr zur 19-Prozent-Mehrwertsteuer könnte katastrophale Auswirkungen auf die Gastronomie haben: Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga warnte bereits vor über 12.000 Betriebsschließungen und Preisanstiegen von mehr als 15 Prozent. Diese Kosten können die Gastronominnen nicht immer direkt an ihre Gäste weitergeben. Darüber hinaus erfordern viele Kassensysteme zeitaufwändige und kostspielige manuelle Anpassungen aller Produkte und Artikel, um den neuen Mehrwertsteuersatz korrekt anzusetzen. Dies verursacht zusätzlichen Aufwand und Kosten, die den Gastronominnen die Konzentration auf ihr Kerngeschäft erschweren. Mit orderbird können wir diesen manuellen Aufwand zwar durch eine einfache Ein-Klick-Lösung abnehmen, nichtsdestotrotz kann die Gastronomiebranche eine Erhöhung der Mehrwertsteuersenkung nicht tragen und muss von der Politik dementsprechend unterstützt werden, um eine ohnehin schon angeschlagene Branche nicht vor die Hunde gehen zu lassen – Steuereinnahmen hin oder her.
Die Gastronomie ist nicht nur eine wichtige Branche, die Arbeitsplätze schafft, sondern auch ein entscheidender Bestandteil unserer Kultur und Gesellschaft. Restaurants, Cafés und Bars dienen nicht nur der Befriedigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse nach Nahrung und Getränken, sondern auch als soziale Treffpunkte, die Menschen die Möglichkeit bieten, sich zu treffen, zu genießen und gemeinsame Erlebnisse zu teilen. Darüber hinaus spielen Gastronomiebetriebe eine zentrale Rolle bei der Unterstützung regionaler Lieferanten und Landwirt*innen, indem sie eine Vielzahl von Produkten beziehen und somit die lokale Wirtschaft stärken.
In Anbetracht dieser bedeutenden Rolle ist es von großer Wichtigkeit, dass die Politik die Gastronomiebranche durch Maßnahmen wie eine dauerhafte Mehrwertsteuersenkung unterstützt. Eine solche Unterstützung würde nicht nur den gastronomischen Betrieben zugutekommen, sondern auch positive Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette und die damit verbundenen Wirtschaftszweige haben. Die Förderung der Gastronomie bedeutet somit nicht nur die Sicherung von Arbeitsplätzen, sondern auch die Stärkung kultureller Vielfalt, des regionalen Wirtschaftsgefüges und letztendlich des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Darum muss eine Mehrwertsteuer von 7 Prozent bleiben – für eine blühende Zukunft.